Jan Löhmannsröben

deutscher Fußballspieler

Jan Dominic Löhmannsröben (* 21. April 1991 in Kassel) ist ein deutscher Fußballspieler. Der Defensivspieler steht beim Regionalligisten Hallescher FC unter Vertrag.

Jan Löhmannsröben
Jan Löhmannsröben (2018)
Personalia
Voller Name Jan Dominic Löhmannsröben
Geburtstag 21. April 1991
Geburtsort KasselDeutschland
Größe 186 cm
Position Mittelfeld, Innenverteidigung
Junioren
Jahre Station
1999–2001 SV Babelsberg 03
2001–2004 Potsdamer Kickers 94
2004–2008 Hertha BSC
2008–2009 Eintracht Braunschweig
2009–2010 VfB Oldenburg
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2010–2012 VfB Oldenburg 31 0(1)
2012–2015 FSV Wacker 90 Nordhausen 85 (20)
2015–2017 1. FC Magdeburg 62 0(3)
2017–2018 FC Carl Zeiss Jena 35 0(1)
2018–2019 1. FC Kaiserslautern 26 0(2)
2018 1. FC Kaiserslautern II 2 0(0)
2019 FSV Wacker 90 Nordhausen 11 0(1)
2020 Preußen Münster 17 0(0)
2020–2021 Hansa Rostock 38 0(1)
2021–2022 Hallescher FC 20 0(1)
2022–2023 FSV Zwickau 32 0(0)
2023–2024 Eolikos Mytilinis 8 0(0)
2024 1. FC Lokomotive Leipzig 12 0(0)
2024– Hallescher FC 11 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 5. Oktober 2024

Karriere

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Löhmannsröben kam 2004 aus der Jugend der Potsdamer Kickers 94 zu Hertha BSC. 2008 verließ er die B-Junioren der Hertha und wechselte zur U19 von Eintracht Braunschweig. Nach einem Jahr schloss er sich dem VfB Oldenburg an, bei dem er zunächst ebenfalls in der U19-Mannschaft spielte. 2010 wurde er in die Erste Mannschaft aufgenommen und absolvierte in der Oberliga-Spielzeit 2010/11 16 Partien, in denen er einen Treffer erzielte. Auch in der Saison 2011/12 kam er in 15 Spielen zum Einsatz.

Zur Oberliga-Spielzeit 2012/13 der Staffel Süd wechselte Löhmannsröben zum FSV Wacker 90 Nordhausen, für den er in 28 Spielen zwölf Tore erzielte, und stieg in die Regionalliga Nordost auf. Auch in den Regionalliga-Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 gehörte er zum Stammpersonal der Nordhäuser. Während dieser zwei Jahre absolvierte er 57 Partien und erzielte acht Tore. Zum 1. Juli 2015 wechselte er zum Meister der Regionalliga, dem 1. FC Magdeburg, der in die 3. Liga aufgestiegen war. Sein Drittliga-Debüt absolvierte Löhmannsröben am 1. Spieltag der Spielzeit 2015/16, dem 24. Juli 2015, beim 2:1-Auftaktsieg über den FC Rot-Weiß Erfurt.

Im Juni 2017 unterschrieb Löhmannsröben einen Zweijahresvertrag beim Drittligaaufsteiger FC Carl Zeiss Jena,[1] im Sommer 2018 wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern. Löhmannsröben absolvierte in der Saison 2018/19 26 Drittligaspiele (2 Tore) für den FCK. Anschließend nahm der Verein eine Option zur Verlängerung des Vertrages nicht wahr.[2]

Im Sommer 2019 kehrte Löhmannsröben zum Regionalligisten Wacker Nordhausen zurück[3] und lief in 13 Pflichtspielen für ihn auf. Nachdem der Verein Insolvenz angemeldet hatte, wechselte der Mittelfeldspieler innerhalb der Winterpause zurück in die 3. Liga zu Preußen Münster und unterschrieb einen bis Saisonende gültigen Vertrag.[4] Bei den Preußen wurde er sofort Stammspieler, verpasste nur eine Partie aufgrund einer Gelbsperre und war als Innenverteidiger aktiv.

Nachdem der Defensivspieler mit Münster die Klasse nicht hatte halten können, verlängerte er seinen ausgelaufenen Vertrag nicht mehr und band sich stattdessen bis Juni 2021 an Hansa Rostock, das in der 3. Liga verblieben war.[5] Zu seinem ersten Einsatz für die Ostseestädter kam er am 13. September 2020 in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart (0:1). Eine Woche später, am 1. Spieltag der Saison, traf Löhmannsröben erstmals für die Rostocker. Im Heimspiel gegen den MSV Duisburg erzielte er das zwischenzeitliche 1:1.[6] In jener Spielzeit, die am 22. Mai 2021 mit dem Aufstieg Hansas in die 2. Bundesliga endete, brachte es der gebürtige Kasseler auf 35 Ligaspiele. Der Stammspieler und Abwehrmann erzielte hierbei insgesamt einen Treffer; eben jenen vom 1. Spieltag.

Löhmannsröben gab unter Aufstiegstrainer Härtel am 24. Juli 2021 sein Zweitliga-Debüt im Heimspiel gegen den Karlsruher SC und musste im Ostseestadion eine 1:3-Niederlage hinnehmen. Bevor er sich Ende August 2021 mit den Mecklenburgern einvernehmlich auf die Auflösung seines bis 2022 gültigen Vertrags einigte, kamen zwei weitere Zweitliga-Kurzeinsätze gegen Hannover 96 und dem 1. FC Heidenheim, sowie ein Einsatz in der 1. Runde im DFB-Pokal 2021/22 ebenfalls gegen den 1. FC Heidenheim (3:2 n. V.) hinzu. Somit gelang ihm erstmals das Erreichen der 2. Runde des nationalen Vereinspokals. Kumuliert brachte es Löhmannsröben auf 40 Pflichtspieleinsätze für die Norddeutschen aus Rostock.[7]

Nach vorübergehender Vereinslosigkeit zog es ihn Anfang September an die Saale zum Halleschen FC.[8] Nach einer Spielzeit wechselte er ligaintern zum FSV Zwickau.[9]

Ende September 2023 wechselte er nach Griechenland und schloss sich dort dem Zweitliga-Aufsteiger Eolikos Mytilinis an.[10]

Im Januar 2024 wechselte er zum 1. FC Lokomotive Leipzig.[11]

Im Sommer 2024 kehrte er zum Halleschen FC zurück, nachdem dieser in die Regionalliga abgestiegen war.[12]

Sonstiges

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Am 2. September 2018 sorgte Löhmannsröben nach einem 1:1-Unentschieden seines 1. FC Kaiserslautern gegen den FSV Zwickau in einem anschließenden Interview durch seine Äußerungen für große Aufmerksamkeit. Der FCK hatte bis zur 91. Minute geführt, ehe sich Lohmannsröben im Strafraum der Lauterer zwischen einen von Lautern-Keeper Jan-Ole Sievers parierten Schuss der Zwickauer und Gegenspieler Ronny König stellte. Dabei traf König Löhmannsröben mit dem Ellbogen im Gesicht, der vom Torwart zurückgesprungene Ball prallte Löhmannsröben an die linke Hand. Der Schiedsrichter Markus Wollenweber ahndete jedoch nicht das Foul Königs, sondern das nachfolgende Handspiel Löhmannsröbens. Es gab Elfmeter für Zwickau, der zum 1:1-Endstand führte.[13] Im anschließenden Interview echauffierte sich Löhmannsröben ungehalten über die fehlerhafte Schiedsrichterentscheidung: „Wenn das kein Foulspiel ist … ja leck mich am Arsch, alter, ehrlich. […] Wenn das ’n Schiri ist … weiß nicht, digga, soll der Cornflakes zählen gehen. […] Da platzt mir die Krawatte, ehrlich. […] Ich hoffe der kann ’ne Woche nicht pennen, soll erst mal Kreisliga pfeifen.“[13] Zwickau habe schlecht gespielt, nichts mit Fußball zu tun gehabt, „fünf Funktürme“ in den Strafraum reingehauen und sich dann auch noch „einen Punkt ergaunert“.[13] Später entschuldigte sich Löhmannsröben für seine Wortwahl, aber er sei nun mal kein Typ, der sich vor der Kamera verstelle. Er habe direkt nach dem Spiel sehr emotional reagiert, aber Emotionen gehörten schließlich auch zum Fußball. Es sei nicht um ihn gegangen, sondern um die Mannschaft, um den Verein. Ferner habe er keinen persönlich angreifen oder beleidigen wollen. Er habe nicht anders gekonnt, als seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.[14] Der Kontrollausschuss des DFB leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Löhmannsröben ein.[14] Das Interview wurde von Fans aufgegriffen, die mit einem Facebook-Post dazu aufriefen, Cornflakes-Packungen zu kaufen und an die DFB-Zentrale zu schicken, um gegen die Ermittlungen des DFB zu protestieren.[15][16] Auch Aldi Süd griff die Wutrede Löhmannsröbens in einer Werbung auf.[15][17] Am 20. September gab der DFB bekannt, Löhmannsröben müsse eine Geldstrafe von 1.200 € entrichten. Laut seines Trainers Michael Frontzeck würde der Betrag aus der Mannschaftskasse beglichen werden.[16]

Wacker Nordhausen
Hansa Rostock
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Commons: Jan Löhmannsröben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. FC Jena verpflichtet Löhmannsröben, Gerlach verlängert focus.de, 9. Juni 2017, abgerufen am 24. Juni 2021.
  2. Für Löhmannsröben ist beim FCK-Schluss – Kritik an den Bossen swr.de, 6. Juni 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  3. Jan Löhmannsröben unterschreibt bei Wacker Nordhausen – Willkommen zurück in Nordhausen wacker90.de, 19. Juni 2019, abgerufen am 19. Juni 2019.
  4. Preußen Münster nimmt Jan Löhmannsröben unter Vertrag, liga3-online.de, 23. Dezember 2019, abgerufen am 24. Juni 2021.
  5. Verstärkung fürs Mittelfeld: F.C. Hansa Rostock verpflichtet Jan Löhmannsröben, fc-hansa.de, 24. August 2020, abgerufen am 24. August 2020.
  6. Hansa Rostock in Noten: Die Einzelkritik zum 3:1 gegen den MSV Duisburg, sportbuzzer.de, 19. September 2020, abgerufen am 20. September 2020.
  7. Weiterer Abgang: F.C. Hansa Rostock und Jan Löhmannsröben beenden Zusammenarbeit, fc-hansa.de, 31. August 2021, abgerufen am 1. September 2021.
  8. Fix! HFC holt "Mentalitätsspieler" Jan Löhmannsröben, liga3-online.de, 7. September 2021, abgerufen am 7. September 2021.
  9. "Der alte Traktor ist mit an Bord": Löhmannsröben wechselt zu Zwickau, kicker.de, 15. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022.
  10. Abenteuer im Ausland: Jan Löhmannsröben hat einen neuen Klub! auf tag24.de vom 22. September 2023
  11. LOK LEIPZIG VERPFLICHTET JAN LÖHMANNSRÖBEN. 30. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024.
  12. Jan Löhmannsröben kehrt zurück an die Saale - Hallescher FC e. V. Hallescher Fußball Club, Halle Fussball 3. Liga Sachsen-Anhalt. In: Hallescher FC e. V. 24. Mai 2024, abgerufen am 24. Mai 2024 (deutsch).
  13. a b c Lautern-Profi rastet aus – „Digga, der Schiedsrichter soll Cornflakes zählen“. welt.de, 4. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
  14. a b Jan Löhmannsröben vom 1. FC Kaiserslautern erklärt seine Wutrede – FCK-Profi erklärt seine Wutrdede. sport1.de, 4. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
  15. a b Kult-Interview mit Jan Löhmannsröben Eine Wutrede und ihre Folgen: Warum Fußball-Fans dem DFB Cornflakes schicken. focus.de, 6. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
  16. a b "Cornflakes"-Affäre: Löhmannsröben erhält Geldstrafe, kicker.de, 20. September 2018, abgerufen am 21. September 2018.
  17. Aldi Süd reagiert genial auf Cornflakes-Gate um Jan Löhmannsröben – und die Fußball-Fans rasten komplett aus. derwesten.de, 5. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.