Hieronymus Truhn
Friedrich Hieronymus Truhn (* 14. November 1811 in Elbing; † 30. April 1886 in Berlin) war ein deutscher Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller, der vor allem in Berlin, Danzig, Elbing und Riga tätig war.
Leben
BearbeitenTruhn ist der Sohn von Hofmarschall Nathanael Truhn sowie der Großvater von Selma Erdmann-Jesnitzer geb. Bethge-Truhn, und Vater von Clara Truhn und Anna Marie Elisabeth Truhn.
Als Schüler von Siegfried Dehn, Carl Friedrich Zelter und Bernhard Klein in Berlin wirkte er schon als junger Mann in den Jahren 1835 bis 1837 als Theaterkapellmeister und Musiklehrer in Danzig. Wieder in Berlin, schrieb und redigierte er für Robert Schumanns Neue Zeitschrift für Musik, den Hamburger Correspondenten und die Neue Berliner Musikzeitung. 1848 kehrte er an seinen Geburtsort zurück, wo er bis 1852 als Musiklehrer und Dirigent wirkte. Zwischenzeitlich wieder als Freischaffender in Berlin tätig, war er von 1854 bis 1858 in Riga als Gesangs- und Theorielehrer angestellt. Danach ließ er sich endgültig in Berlin nieder. Er ist Komponist zahlreicher Lieder und mehrerer Bühnenwerke und war ein wichtiger Organisator im Bereich der Männerchöre. So gründete er z. B. die Neue Liedertafel in Berlin.
Werke (Auswahl)
BearbeitenLieder und Gesänge für Männerchor
Bearbeiten- Der Fischer op. 1 (1832)
- Die schöne Kellnerin von Bacharach op. 13 (1836)
- Seraphina op. 19 (nach Heine, Laube, Eichendorff)
- Lieder op. 21 (nach Goethe)
- Die Käferknaben für 4 Männerstimmen mit Begleitung op. 30 (1839)
- Ein Liebesroman in 12 Liedern op. 64
- Des Knaben Tod (Uhland) op. 82
- Die Vätergruft op. 105 (1853)
- L'Abbandonata
Chorwerke
Bearbeiten- Mahadöh für Solostimmen, achtstimmigen Chor und Orchester (1846)
- Der Abschied (nach Uhland) für Solostimmen, Chor und Orchester (1850)
Bühnenwerke
Bearbeiten- Der vierjährige Posten (nach Th. Körner), Singspiel in einem Akt (1833);
- Trilby (nach L. Schneider), komische Oper in 2 Akten (1835);
- Cleopatra, Melodram (für Johanna Wagner, 1853)
Schriften
Bearbeiten- Über Gesangskunst und die Lehre des Kunstgesangs (1872)
- Die alte Primadonna und der Musiknarr, Berlin 1844 (Digitalisat)
Literatur
Bearbeiten- Robert Eitner: Truhn, Friedrich Hieronymus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 685.
- Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883, hrsg. von Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 17), Köln: Dohr 2015, S. 729–885, ISBN 978-3-86846-028-5
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Hieronymus Truhn in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Hieronymus Truhn im International Music Score Library Project
Personendaten | |
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NAME | Truhn, Hieronymus |
ALTERNATIVNAMEN | Truhn, Friedrich Hieronymus (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 14. November 1811 |
GEBURTSORT | Elbing |
STERBEDATUM | 30. April 1886 |
STERBEORT | Berlin |