Ipse ist ein Ortsteil der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Ipse
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 30′ N, 11° 23′ OKoordinaten: 52° 29′ 56″ N, 11° 23′ 6″ O
Höhe: 49 m ü. NHN
Fläche: 4,79 km²[1]
Einwohner: 117 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Gardelegen
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 03907
Ipse (Sachsen-Anhalt)
Ipse (Sachsen-Anhalt)
Lage von Ipse in Sachsen-Anhalt
Evangelische Dorfkirche Ipse
Evangelische Dorfkirche Ipse

Geografie

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Ipse, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 3,5 Kilometer südlich der Gardelegener Altstadt in der Niederung der Milde in der Altmark. Es ist umgeben von Feldern und Wiesen und grenzt unmittelbar an das große Waldgebiet Colbitz-Letzlinger Heide. Die Hoppenmühle liegt einen Kilometer südwestlich des Dorfes.[3] Etwa einen Kilometer südlich liegt die zum Ortsteil gehörende Drögemühle.[4]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahr 1238 wird Ipse als Ipizse iuxta Gardeleven duo moledina erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschreibt.[5] Weitere Namensnennungen sind 1429 ypecze, 1465 Yptz, 1687 Ipzee, 1775 Ipse[1] oder Iptze[6] sowie 1804 Ipse und Ipze.[7]

Die Angabe von Wilhelm Zahn, dass der Ort ein Lehen derer von Bartensleben gewesen wäre,[8] bestätigen die Angaben des Historikers Peter Rohlach nicht.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ipse in die Stadt Gardelegen eingemeindet.[9]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 187
1774 169
1789 166
1798 182
1801 179
Jahr Einwohner
1818 156
1840 166
1864 232
1871 231
1885 233
Jahr Einwohner
1892 [0]229[8]
1895 214
1900 [0]211[8]
1905 198
1910 [0]200[8]
Jahr Einwohner
1925 187
1939 189
1946 280
2012 [00]123[10]
2016 115
Jahr Einwohner
2021 117[2]
2022 117[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion

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Die evangelischen Christen der Kirchengemeinde Ipse gehörten früher zur Pfarrei Kloster Neuendorf.[11] 1930 erfolgte eine Zuordnung der Kirchengemeinde zur Pfarrei Berge und 1964 zur Pfarrei Gardelegen.[1] Die Kirchengemeinde Ipse gehört heute zum Pfarrbereich Gardelegen im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[12]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Ipse stammen aus dem Jahre 1671.[13]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In der Ortsmitte steht die evangelische Dorfkirche mit einem Friedgarten.[15] An ihr sind Reste der historischen Putztechnik Pietra Rasa sichtbar.[16] Sie ist ein Feldsteinbau mit Backsteinteilen, aus einem rechteckigen Schiff mit kurzem eingezogenen Rechteckchor, über breiten, im Innern als Sockel erscheinenden Mauern eines romanischen Baus, der wohl in spätgotischer Zeit entstanden ist.[1] Besonders erwähnenswert sind die spätgotischen Malereien im Chor. Erst nach 1960 wurde ein mit Ranken begrenzter Fries mit Passionsszenen im Osten (Dornenkrönung, Beweinung, Kreuzigung Christi) und die Auferstehung Christi im Süden, aufgedeckt.[17] Im Westen der Kirche ist eine Empore aus dem Jahr 1686 eingebaut. Im südlichen Fachwerkvorbau sind zwei Inschriftgrabsteine des 17. Jahrhunderts erhalten.

Die Hoppenmühle und die Drögemühle sind alte Wassermühlen direkt am Flüsschen Milde. Sie stehen unter Denkmalschutz.

Anfang 2016 wurde der Verein Ipse excitare e. V. gegründet, der gemeinsam mit der Kirchengemeinde die Dorfkirche Ipse nutzt und sie bei der Erhaltung und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes unterstützt.[17]

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Commons: Ipse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ipse. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen;

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1033–1036, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 205 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 407, 39. Ipse (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1033–1036, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 28 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  5. Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 47 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  6. Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Verlag der Buchhandlung der Realschule, Berlin 1775, S. 129 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000755~SZ%3D00225~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. 1804, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D00406~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 205 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 275, Abs. 6 (PDF).
  10. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Gardelegen. Abgerufen am 26. Dezember 2018.
  13. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 7 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 20. Februar 2022.
  15. Ipse. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 29. Januar 2023.
  16. Die Kirche in Ipse war einst bunt. In: Volksstimme Gardelegen. 8. November 2022, S. 15.
  17. a b Dorfkirche zu Ipse. Vorschlag Kirche des Monats Juni 2016. 17. Mai 2016 (Dorfkirche zu Ipse (Memento vom 26. Dezember 2018 im Internet Archive) [PDF]).