Haferschmielen
Haferschmielen (Aira) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa acht Arten sind in Eurasien, Nordafrika und Makaronesien verbreitet.
Haferschmielen | ||||||||||||
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Frühe Haferschmiele (Aira praecox) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aira | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenBei Aira-Arten handelt es sich um vergleichsweise kleinwüchsige, einjährige krautige Pflanzen, die meist Wuchshöhen von 5 bis 20 (bis 50) Zentimetern erreichen.[1] Die Halme besitzen nur wenige kahle Knoten.[1] Die Ligula ist ein langer zungenförmiger, am oberen Ende zerschlitzter, häutiger Saum.[1] Die Blattspreiten sind kurz und schmal, oft eingerollt und in der Knospenlage gefaltet.[1]
Generative Merkmale
BearbeitenIn rispigen Blütenständen sind die Ährchen angeordnet. Meist jeweils zwei Blüten sind in kleinen (1,5 bis 3 Millimeter) Ährchen angeordnet. Jedes Ährchen besitzt ein bis zwei gleich lange Grannen, die auf dem Rücken der Deckspelzen entspringen. Die zwei Hüllspelzen sind ein- bis dreinervig und so lang wie das Ährchen.[1] Die Deckspelzen sind fünfnervig, meist kürzer als die Hüllspelzen und am oberen Ende eingekerbt und auf dem Rücken begrannt oder spitz und unbegrannt.[1] Die Granne ist gekniet; die Untergranne ist hellbraun und gedreht, die Obergranne ist gelblichweiß und rau.[1] Die Vorspelzen sind zweinervig und etwas kürzer als die Deckspelzen.[1]
Systematik und Verbreitung
BearbeitenDie Gattung Aira wurde 1753 aufgestellt. Synonyme für Aira L. sind: Aspris Adans., Caryophyllea Opiz, Fiorinia Parl., Fussia Schur.[2]
Die Aira-Arten sind in Eurasien, Nordafrika sowie Makaronesien verbreitet und kommt auch auf Bergen im tropischen Afrika vor.[2] Alle acht Arten kommen in Europa vor. In Deutschland kommen ursprünglich die beiden Arten Nelken-Haferschmiele (Aira caryophyllea)[3] und Frühe Haferschmiele (Aira praecox)[3] vor.[4]
Die Gattung Aira umfasst etwa acht Arten:
- Nelken-Haferschmiele (Aira caryophyllea L.): Sie ist von den Azoren und Kanaren über Europa und Nordwestafrika bis zum Iran und Kaukasusraum und von Tibet bis zum westlichen Himalaja weitverbreitet und kommt auch auf Bergen im tropischen Afrika vor.[2] Sie ist in Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland ein Neophyt.
- Aira cupaniana Guss.: Sie kommt im Mittelmeerraum und auf Lanzarote vor.[5][2]
- Haar-Haferschmiele (Aira elegans Willd. ex Roem. & Schult., Syn.: Aira elegantissima Schur): Die ursprüngliche Heimat ist Marokko, Algerien und das Gebiet von Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa bis zum nördlichen Iran.[2] Als Zierpflanze und verwildert kommt sie auch in Deutschland, in Japan und in Nordamerika vor.[6]
- Frühe Haferschmiele (Aira praecox L.): Sie kommt in Europa sowie auf den Kanaren vor und in der Türkei unbeständig.[7] Sie ist in Nordamerika ein Neophyt.
- Aira provincialis Jord.: Sie kommt nur im südöstlichen Frankreich und auf Korsika vor.[4]
- Aira scoparia Adamović: Sie kommt nur Mazedonien vor.[4]
- Aira tenorei[8] Guss.: Sie kommt in Nordwestafrika, Libyen sowie Südeuropa vor.[2]
- Aira uniaristata Lag. & Rodr.: Sie kommt auf den Balearen, in Spanien, Portugal, in Marokko und Libyen vor.[2]
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Hans Joachim Conert: Familie Poaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 3, Seite 295–302. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1987. ISBN 3-489-52020-3.
- ↑ a b c d e f g Aira. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 8. November 2016.
- ↑ a b Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1188.
- ↑ a b c Thomas Gaskell Tutin: Aira L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 227–228 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Benito Valdés, Hildemar Scholz, mit Beiträgen von Eckhard von Raab-Straube, Gerald Parolly: Poaceae (pro parte majore). Aira. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2009.
- ↑ Datenblatt Aira elegans bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ M. Doğan: Aira. In: Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 9 (Juncaceae to Gramineae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1985, ISBN 0-85224-516-5, S. 336 (englisch).
- ↑ J. McNeill, F. R. Barrie, H. M. Burdet, V. Demoulin, D. L. Hawksworth, K. Marhold, D. H. Nicolson, J. Prado, A. J. Silverside, J. E. Skog, J. Wiersema, N. J. Turland (Hrsg.): International Code of Botanical Nomenclature (Vienna Code) adopted by the Seventeenth International Botanical Congress Vienna, Austria, July 2005. In: Regnum Vegetabile. Band 146, 2006, Artikel 60.11 und Empfehlung 60C.1, online.
Weblinks
Bearbeiten- Aira caryophyllea. auf FloraWeb.de
- Aira praecox. auf FloraWeb.de