Hitzendorf (Hohenfels)
Hitzendorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Hitzendorf Markt Hohenfels
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 11° 48′ O |
Höhe: | 515 m ü. NHN |
Einwohner: | 62 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 92366 |
Vorwahl: | 09492 |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb etwa 4 km südwestlich von Hohenfels auf ca. 515 m ü. NHN. Der Ort liegt 200 m nordwestlich der Kreuzung der Kreisstraße NM 33 mit einer Gemeindeverbindungsstraße, die von der Kreisstraße NM 32 abzweigt und zur Staatsstraße 2234 führt. Über diese erreicht man die Anschlussstelle AS 94 der Bundesautobahn 3.
Geschichte
BearbeitenHitzendorf gehörte im 13. oder 14. Jahrhundert zur Ausstattung des Klosters Pielenhofen.[2] Die erste Erwähnung von „Hitzendorff“ liegt mit dem Zinsbuch von 1400/10 der Herrschaft Hohenfels vor.[3] Nach dem Hohenfelser Salbuch von 1494 waren dort 17 Anwesen zinspflichtig.[4] 1567 sind folgende Anwesen als zinspflichtig aufgelistet: die Tafern mit Gütl, 5 Höfe, 7 Güter und das Hirtenhaus.[5] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Hitzendorf, unter der hohen Gerichtsbarkeit des oberpfälzischen Amtes Hohenfels stehend, aus drei Halbhöfen, einem zum Amt lehenbaren, aber dem Kloster Pielenhofen gültbaren Dreiachtelhof, drei Viertelhöfen, zehn kleineren Anwesen und dem gemeindlichen Hirtenhaus.[6]
Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Raitenbuch im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) aus zwölf Orten gebildet, darunter das Dorf Hitzendorf.[7] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand daraus die gleichnamige Ruralgemeinde mit nunmehr sieben Orten (im 20. Jahrhundert elf Orte), darunter wiederum Hitzendorf.[8] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Seitdem ist Hitzendorf ein Gemeindeteil von Hohenfels.
Gebäude- und Einwohnerzahl
Bearbeiten- 1830: 79 Einwohner, 13 Häuser[9]
- 1838: 89 „Seelen“, 15 Häuser[10]
- 1861: 80 Einwohner, 32 Gebäude[11]
- 1871: 68 Einwohner, 43 Gebäude, an Großviehbestand 1873 6 Pferde und 67 Stück Rindvieh[12]
- 1900: 85 Einwohner, 19 Wohngebäude[13]
- 1925: 110 Einwohner, 18 Wohngebäude[14]
- 1950: 85 Einwohner, 14 Wohngebäude[15]
- 1970: 72 Einwohner[16]
- 1987: 62 Einwohner, 15 Wohngebäude, 19 Wohnungen[1]
Heute sind 22 Wohnhäuser mit Hausnummern gekennzeichnet.
Die Kinder gingen um im 19. und im frühen 20. Jahrhundert 4 km weit in die katholische Schule von Großbissendorf, um 1925/1950 2,5 km weit in die katholische Schule von Raitenbuch.
Kirchliche Verhältnisse
BearbeitenDas Kirchdorf gehört seit altersher (so 1600 in dem Kartenwerk von Christoph Vogel)[17] zur 5,5 km entfernten katholischen Pfarrei Hohenfels. – In der Dorfmitte steht die Kapelle „Maria von der immerwährenden Hilfe“ mit Giebelglockentürmchen, die 1854/55 von der Ortsgemeinde errichtet wurde. Sie gilt als Denkmal.[18][19]
Literatur
Bearbeiten- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Weblinks
Bearbeiten- Hitzendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. Februar 2022.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
- ↑ Jehle, S. 66
- ↑ Jehle, S. 299
- ↑ Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155 f.
- ↑ Jehle, S. 299
- ↑ Jehle, S. 490
- ↑ Jehle, S. 535
- ↑ Jehle, S. 544, 558 f.
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 165
- ↑ Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 294
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 903 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 788 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 121 (Digitalisat).
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus (Bearbeiter): Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig. Kollersried 2016, S. 503
- ↑ Johann Spangler: Kapellen und Filialkirchen in den Gemeindebereichen Lupburg – Parsberg – Hohenfels und Umgebung, o. O. 2017, S. 69 f.
- ↑ Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 148