I Wandered Lonely as a Cloud
I Wandered Lonely as a Cloud (deutsch „Ich wanderte einsam wie eine Wolke“), auch bekannt unter dem Titel Daffodils (deutsch: „Narzissen“), ist ein englisches Gedicht von William Wordsworth, nach offiziellen Angaben aus dem Jahr 1804, das der englischen Romantikbewegung zuzuordnen ist. Es gilt als das bekannteste Gedicht von Wordsworth.[1]
Hintergrund
BearbeitenWordsworth wurde zu diesem Gedicht am 15. April 1802 bei einem Spaziergang am Lake District im Glencoyne Park mit seiner Schwester Dorothy Wordsworth angeregt, bei dem sie auf einen „long belt“ (deutsch: „langen Gürtel“) von Narzissen aufmerksam wurden.[2] Der British Library liegt aus demselben Jahr ein entsprechendes handgeschriebenes Manuskript vor. Widersprüchlicherweise schrieb er das Gedicht nach eigenen Angaben 1804, zwei Jahre nach dem prägenden Ereignis, im Dove Cottage am Lake District.[1] Erstmals veröffentlicht wurde es durch ihn erst im Jahr 1807. Acht Jahre später erschien in Wordsworths Gedichtsammlung Poems in Two Volumes eine überarbeitete Fassung, bei der er an allen Strophen außer der letzten kleinere Veränderungen vornahm (Näheres siehe Abschnitt „Text“). Die ursprüngliche Textfassung ist heute nicht mehr verbreitet.
1995 belegte das Gedicht bei einer Umfrage der beliebtesten britischen Gedichte von BBC Radio 4 den fünften Platz.
Text
BearbeitenWordsworth überarbeitete das Gedicht im Jahr 1815. Er ersetzte „dancing“ durch „golden“, „along“ durch „beside“ und „ten thousand“ durch „fluttering and“. Ferner fügte er eine Strophe zwischen der ersten und der zweiten hinzu und änderte „laughing“ in „jocund“. Die letzte Strophe ließ er unverändert. Insgesamt besteht das Gedicht aus vier Strophen.
I wandered lonely as a cloud
That floats on high o’er vales and hills,
When all at once I saw a crowd,
A host, of golden daffodils;
Beside the lake, beneath the trees,
Fluttering and dancing in the breeze.
Continuous as the stars that shine
And twinkle on the milky way,
They stretched in never-ending line
Along the margin of a bay:
Ten thousand saw I at a glance,
Tossing their heads in sprightly dance.
The waves beside them danced; but they
Out-did the sparkling waves in glee:
A poet could not but be gay,
In such a jocund company:
I gazed – and gazed – but little thought
What wealth the show to me had brought:
For oft, when on my couch I lie
In vacant or in pensive mood,
They flash upon that inward eye
Which is the bliss of solitude;
And then my heart with pleasure fills,
And dances with the daffodils.
Übersetzungen
BearbeitenDas Gedicht liegt in Übersetzungen verschiedener Autoren vor.
Die erste Strophe lautet in den Übersetzungen von Uwe Grüning (1980)[3] und Bertram Kottmann:
I wandered lonely as a cloud
That floats on high o’er vales and hills,
When all at once I saw a crowd,
A host, of golden daffodils;
Beside the lake, beneath the trees,
Fluttering and dancing in the breeze.
William Wordsworth
Ich wanderte der Wolke gleich,
Die einsam treibt auf Tal und Hügel
Und sah, von Blütengolde reich,
Narzissenheere, deren Flügel
Wind, der vom nahen Ufer blies,
Leuchtend im Spiele tanzen ließ.
Uwe Grüning
Der Wolke gleich, zog ich einher,
die einsam zieht hoch übers Land,
als unverhofft vor mir ein Meer
von goldenen Narzissen stand.
Am See, dort wo die Bäume sind,
flatterten, tanzten sie im Wind.
Bertram Kottmann
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b William Wordsworth (1770–1850). In: bbc.co.uk, BBC History, abgerufen am 30. August 2019 (englisch).
- ↑ Daffodils at Ullswater. Glenridding. In: visitcumbria.com, abgerufen am 30. August 2019 (englisch).
- ↑ Ein Ding von Schönheit ist ein Glück auf immer. Gedichte der englischen und schottischen Romantik, englisch und deutsch. Aus dem Englischen. Nachdichtungen von Wolfgang Breitwieser, Günter Deicke, Adolf Endler, Roland Erb, Uwe Grüning, Werner Günzerodt, Helmut T. Heinrich, Stephan Hermlin, Rainer Kirsch, Günter Kunert, Erhard Mehnert, John B. Mitchell, Heinz Piontek, Walter Wilhelm und Hubert Witt. Hrsg. von Horst Höhne. 2. Auflage. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1983, ISBN 3-921695-41-4, S. 172 f.