Hans Dahlem (* 29. Juli 1928 in Blieskastel; † 22. Juli 2006 in Saarbrücken) war ein deutscher Künstler.

Nach dem Besuch der Volksschule und der Oberrealschule begann Dahlem 1946 ein Studium der Malerei und Graphik an der gerade neu gegründeten „Schule für Kunst und Handwerk“ in Saarbrücken bei Boris Kleint. Hier lernte er auch den Maler Karl Lorenz Kunz kennen, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verband. In Paris wurden seine Werke 1948 im Salon des Réalités Nouvelles erstmals öffentlich gezeigt, im folgenden Jahr dann im Pavillon Marsan. Mit zwei Staatsstipendien konnte er 1950 bis 1952 in der französischen Hauptstadt bei Picard le Dou und Édouard Goerg an der Académie de la Grande Chaumière studieren und 1954 bis 1956 bei Maurice Brianchon an der École des Beaux Arts. Ab 1956 lebte Hans Dahlem als freischaffender Maler und Graphiker in Saarbrücken. Er war Mitglied der neuen gruppe saar und der Pfälzischen Sezession, deren Vorsitzender er ab 1972 war.

Dahlems Werk wird häufig als literarisch bezeichnet, weil es sich eng an die Werke von zeitgenössischen Literaten anlehnte. Sein Werk ist häufig Rezeption von Prosa und Poesie von Ludwig Harig, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, aber auch von Georges Perec, Eugen Helmlé und Felicitas Frischmuth. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war 1963 der Gedichtband „Taschenkosmogonie“ des surrealistischen französischen Lyrikers Raymond Queneau.[1]

Ausstellungen

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Werke im öffentlichen Raum

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  • Glasfenster Volksschule Wiebelskirchen, 1966
  • Rathaus Saarbrücken: Ratskeller (Moselstube, Ratsstube) drei Buntglasfenster, mit Bleirutenversprossung; Eingang zur Moselstube, Glastrennwand (Glasmalerei, Bleiverglasung); Restaurant Saar, vier Buntglasfenster mit Bleirutenversprossung; Arkaden zur Betzenstraße, Wandfresko (Weinstock), Anfang der 60er Jahre
  • Wandbilder, Wackenbergschule, Saarbrücken, 1966
  • Glasmosaike für das Staatliche Gymnasium im Schmelzerwald St. Ingbert (Ausführung: Willy Spies), 1976
  • Künstlerische Gestaltung, Gymnasium St. Ingbert (zusammen mit Lothar Meßner, 1976
  • Amtsgericht Saarlouis, Gemälde Umbau Landgericht (Nebenstelle) Hardenbergstr. 2, Saarbrücken, Gemälde Umbau Landgericht (Nebenstelle) Hardenbergstr. 2, Saarbrücken, Künstlerische Gestaltung für zwei Wandflächen mit Mosaik (Naturstein, Glas), Parterre, 1. OG.), 1984

Literatur

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  • Ludwig Harig, Michael Krüger (Hrsg.): Hans Dahlem – Bilder, Zeichnungen, Objekte. Ein Buch zum 50. Geburtstag von seinen Freunden. Saarbrücken 1978
  • Hans Dahlem, Kräfte der Natur. Galerie Neuheisel, Saarbrücken 1991
  • Hans Dahlem, Retrospektive 1948–1993. Blieskastel 1993
  • Dahlem, Hans. In: Günter Scharwath: Das große Künstlerlexikon der Saar-Region. Geistkirch-Verlag, Saarbrücken 2017, S. 168f

Auszeichnungen

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  • 1966: Hans-Purrmann-Preis
  • 1970: Ehrenpreis der Stadt Salzburg für Radierung
  • 1987: Ehrengast der Villa Massimo in Rom
  • 1988: Preis der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde mit Picasso-Medaille
  • 1988: Kunstpreis der Stadt Saarbrücken
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  • Dahlem, Hans, Künstlerlexikon Saar
  • Der Maler Hans Dahlem. (Video-Stream) In: SR Abendschau. Saarländischer Rundfunk, 23. Februar 1961, abgerufen am 24. Oktober 2021.

Einzelnachweise

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  1. Andreas Bayer (Hrsg.): Saar Art 2013. Zehnte Landeskunstausstellung. Ausstellungskatalog, Band 2, Saarbrücken 2013, S. 162.