Jean-Philippe Lamoureux

US-amerikanischer Eishockeytorwart

Jean-Philippe Lamoureux (* 20. August 1984 in Grand Forks, North Dakota) ist ein US-amerikanischer Eishockeytorwart, der seit April 2022 beim EC VSV in der Österreichische Eishockey-Liga unter Vertrag steht.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Jean-Philippe Lamoureux

Geburtsdatum 20. August 1984
Geburtsort Grand Forks, North Dakota, USA
Größe 178 cm
Gewicht 77 kg

Position Torhüter
Nummer #1
Fanghand Links

Karrierestationen

2001–2004 Lincoln Stars
2004–2008 University of North Dakota
2008–2009 Alaska Aces
2009–2010 Portland Pirates
2010–2011 Utah Grizzlies
Abbotsford Heat
2011–2012 HDD Olimpija Ljubljana
2012–2016 EC VSV
2016–2019 Vienna Capitals
2019–2022 EC Red Bull Salzburg
Seit 2022 EC VSV

Karriere

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Lamoureux begann seine Karriere bei den Lincoln Stars in der nordamerikanischen Juniorenliga United States Hockey League, mit denen er in der Saison 2002/03 auch den Clark Cup als Playoff-Sieger gewinnen konnte. Zwischen 2004 und 2008 spielte er für die University of North Dakota in der WCHA, mit denen er 2006 seinen zweiten Meistertitel feiern konnte. In diese Zeit fiel auch eine Nominierung für den Hobey Baker Award, die Auszeichnung für den besten Spieler der Liga. Als Lamoureux 2008 das Team verließ, belegte er in der schulinternen All-Time-Statistik mit einem Gegentorschnitt von 2,10, zehn Shutouts und einer Fangquote von 92 Prozent den zweiten Rang.

 
Jean-Philippe Lamoureux im Trikot der Abbotsford Heat

Sein erstes Engagement als Profi hatte Lamoureux bei den Alaska Aces in der ECHL, wo er mit acht Shutouts in einer Saison einen Ligarekord aufstellte und zum Torhüter des Jahres der Liga gewählt wurde. Die Saison brachte dem Team den Titel des Vizemeisters, nachdem die Mannschaft im Finale um den Kelly Cup im siebten Spiel den South Carolina Stingrays unterlegen waren. Im Juli 2009 wurde er von den Buffalo Sabres verpflichtet, spielte jedoch nur in deren Farmteam, den Portland Pirates in der AHL. Ein Jahr später wechselte er zu den Calgary Flames, kam jedoch ebenfalls nur in den Farmteams zum Einsatz. Im Juni 2011 wurde er vom slowenischen Club HDD Olimpija Ljubljana aus der österreichischen Eishockeyliga unter Vertrag genommen. Ein Jahr später wechselte er zusammen mit Cheftrainer Hannu Järvenpää und weiteren Spielern von Olimpija zum EC VSV nach Villach.

 
Jean-Philippe Lamoureux im Trikot der Vienna Capitals (2016)

Lamoureux gilt als einer der besten Torhüter der EBEL und entwickelte sich zu einem Publikumsliebling der Villacher. Bereits in der Saison 2014/15 war er von den Fans in Heimspielen vier Mal zum Spieler des Abends gewählt worden und erhielt über die gesamte Saison betrachtet mit Abstand die meisten Fanstimmen. Darüber hinaus wurde er 2015 als Most Valuable Player des EC VSV ausgezeichnet und belegte mit einer Fangquote von 93,4 % in der Hauptrunde ligaweit den ersten Platz. Auch in der Saison 2015/16 wurde er in der Hauptrunde erneut viermal zum Spieler des Abends gewählt. Zum Zeitpunkt des Ausscheidens des VSV im Halbfinale, war Lamoureux mit einer Fangquote von 94,5 % fangstärkster Torhüter der Liga und hatte den besten Gegentorschnitt. Bei der Wahl zum Wertvollsten Spieler der Liga (Ron Kennedy Trophy) erhielt er die zweitmeisten Stimmen. Ab Juni 2016 stand der US-Amerikaner bei den Vienna Capitals unter Vertrag und gewann mit diesen 2017 die österreichische Meisterschaft.

Im Mai 2019 unterschrieb Lamoureux einen Vertrag beim EC Red Bull Salzburg.[1]

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 2016 Bester Gegentorschnitt und beste Play-off-Fangquote der EBEL (.945)
  • 2017 Österreichischer Meister und EBEL-Gewinner mit den Vienna Capitals
  • 2018 Bester Gegentorschnitt und beste Fangquote der EBEL (93,2 %)
  • 2020 Bester Gegentorschnitt, beste Fangquote (94,6 %) und Auszeichnung mit der Ron Kennedy Trophy als Wertvollster Spieler der EBEL
  • 2022 Österreichischer Meister und Gewinner der ICE Hockey League (ICE) mit dem EC Red Bull Salzburg

Karrierestatistik

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Hauptrunde

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Saison Team Liga Sp S N U Min GT GTS Svs Sv% SO
2001/02 Lincoln Stars USHL 31 20 8 1 1758 66 2,25 728 91,69 6
2002/03 Lincoln Stars USHL 34 22 7 4 1968 71 2,16 781 91,67 4
2003/04 Lincoln Stars USHL 50 22 23 3 2874 134 2,80 1499 91,79 3
2004/05 Univ. of North Dakota WCHA 18 7 8 2 1043 38 2,19 406 91,44 0
2005/06 Univ. of North Dakota WCHA 14 5 7 0 734 32 2,62 327 91,09 1
2006/07 Univ. of North Dakota WCHA 37 21 12 4 2184 88 2,42 919 91,26 3
2007/08 Univ. of North Dakota WCHA 42 27 11 4 2508 73 1,75 1004 93,22 6
2008/09 Alaska Aces ECHL 51 33 16 2 3071 117 2,29 1407 92,32 8
2009/10 Portland Pirates AHL 31 14 12 2 1750 87 2,98 732 89,38 2
2010/11 Utah Grizzlies ECHL 20 11 7 1 1157 48 2,49 541 91,85 3
2010/11 Abbotsford Heat AHL 19 8 4 3 953 35 2,20 378 91,53 2
2011/12 HDD Olimpija Ljubljana EBEL 45 24 18 3 2628 129 2,94 1525 92,20 4
2012/13 EC VSV EBEL 43 24 14 4 2407 115 2,87 1405 92,43 3
2013/14 EC VSV EBEL 46 26 2650 121 2,74 1360 91,83 4
2014/15 EC VSV EBEL 45 24 21 2739 111 2,37 1521 93,20 2
2015/16 EC VSV EBEL 50 28 15 7 3032 113 2,24 1448 92,76 4
2016/17 Vienna Capitals EBEL 40 28 7 4 2374 88 2,22 1064 92,36 4
2017/18 Vienna Capitals EBEL 41 29 7 4 2379 83 2,09 1129 93,15 5

Play-offs

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Saison Team Liga Sp S N Min GT GTS Svs Sv% SO
2001/02 Lincoln Stars USHL 2
2002/03 Lincoln Stars USHL 4 4 0 228 6 1,58 0
2008/09 Alaska Aces ECHL 21 15 6 1263 41 1,95 579 93,39 4
2009/10 Portland Pirates AHL 4 0 3 207 10 2,90 90 90,00 0
2010/11 Utah Grizzlies ECHL 8 3 2 502 19 2,27 233 92,46 1
2011/12 HDD Olimpija Ljubljana EBEL 5 3 2 238 14 3,53 140 90,91 0
2012/13 EC VSV EBEL 7 3 4 416 19 2,74 226 92,24 0
2013/14 EC VSV EBEL 9 5 4 541 24 2,66 274 91,95 0
2014/15 EC VSV EBEL 5 1 4 354 16 2,72 196 92,45 0
2015/16 EC VSV EBEL 11 6 5 701 20 1,71 344 94,51 1
2016/17 Vienna Capitals EBEL 11 9 0 679 23 2,03 250 91,58 2
2017/18 Vienna Capitals EBEL 11 5 7 655 27 2,47 240 89,89 1

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Jean-Philippe Lamoureux kommt aus einer Eishockey-begeisterten Familie. Sein Vater Jean-Pierre war Anfang der 1980er Jahre Torhüter der University of North Dakota. Zudem hat er drei Brüder und zwei Schwestern, die alle Eishockey spielen oder spielten. Seine beiden Zwillingsschwestern, Monique und Jocelyne, sind beide Nationalspielerinnen der Vereinigten Staaten und gewannen jeweils zweimal olympische Silbermedaillen sowie mehrere Weltmeistertitel.

Sein Bruder Jacques studierte an der United States Air Force Academy und spielte für deren Eishockeyteam, wobei er für den Hobey Baker Award nominiert wurde. Pierre-Paul spielte für die University of Manitoba und gehört heute dem Trainerstab des Eishockeyteams an. Mario Lamoureux spielte in der Vergangenheit ebenfalls für die University of North Dakota, war später in der ECHL aktiv und stand zwischen Februar und April 2014 gemeinsam mit Jean-Philippe beim EC VSV auf dem Eis.

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Commons: Jean-Philippe Lamoureux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Jean-Philippe Lamoureux neuer Torhüter in Salzburg“, abgerufen am 29. Mai 2019.