Hénin-Beaumont
Hénin-Beaumont ist eine französische Stadt im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Mit 26.035 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) ist sie die größte Gemeinde der Communauté d’agglomération d’Hénin-Carvin, einer Interessengemeinschaft französischer Gemeinden.
Hénin-Beaumont | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Pas-de-Calais (62) | |
Arrondissement | Lens | |
Kanton | Hauptort von Hénin-Beaumont-1 Hénin-Beaumont-2 | |
Gemeindeverband | Hénin-Carvin | |
Koordinaten | 50° 25′ N, 2° 57′ O | |
Höhe | 23–65 m | |
Fläche | 20,72 km² | |
Einwohner | 26.035 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 1.257 Einw./km² | |
Postleitzahl | 62110 | |
INSEE-Code | 62427 | |
Website | Site de Hénin-Beaumont |
Geschichte
BearbeitenSeit etwa 950 war der heutige Ortsteil Hénin-Liétard unter den Namen Hennium, Henninium oder Heninium bekannt, später hieß er Martinus Henain. 1274 wurde der befestigte Ort zum ersten Mal Hanin-le-Liétard genannt; die Reste einer alten Burg sind noch erhalten. Hier wurde seit 1852 Steinkohle gefördert, was eine starke Zuwanderung von Arbeitskräften auslöste. 1859 wurde der Ort an die Eisenbahn angeschlossen.
Hénin-Liétards Bevölkerung war stark antiklerikal eingestellt. So erreichte beispielsweise 1911 der Anteil der Zivilen Beerdigungen (funérailles civiles ohne die Anwesenheit von Geistlichen) 40 %[1] aller Beisetzungen. Im Ersten Weltkrieg wurde Hénin-Liétard stark betroffen: Im Oktober 1914 wurde er von deutschen Truppen geplündert und verwüstet, im April 1917 bei der Rückeroberung durch die Alliierten stark zerstört.
Die Gemeinde entstand 1971 aus der Fusion der Orte Hénin-Liétard und Beaumont-en-Artois, nachdem der Steinkohlenbergbau in der Region mit der Schließung des letzten Mine im Oktober 1970 beendet war.
Der Ort hat eine relativ hohe Arbeitslosigkeit, 2010 waren es 12,3 Prozent,[2] 2015 über 20 Prozent.[3] Bei den Kommunalwahlen im März 2014 wurde Steeve Briois, der Kandidat des Front National, zum Bürgermeister gewählt.[4]
Jahr | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | 2021 |
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Einwohner | 26.892 | 26.405 | 26.037 | 26.257 | 25.204 | 25.731 | 26.035 |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Kirche Saint-Martin, erbaut zwischen 1929 und 1932 im griechisch-byzantinischen Stil nach Plänen des Architekten Maurice Boutterin (1882–1970), ersetzte eine Vorgängerkirche, die 1917, während des Ersten Weltkriegs von den Deutschen bei ihrem Abzug zerstört worden war. Sie ist als Monument historique klassifiziert. Seit Juni 2014 finden in Hénin-Beaumont jährlich Médiévales (mittelalterliche Ritterfestspiele) statt.
Sport
BearbeitenDie Kleinstadt ist ein frühes Zentrum des nordfranzösischen Frauenfußballs. Der örtliche Football Club Féminin wurde 1983 und 1988 jeweils französischer Vizemeister. Auch der 1992 eingeführten ersten Liga hat der Verein anderthalb Jahrzehnte lang (zuletzt 2013/14) angehört.
Städtepartnerschaften
BearbeitenHénin-Beaumont unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Städten:[5]
- Herne, Deutschland, seit 1954
- Wakefield, Vereinigtes Königreich
- Konin, Polen, seit 1991
- Rolling Meadows, USA
- Rufisque, Senegal
Die drei erstgenannten Städte hatten wie Hénin-Beaumont ebenfalls mit Kohlebergbau zu tun.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Louane (* 1996), Sängerin und Schauspielerin
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gérard Noiriel: Les ouvriers dans la société française, XIXe–XXe siècle (= Collection Points, Inédit Histoire. H88). Éditions du Seuil, Paris 1986, ISBN 2-02-009309-X, S. 101.
- ↑ Angaben des nationalen Statistikamtes Frankreichs, abgerufen am 25. Mai 2014
- ↑ Julia Amalia Heyer: Madame Unverzagt. In: Der Spiegel, 28. November 2015, S. 100–105, hier S. 102.
- ↑ Birgit Holzer: Ein Rechter im Rathaus. In: Stuttgarter Nachrichten. 17. April 2014, abgerufen am 24. September 2023.
- ↑ Website der Stadt ( des vom 13. August 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.