Halde (Toponym)

Grund- und Bestimmungswort in deutschstämmigen Ortsnamen

Halde ist ein Grund- und Bestimmungswort in deutschstämmigen Ortsnamen und bedeutet Berghang, Abhang eines Hügels. In Ortsnamen begegnet es meist in der Form -halden oder -halten.

Herkunft

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Das Wort ist urgermanischer Abstammung und ist heute in der Bedeutung künstliche Anhäufung oder Aufschüttung von Material noch in Gebrauch. Es liegt das urgermanische Adjektiv *halþa- (‚schräg, geneigt‘) zugrunde. Im Niederdeutschen gibt es hilde, hille (‚Erhebung, kleiner Hügel‘). Im Altenglischen gab es hildan (‚neigen lassen, niederbeugen‘) und hielde (‚Abhang‘). Über das Indogermanische ist es urwandt mit englisch hill (‚Hügel‘).

Verbreitung

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Als Toponym hat sich -halden/-halten im schwäbisch-alemannischen (Schwaben, Baden-Württemberg, Vorarlberg und Deutschschweiz) Sprachraum erhalten.

In Baden-Württemberg, dem Schwabenland und Vorarlberg findet sich fast nur -halden, in der Schweiz sowohl -halden als auch -halten.

Es kommt vereinzelt in niederdeutschen Ortsnamen als hil- vor.

Beispiele

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Nordrhein-Westfalen

Baden-Württemberg

Bayern

Österreich

Schweiz

Literatur

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  • Günter Neumann, Heinrich Hettrich, Astrid van Nahl: Namenstudien zum Altgermanischen. Walter De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 3110201003.
  • Heinz Dieter Pohl, Birgit Schwaner: Das Buch der österreichischen Namen: Ursprung, Eigenart, Bedeutung. Pichler, Wien 2007, ISBN 3854314426.