Helene Matthies
Helene Matthies (* 20. Mai 1890 in Braunschweig; † 10. April 1974 ebenda) war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin.
Leben
BearbeitenHelene Matthies wurde 1890 in Braunschweig geboren. Sie entstammte einer alteingesessenen Braunschweiger Familie. Sie besuchte in ihrer Heimatstadt die Bürgerschule und anschließend die Höhere Mädchenschule. Nach der Ausbildung zur Lehrerin und abgeschlossenem Examen für alle Schularten ging Matthies im Jahr 1911 an eine höhere Privatschule nach Braunlage. Während des Ersten Weltkriegs wohnte sie wieder in Braunschweig und unterrichtete an der dortigen Krüppel-Heimschule. Sie wechselte 1918 an die Städtische Höhere Mädchenschule, wo sie Deutsch, Religion, Englisch und Französisch unterrichtete. Ende der 1920er Jahre wurde sie in das braunschweigische Landesschulamt berufen. Dort trat sie für Unterrichtsreformen ein und etablierte Weiterbildungskurse für Lehrerinnen. Sie leitete zwölf Jahre lang den Braunschweiger Lehrerinnenverein. Sie war in ihrer beruflichen Laufbahn zuletzt Leiterin der Mittelschule Heydenstraße und trat 1956 in den Ruhestand. Nach ihrer Pensionierung war sie weiterhin im sozialen und kirchlichen Dienst aktiv und war Vorsitzende des Ortsverbandes des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes.
Matthies wohnte zuletzt in der Wilhelm-Bode-Straße in Braunschweig.[1] Sie starb im April 1974 im Alter von 83 Jahren in Braunschweig.
Helene Matthies war auch schriftstellerisch tätig. Sie verfasste Kurzgeschichten, Novellen, Gedichte sowie Romane über historische Persönlichkeiten. Ihr bekanntestes Buch Lottine über Herzogin Philippine Charlotte wurde in Braunschweig mit großem Interesse aufgenommen. In der Folge brachte die Porzellanmanufaktur Fürstenberg eine gleichnamige Produktserie auf den Markt. Matthies war dem Freundeskreis des Großen Waisenhauses verbunden, in dessen Zeitschrift sie regelmäßig publizierte.
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Ein Weltkind Gottes, Leben der Amalie Sieveking, 1927.
- Wilhelm Löhe, 1952.
- Lottine. Lebensbild der Philippine Charlotte, Schwester Friedrichs des Großen, Gemahlin Karls I. von Braunschweig, 1958.
- Verloren und wiedergefunden, Erzählungen, 1967.
- Amalie und Luise Löbbecke – „Jederzeit zu sprechen“. Zwei Braunschweiger Wohltäterinnen. In: Braunschweigische Heimat 54, 1968, S. 101–107. (online)
Literatur
Bearbeiten- Gabriele Armenat (Hrsg.): Frauen aus Braunschweig. 3. erweiterte und verbesserte Auflage. Stadtbibliothek Braunschweig, Braunschweig 1991, ISBN 608-8-34335-4, S. 140f.
- Luitgard Camerer: Matthies, Helene. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 406.
- Kurt Hoffmeister: Braunschweigs Literaten. 140 Autorenportraits. Eine etwas andere Literaturgeschichte. Eigenverlag Kurt Hoffmeister, Braunschweig 2003, S. 169, DNB 968395368.
- Norman-Mathias Pingel: Matthies, Helene. In: Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Ergänzungsband. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-30-7, S. 92.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Braunschweiger Adreßbuch ’71/72. Eintrag Matthies, Helene, Mittelschullehrerin i. R., Wilhelm-Bode-Str. 38.
Personendaten | |
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NAME | Matthies, Helene |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Lehrerin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1890 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 10. April 1974 |
STERBEORT | Braunschweig |