Hoppstädten-Weiersbach

Gemeinde in Deutschland

Hoppstädten-Weiersbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Birkenfeld an.

Wappen Deutschlandkarte
Hoppstädten-Weiersbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 37′ N, 7° 12′ OKoordinaten: 49° 37′ N, 7° 12′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Birkenfeld
Verbandsgemeinde: Birkenfeld
Höhe: 374 m ü. NHN
Fläche: 17,94 km2
Einwohner: 3693 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55768
Vorwahl: 06782
Kfz-Kennzeichen: BIR
Gemeindeschlüssel: 07 1 34 042
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schneewiesenstraße 21
55765 Birkenfeld
Website: www.hoppstaedten-weiersbach.de
Ortsbürgermeister: Manuel Weber (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach im Landkreis Birkenfeld
KarteHorbruchKrummenau (Hunsrück)WeitersbachGösenrothSchwerbachOberkirnHausen (Hunsrück)RhaunenStipshausenHottenbachHellertshausenSchaurenAsbachSulzbach (Hunsrück)BollenbachBundenbachBaumholderFrauenbergReichenbachHeimbachRuschbergBerglangenbachFohren-LindenBerschweiler bei BaumholderMettweilerEckersweilerRohrbachRückweilerHahnweilerLeitzweilerSienSienhachenbachSchmidthachenbachOberreidenbachMittelreidenbachDickesbachFischbachBergenBerschweiler bei KirnHintertiefenbachGerachNiederwörresbachNiederhosenbachGriebelschiedSonnschiedWickenrodtHerrsteinOberwörresbachVeitsrodtHerbornMörschiedBreitenthalOberhosenbachWeidenVollmersbachKempfeldKirschweilerBruchweilerAllenbachWirschweilerLangweiler (bei Idar-Oberstein)Idar-ObersteinSensweilerHettenrodtMackenrodtSiesbachLeiselSchwollenHattgensteinOberhambachRinzenbergBörfinkBuhlenbergAbentheuerBrücken (bei Birkenfeld)AchtelsbachMeckenbachEllweilerDambachGimbweilerHoppstädten-WeiersbachDienstweilerNohenBirkenfeldEllenbergGollenbergRimsbergSchmißbergElchweilerNiederhambachNiederbrombachKronweilerSonnenberg-WinnenbergOberbrombachRötsweiler-NockenthalWilzenberg-HußweilerSaarlandLandkreis Trier-SaarburgLandkreis Bernkastel-WittlichRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Bad KreuznachLandkreis Kusel
Karte
Bahnhof Neubrücke (Nahe) im Ortsteil Neubrücke von Hoppstädten-Weiersbach
Hoppstädten-Weiersbach, Blick vom Gewerbegebiet bei der Rofu zu den Windkrafträdern im Süden

Geographie

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Hoppstädten-Weiersbach setzt sich aus den drei Ortsteilen Hoppstädten, Weiersbach (mit Bleiderdingen) und Neubrücke zusammen. Der Ort liegt nahe der Grenze zum Saarland.

Die Ortsgemeinde liegt im Nahetal, im Oberen Nahebergland, einem Teilgebiet des Saar-Nahe-Berglands. Es ist ein eigenständiges Landschaftsgebiet und ist nicht in die Pfalz oder den Hunsrück einzugliedern. Die Landschaft um die Ortsgemeinde wird durch das Hoppstädter Nahetal geprägt. Dieses Tal ist eine breite Flussaue mit großräumigen Wiesenfluren und bewaldeten Berghängen an den beiden, das Nahetal einrahmenden Bergen, dem Hoppstädter und dem Weiersbacher Berg. Auf den höher gelegenen Fluren sind große Ackerflächen angelegt. Das charakteristische Nahetal zwischen Hoppstädten-Weiersbach und Idar-Oberstein weist noch viele naturbelassene, teils romantisch-wilde Partien auf. Teile des Nahetals in Hoppstädten-Weiersbach wurden daher 1991 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Geschichte

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Die Orte Weiersbach und Hoppstädten gehörten im Mittelalter zusammen mit Leitzweiler, Heimbach und Freisen zur Herrschaft Werdenstein. Eine Seitenlinie der Herren von Oberstein nannte sich im 16. Jahrhundert erstmals nach der Herrschaft „Herren von Werdenstein“. Jakob von Eberstein heiratete die erbberechtigte Tochter und erbaute um 1550 das gleichnamige Schloss „Werdenstein“. Es lag zwischen den beiden Ortschaften und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts komplett abgebrochen.

Im Ortsteil Neubrücke befand sich von 1944 bis 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers SS-Sonderlager Hinzert.

Auf einem 44 Hektar großen Gelände bei Neubrücke wurde 1952 das 98th General Hospital der US-Army eröffnet. Das Not- und Reservekrankenhaus verfügte über 1.000 Betten sowie diverse medizinische Fachstationen, unter anderem für Chirurgie, Zahnmedizin, Orthopädie, Radiologie, Rehabilitation und Augenheilkunde. Ein vollständiger Lazarett- und Krankenhauszug stand ständig abfahrbereit. 1994 wurde das Hospital geschlossen.

Das ehemalige Krankenhausgelände beherbergt heute den Umwelt-Campus Birkenfeld.

Die Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach wurde am 7. Juni 1969 aus den aufgelösten Gemeinden Hoppstädten (seinerzeit 1855 Einwohner) und Weiersbach (515 Einwohner) neu gebildet.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Die untenstehende Entwicklung der Einwohnerzahl von Hoppstädten-Weiersbach auf dem heutigen Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.[3][4] Der rapide Bevölkerungsanstieg in den letzten Jahren ist auf die gezielte Ansiedelung chinesischer Unternehmer und deren Familien auf einem ehemaligen US-Militärgelände zurückzuführen. Im Jahr 2018 lebten circa 1.000 Chinesen in Hoppstädten-Weiersbach.[5]

Jahr Einwohner
1815 681
1835 994
1871 1.195
1905 1.313
1939 1.784
1950 2.023
1961 2.446
Jahr Einwohner
1970 2.329
1987 2.348
1997 2.546
2005 2.795
2011 2.905
2016 3.415
2023 3.693[1]
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Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Hoppstädten-Weiersbach besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU WGR BS Gesamt
2024 6 10 3 1 20 Sitze
2019 8 8 4 20 Sitze
2014 7 10 3 20 Sitze
2009 6 11 3 20 Sitze
2004 5 13 2 20 Sitze

Bürgermeister

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Der neue Gemeinderat 2024 der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach hat am 28. August 2024 zum ersten Mal im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung getagt. Für Peter Heyda (SPD) war es die letzte Sitzung im Ortsgemeinderat, Nachfolger ist Manuel Weber (CDU).[7] Der CDU-Kandidat hatte im Sommer 2024 das Rennen gemacht und wurde zum neuen Ortsbürgermeister in Hoppstädten-Weiersbach gewählt: Mit deutlicher Mehrheit (73,4 Prozent) wurde Manuel Weber gewählt.[8] Damit setzte er sich gegen den bisherigen Ortsbürgermeister Peter Heyda (SPD) durch, der erneut angetreten war. Peter Heyda war am 21. August 2019 Ortsbürgermeister von Hoppstädten-Weiersbach geworden.[9] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 57,85 Prozent durchgesetzt,[10] nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[11] Heyda setzte sich damals in der Stichwahl gegen Claudia Feis durch. Die Wahl 2019 war von lokalhistorischer Bedeutung, da nach 50 Jahren CDU-Vorherrschaft ein SPD-Bürgermeister sein Amt antrat. Heydas Vorgänger Welf Fiedler (CDU) hatte das Amt seit 2004 ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[12]

Infrastruktur

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Luftbild des Sonderlandeplatzes EDRH, ehemals Airfield Hoppstädten-Weiersbach
 
Hoppstädten-Weiersbach
 
Renaturierter Standort der ehemaligen Urananlage Ellweiler mit Abraumhalde
 
Hochregallager des Kochgeschirrherstellers Fissler, Blick vom Bahnhofsparkplatz
 
Hoppstädten-Weiersbach, Kraftwerk der OIE AG, eine Tochter der RWE AG

Hoppstädten-Weiersbach liegt an der Bundesautobahn 62 NonnweilerLandstuhl, Anschlussstelle Birkenfeld, sowie an der Eisenbahnstrecke SaarbrückenMainz (Nahetalbahn) mit dem Regionalbahnhof Neubrücke (Nahe) und dem Haltepunkt Hoppstädten-Weiersbach in Hoppstädten.

Zwischen den beiden Ortsteilen Hoppstädten und Weiersbach liegt parallel zum Nahe-Ufer der Flugplatz Hoppstädten-Weiersbach, ICAO-Code „EDRH“.

Hoppstädten-Weiersbach ist Sitz der Landessammelstelle für radioaktive Abfälle des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) des Landes Rheinland-Pfalz.

Nordöstlich dieser liegt das Gelände der ehemaligen Uranerzaufbereitungsanlage Ellweiler. Diese wurde 1958/59 als Versuchsanlage der Bundesrepublik Deutschland errichtet und 1961 in Betrieb genommen. Ziel war die Herstellung eines Urankonzentrates in der Form von Ammoniumdiuranat (Yellowcake). Die Produktionsrückstände wurden auf Halden gelagert. Nach gesetzlichen Änderungen wurde wegen deutlicher Grenzwertüberschreitungen durch das austretende radioaktive Edelgas Radon der Betrieb zum 30. Mai 1989 untersagt. Die Betreiberin der Anlage ging danach in Konkurs. Die Anlage wurde daraufhin vom Land Rheinland-Pfalz übernommen und bis zum Juni 2000 für ca. 48 Millionen DM saniert und renaturiert. Heute erinnert nur noch die Abraumhalde (gegenüber der Tankstelle an der Straße nach Birkenfeld) an die frühere Anlage.[13]

Wirtschaft

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In Hoppstädten-Weiersbach befinden sich die Firmenzentrale und das Zentralwarenlager der Rofu Kinderland, ein Kraftwerk der OIE AG und eine Ansiedlung des Kochgeschirrherstellers Fissler. Zudem ist der Ort seit der Ansiedlung chinesischer Geschäftsleute in einer ehemaligen Kaserne des US-Militärs auch Standort für zahlreiche kleine und mittelständische chinesische Unternehmen, die im Import-Export-Geschäft tätig sind.[5]

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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  • Harald Fissler (1925–2013), Unternehmer
  • Arnold Meiborg (* 1936), Alt-Bürgermeister
  • Ernst Theilen (* 1940), Jurist, Ministerialbeamter und Politiker (SPD).

In Hoppstädten-Weiersbach geboren

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  • Maria Höhn (* 1955), Historikerin
  • Hinton Battle (1956–2024), US-amerikanischer Schauspieler und Tänzer, geboren in Neubrücke

Mit Hoppstädten-Weiersbach verbunden

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  • David Einhorn (1809–1879), 1842 bis 1847 Rabbiner von Hoppstädten und Landesrabbiner' im Fürstentum Birkenfeld
  • Emanuel Hecht (1821–1862), pädagogischer Schriftsteller und Heimatforscher, ab 1845 Lehrer der jüdischen Schule in Hoppstädten
  • Alex Lewin (1888–1942), letzter Landesrabbiner des oldenburgischen Landesteils Birkenfeld mit Sitz und Wohnung in Hoppstädten
  • Simon Kaiser (* 1999), Biathlet, aufgewachsen in Hoppstädten-Weiersbach

Siehe auch

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Commons: Hoppstädten-Weiersbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 166 (PDF; 2,8 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Bevölkerung und Haushalte. Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach am 9. Mai 2011. Bad Ems, 2014. S. 6. Abruf am 18. September 2019
  5. a b The German village that’s home to 1,000 Chinese. In: South China Morning Post. (scmp.com [abgerufen am 10. Oktober 2018]).
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Hoppstädten-Weiersbach, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024. Abgerufen am 2. September 2024.
  7. Niels Heudtlaß: Manuel Weber ist nun Ortschef von Hoppstädten-Weiersbach – Neue Liste macht auf sich aufmerksam. In: Nahe-Zeitung. 1. September 2024, abgerufen am 2. September 2024 (nur Artikelbeginn frei lesbar).
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Hoppstädten-Weiersbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Abgerufen am 2. September 2024.
  9. Edmund Schulz: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Hoppstädten-Weiersbach. Einladung. In: Birkenfelder Anzeiger, Ausgabe 33/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 17. September 2020.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. September 2020 (siehe Birkenfeld, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile).@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.rlp.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Axel Munsteiner: Bürgermeister gesucht: Vorschau auf Stichwahlen in Abentheuer und Hoppstädten-Weiersbach. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 13. Juni 2019, abgerufen am 17. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. Axel Munsteiner: Fast die Hälfte der Ortschefs hört 2019 auf: Alle Amtsinhaber der VG Birkenfeld befragt. Welf Fiedler steht nicht mehr als Bürgermeister zur Verfügung. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 1. Januar 2019, abgerufen am 17. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. geocaching, abgerufen am 15. Juli 2016.