Jagodne (deutsch Jegodnen, 1938 bis 1945 Balkfelde) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Jagodne
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Jagodne (Polen)
Jagodne (Polen)
Jagodne
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Pisz
Geographische Lage: 53° 37′ N, 21° 50′ OKoordinaten: 53° 36′ 49″ N, 21° 49′ 56″ O
Einwohner: 280 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 12-200[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Pisz/DK 58/DK 63 → Jagodne
Eisenbahn: Olsztyn–Ełk
Bahnstation: Pisz
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

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Jagodne liegt in der südöstlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren an der südöstlichen Stadtgrenze von Pisz (deutsch Johannisburg), drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Geschichte

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Das kleine, nach 1579 Jegodne und bis 1938 Jegodnen genannte Dorf[3] wurde im Jahre 1566 als Freidorf mit sieben Hufen nach Köllmischem Recht gegründet[4].

Der Ort gehörte zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Von 1874 bis 1945 war er in den Amtsbezirk Kallenzinnen (ab 1938 „Amtsbezirk Dreifelde“) eingegliedert.[5]

Im Jahre 1910 waren in Jegodnen 177 Einwohner gemeldet[6], 1933 waren es 171[7].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Jegodnen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Jegodnen stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]

Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 erfolgte aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen die Umbenennung von Jegodnen in „Balkfelde“. Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 166[7].

In Kriegsfolge kam 1945 das gesamte südliche Ostpreußen zu Polen, wovon auch Jegodnen resp. Balkfelde betroffen war. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Jagodne“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes[9] (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft innerhalb der Stadt- und Landgemeinde Pisz (Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Die Einwohnerzahl belief sich im Jahre 2011 auf 280[10].

Religionen

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Bis 1945 war Jegodnen in die evangelische Kirche Johannisburg[11] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche in Johannisburg[4] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Jagodne ebenfalls zur Kreisstadt – zur katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen sowie zur evangelischen Kirchengemeinde innerhalb der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Jagodne liegt an einer Nebenstraße, die die Kreisstadt Pisz unmittelbar mit dem Dorf Jagodne verbindet. Pisz ist auch die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk (deutsch Allenstein–Lyck).

Einzelnachweise

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  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 362
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Balkfelde
  4. a b Jegodnen - Balkfelde bei Familienforschung Sczuka
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kallenzinnen/Dreifelde
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  7. a b Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 74
  9. Sołtysi w Gminie Pisz
  10. Jagodne bei Polska w liczbach
  11. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491