Hobbythek

Fernsehsendung
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Die Hobbythek war eine regelmäßig in monatlichen Abständen erscheinende Sendung zu wechselnden Themen aus dem Bereich Wissenschaft im Alltag, die im Wesentlichen vom WDR von 1974 bis 2004 produziert wurde. Das Sendungskonzept war dem Do-it-yourself-Gedanken verpflichtet. Die Sendung wurde in vielen Dritten Programmen in Deutschland ausgestrahlt. Neben den 266 vom WDR produzierten Sendungen wurden von 1976 bis 1988 47 Sendungen vom NDR, von 1978 bis 1993 37 Sendungen vom BR und von 1995 bis 1996 drei Sendungen vom ORB produziert[1].

Fernsehsendung
Titel Hobbythek
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1974–2004
Länge 30–45 Minuten
Episoden 345 (Liste)
Produktions­unternehmen Westdeutscher Rundfunk Köln
Premiere 22. Dez. 1974 auf Westdeutsches Fernsehen
Moderation
Hobbythek-Moderator Jean Pütz

Moderation

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Bekanntester Moderator der 345 Sendungen[1] war Jean Pütz, zusammen mit wechselnden Co-Moderatoren. Miterfinder und Co-Moderator von 1974 bis 1981 war Wolfgang Back, der später die Fernsehsendung Computerclub leitete. Häufig war als Co-Moderatorin die Diplom-Agraringenieurin Sabine Fricke beteiligt.

In den letzten Produktionsjahren war der österreichische TV- und Radio-Koch Marco Krainer speziell dafür zuständig, in den Sendungen eigens entwickelte Rezepte von verschiedensten Themenbereichen zu präsentieren.

Aus der Sendereihe stammt der Ausdruck

„Ich hab da mal was vorbereitet.“

Jean Pütz: Hobbythek

Geschichte

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Zu jeder Sendung erschien ein kostenloser Hobbytipp, den man sich per Post zuschicken lassen oder später via Internet herunterladen konnte. Zu umfangreicheren Themen sind 37 Hobbythek-Bücher erschienen. Jean Pütz betreibt einen Onlineshop für Hobbythek-Produkte und vertreibt dort auch die Hobbythek-Bücher.

Das thematische Spektrum war sehr weit gefasst und reichte von typischen Hobby-Themen (wie Fotografie, Spielen und Mikroskopie) über Gartenthemen, Bastelthemen (wie Töpfern und Textilgestaltung), handwerklichen Themen (wie Korbflechten und Autoreparatur), physikalischen und chemischen Experimenten, Elektronik-Basteleien bis hin zu kulinarischen Themen (wie dem Backen von eigenem Brot, dem Bierbrauen und selbstgemachten Weinen). Während anfänglich überwiegend handwerkliche Themen angesprochen wurden, verlagerte sich später der Schwerpunkt auf Themen, die im alltäglichen Leben eine Rolle spielen, wie die Herstellung eigener Reinigungsprodukte oder Körperpflegeprodukte. In den Sendungen wurden viele fachliche und praktische Informationen präsentiert, die ein gesundes und umweltfreundliches Leben ermöglichen sollten.

Durch einige Themen wurde die Hobbythek bekannt, denn für viele Sendungen wurden Forschungen betrieben, um das alltägliche Leben zu verbessern. Bekannt wurde zum Beispiel ein Waschmittel-Baukasten-System, das es ermöglicht, auf Fertigwaschmittel aus dem Handel zu verzichten. Dazu wurde eine gezielte Suche nach Wirkstoffen betrieben, die sowohl gut wirken als auch umweltschonend und biologisch abbaubar sind.

Auch gab es zahlreiche Rezepte zur Herstellung von Körperpflege-Produkten. Hier wurden viele Inhaltsstoffe von käuflichen Produkten, die Nebenwirkungen haben, durch alternative Bestandteile ersetzt. Ebenfalls bekannt sind die Frusips, eine Abkürzung für Fruchtsirup. Sie enthalten neben Fruchtkonzentraten nur Fruchtzucker, aber keinen raffinierten Zucker, der aus Saccharose besteht. Erhältlich waren die „Hobbythek-Produkte“ zuerst nur in wenigen spezialisierten Geschäften und Apotheken, später aber zunehmend auch in speziellen Ladenketten, beispielsweise bei Spinnrad.

Philosophie der Hobbythek war es auch immer, dass die Mitarbeiter aus ihren Entwicklungen keine weiteren Profite gezogen haben. So wurden Entwicklungen und Erfindungen Firmen immer kostenlos zur Verfügung gestellt, die sie produzieren und verkaufen wollten. Voraussetzung für die Verwendung der von der Hobbythek eingeführten Namen ist die Einhaltung der Hobbythek-Rezepte, die in der Sendung und den Hobbythek-Büchern vorgestellt wurden.

Bildschirmrätsel

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Über viele Jahre war das sogenannte Bildschirmrätsel fester Bestandteil der Sendung. Dabei bewegte sich ein Kreuz vor einem blauen Hintergrund und die Zuschauer sollten mit einem abwaschbaren Stift auf der Bildschirmoberfläche ihres Fernsehgeräts folgen. Dabei ergaben sich dann Figuren, die im Stil eines Rebus interpretiert werden sollten. Die Lösung konnte dann an die Sendung geschickt werden und unter den richtigen Einsendungen wurden dann die Gewinner ausgelost. Dieses Konzept war möglich, da die früheren Röhrenfernseher in der Regel Bildschirme aus Glas hatten, wo sich solche Verschmutzungen relativ leicht abwischen ließen. In einem Interview hat Wolfgang Back berichtet, dass einige Zuschauer Fernseher hatten, wo der Bildschirm mit Folien beschichtet war, die durch das Bildschirmrätsel ruiniert wurden.[2] Bei heutigen Flachbild-Fernsehern ist es generell nicht mehr möglich, die Bildschirme zu beschreiben bzw. wieder von diesen Beschriftungen zu reinigen.

Einstellung der Sendung im Jahre 2004

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Die Einstellung der Hobbythek-Sendungen erfolgte 2004 durch den damals für den Wissenschaftszweig des WDR verantwortlichen Redakteur Ranga Yogeshwar, und zwar gegen den Widerstand von Jean Pütz. Pütz hätte es gern gesehen, wenn nach seinem Ausscheiden beim WDR die Sendung Hobbythek in Form einer erweiterten Show mit einem geeigneten Moderator weiter fortgesetzt worden wäre. Doch Yogeshwar und die jüngere Wissenschaftsredaktion lehnten dies ab, weil das Konzept der Sendung ihrer Ansicht nach nicht mehr zu einem quotenstärkeren „Infotainment“ passe.[3] Pütz äußerte sich am 20. März 2004 in einem WZ-Interview enttäuscht darüber, dass gerade Yogeshwar, der von ihm gefördert wurde, ihm nun Steine in den Weg lege und ihm verboten habe, Bücher und Rezepte unter dem Markennamen „Hobbythek“ zu vermarkten.[4]

Episodenliste

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Siehe Hobbythek/Episodenliste

Literatur

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  • Jean Pütz, Horst Minge: Das goldene Buch. Das Beste aus 30 Jahren Hobbythek. vgs, Köln 2004, ISBN 3-8025-6232-1
  • Jean Pütz: Bauchtanz. Lebenselixier aus dem Orient. Tänze und Genüsse aus 1001 Nacht. vgs, Köln 2003, ISBN 3-8025-6231-3
  • Jean Pütz: Gesunder Rücken. vgs, Köln 2003, ISBN 3-8025-6229-1
  • Jean Pütz: Leben mit Allergien. Wege aus dem Irrgarten. vgs, Köln 2003, ISBN 3-8025-1545-5
  • Jean Pütz, Monika Kirschner: Lebenselixiere aus Deutschland. Wilde Pflanzen. vgs, Köln 2002, ISBN 3-8025-6228-3
  • Jean Pütz, Sabine Fricke, Ellen Norten: Liebeslust und Liebesleid. Intimbereich ohne Tabus. vgs, Köln 2002, ISBN 3-8025-6227-5
  • Jean Pütz, Heinz Gollhardt: Das Wissen der Hobbythek von A-Z. Gesund durchs Leben. vgs, Köln 2001, ISBN 3-8025-6226-7
  • Jean Pütz, Jan I. Lelley: Lebenselixier Pilze. Vitalisierend, gesund, heilend, potenzsteigernd. vgs, Köln 2001, ISBN 3-8025-6224-0
  • Jean Pütz, Ellen Norten: Mund, Nase & Ohren. Nie wieder Mundgeruch, Schnupfen schnell behoben, Schluss mit Ohrenekzemen u.v.m. vgs, Köln 2001, ISBN 3-8025-6223-2
  • Jean Pütz, Monika Kirschner: Ayurveda – Lebenselixiere aus Indien. Heilende Gewürze – typgerechte Küche – entspannende Massagen – individuelle Körperpflege. vgs, Köln 2000, ISBN 3-8025-6221-6
  • Jean Pütz, Sabine Fricke, Monika Pohl: Besser schlafen. Sanfte Wege zu einer erholsamen Nacht. vgs, Köln 2000, ISBN 3-8025-6222-4
  • Jean Pütz: Gesundes Wohnen. Natürliche Lebensqualität in den eigenen vier Wänden. vgs, Köln 2000, ISBN 3-8025-6220-8
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Natürliche Kosmetik selbstgemacht – die sanfte Alternative. Einfache Rezepte und praktische Tipps. vgs, Köln 2000, ISBN 3-8025-1444-0
  • Jean Pütz, Kordula Werner, Marcus Werner: Das Hobbythekbuch vom Trinken. Gesundheit Schluck für Schluck. vgs, Köln 1999, ISBN 3-8025-6217-8
  • Jean Pütz, Ellen Norten: Mit der Hobbythek gesund durchs Jahr. vgs, Köln 1999, ISBN 3-8025-6218-6
  • Jean Pütz, Ellen Norten, Monika Pohl: Rund ums Haar. Schöner, voller, mehr. vgs, Köln 1999, ISBN 3-8025-6216-X
  • Jean Pütz, Dieter Wundram: Wäsche waschen – sanft und sauber. Das umweltfreundliche Waschkonzept. vgs, Köln 1989, ISBN 3-8025-6180-5
  • Jean Pütz, Monika Kirschner: Grüner Tee, Shiitake, Algen, Ginseng. Lebenselixiere aus Fernost. vgs, Köln 1998, ISBN 3-8025-6208-9
  • Jean Pütz, Rudolf Weber: Schmutz und Flecken Almanach. vgs, Köln 1995, ISBN 3-8025-6195-3
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Allerlei Getreide. Nudeln, Baguette & Co. vgs, Köln 1990, ISBN 3-8025-6166-X
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Gesundheit mit Kräutern und Essenzen. 1000 Anregungen und Rezepte. vgs, Köln 1991, ISBN 3-8025-6176-7
  • Jean Pütz, Sabine Fricke, Thomas Eberbach: Das Hobbythek-Diätbuch. Schlank und gesund durch richtige Ernährung. vgs, Köln 1991, ISBN 3-8025-6171-6
  • Jean Pütz, Sabine Fricke, Thomas Eberbach: Das neue Hobbythek-Diätbuch. Schlank und gesund durch richtige Ernährung. Rowohlt, 2004, ISBN 3-499-61526-6
  • Jean Pütz, Ellen Norten, Kordula Werner: Essig & Öl. Von Apfelessig bis Zimtöl: Rezepte zum Wohlfühlen und Genießen. vgs, Köln 1998, ISBN 3-8025-6209-7
  • Jean Pütz, Monika Pohl, Dieter Müller: Traditionelle Gemüse und Kräuter. vgs, Köln 1998, ISBN 3-8025-6210-0
  • Jean Pütz, Vladimir Rydl, Ekkhard Huber: Hobbythek – Lampen und Kerzen. vgs, Köln 1991, ISBN 3-8025-6175-9
  • Jean Pütz: Wohnen und Leben mit Pflanzen. vgs, Köln 1987, ISBN 978-3-8025-6150-4
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Die 5-Minuten-Kosmetik. vgs, Köln 1990, ISBN 3-8025-6165-1
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Cremes und sanfte Seifen. vgs, Köln 1986, ISBN 3-8025-6168-6
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Schminken, Pflegen, schönes Haar. vgs, Köln 1989, ISBN 3-8025-6159-7
  • Jean Pütz, Ellen Norten, Vladimir Rydl: Garten und Balkon. Duftende Kräuter und Blumen natürlich gepflegt. vgs, Köln 1996, ISBN 3-8025-6200-3
  • Jean Pütz, Ellen Norten: Das Hobbythek Katzenbuch. vgs, Köln 1997, ISBN 3-8025-6207-0
  • Jean Pütz, Christine Niklas, Ellen Norten: Darm & Po. Gesunde Pflege von innen und außen. vgs, Köln 1996, ISBN 3-8025-6201-1
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Fruchtig frisch mit Frusip's. Mehr als 150 Rezepte mit Fruchtsirupkonzentraten. vgs, Köln 1997, ISBN 3-8025-6206-2
  • Jean Pütz, Ellen Norten: Das Hobbythek Katzenbuch. vgs, Köln 1997, ISBN 3-8025-6207-0
  • Jean Pütz, Ellen Norten: Joghurt, Quark und Käse. Für ein starkes Immunsystem. vgs, Köln 2001, ISBN 3-8025-6213-5
  • Jean Pütz, Kurt Schnaubelt: Neue Aromatherapie. Gesundheit und Wohlbefinden durch ätherische Öle. vgs, Köln 1995, ISBN 3-8025-1288-X
  • Jean Pütz, Heinz Gollhardt: Das große Hobbythek-Buch vom Essen 1. vgs, Köln 1985, ISBN 3-8025-6142-2
  • Jean Pütz, Heinz Gollhardt: Das große Hobbythek-Buch vom Essen 2. vgs, Köln 1985, ISBN 3-8025-6145-7
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Hobbythek – Süßigkeiten und Gebäck. vgs, Köln 1997, ISBN 3-8025-6205-4
  • Jean Pütz, Vladimir Rydl: Hobbythek – Licht und Lampen. vgs, Köln 1989, ISBN 3-8025-6158-9
  • Jean Pütz, Sabine Fricke: Essen Sie sich gesund. Wenn der Körper nicht im Gleichgewicht ist. Rowohlt, 2003, ISBN 3-499-61523-1
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Hobbythek – Süßigkeiten mit und ohne Zucker. Bertelsmann 1991, ISBN 3-8025-6162-7
  • Jean Pütz, Christine Niklas: Das Lexikon der sanften Kosmetik. vgs, Köln 1988, ISBN 3-8025-6152-X
Bearbeiten
  • Literatur zur Hobbythek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Hobbythek bei IMDb
  • Hobbythek-Webpräsenz über Internet Archive (Memento vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive) (Stand 14. Oktober 2008)
  • Jean Pütz: Liste aller 345 Hobbythek-Sendungen. Archiviert vom Original am 4. März 2016;.
  • Liste einiger Hobbytipps als PDF- bzw. HTML-Download
  • Generation Testbild: Backen mit Back auf YouTube, 21. Dezember 2020. – Video-Interview mit dem anfänglichen Co-Moderator Wolfgang Back über die frühen Jahre der Hobbythek

Einzelnachweise

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  1. a b Jean Pütz: Liste aller 345 Hobbythek-Sendungen. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. Januar 2023.
  2. Generation Testbild: Backen mit Back. In: youtube.com. 21. Dezember 2020, abgerufen am 23. August 2023.
  3. Siehe auch: Rüdiger Heimlich: Im Bauch des Trojanischen Pferdes (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive), Kölnische Rundschau, 3. April 2003.
  4. Thomas Gehringer: „Der Zuschauer ist faul geworden“, Interview mit Jean Pütz, Westdeutsche Zeitung, 20. März 2004.