Illmau
Illmau ist ein Dorf und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Kautzen im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Illmau (Dorf) Katastralgemeinde Illmau | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Waidhofen an der Thaya (WT), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Waidhofen an der Thaya | |
Pol. Gemeinde | Kautzen | |
Ortschaft | Kautzen | |
Koordinaten | 48° 56′ 11″ N, 15° 13′ 50″ O | |
Höhe | 530 m ü. A. | |
Fläche d. KG | 10,07 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 21135 | |
Schloss Illmau | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Geografie
BearbeitenIllmau befindet sich nordwestlich von Kautzen und wird vom Kautzenbach durchflossen, der mehrmals aufgestaut wird und früher auch das im Südosten des Ortes liegende Schloss Illmau mit einem Wassergraben umgab.
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 64 Häusern genannt, das nach Kautzen eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Dobersberg besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[1]
Während des Ersten Weltkrieges befand sich hier das Internierungslager Illmau, in dem Zivilisten auf feindlichen Staaten interniert waren.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Illmau ein Butter- und Eierhändler, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Glaser, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, eine Strickerei, zwei Trafikanten, ein Tischler, zwei Viehhändler, ein Weber, ein Wagner, und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es einen Zementwarenerzeuger und eine Ziegelei.[2]
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden zwischen Juni 1944 und Mai 1945 ungarische Juden, drei Männer und zwei Frauen, auf einem Gut als Zwangsarbeiter für landwirtschaftliche Tätigkeiten herangezogen.[3]
Im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Illmau per 1. Mai 1965 der Marktgemeinde Kautzen bei.[4]
Sehenswertes
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 286 (Ausgabe 1769; Illmau in der Google-Buchsuche).
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 202 (Illmau – Internet Archive).
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 341.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 332 (Illmau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 298
- ↑ Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich, Eintrag Illmau auf deutschland-ein-denkmal.de
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 12. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 16. November 2024.