Johannes Nitsch (Musiker)

deutscher Musiker und Sänger

Johannes Nitsch (* 10. Juli 1953 in Iserlohn; † 5. September 2002) gilt als einer der einflussreichsten deutschen Musiker moderner populärer christlicher Musik. Seit den 1970er Jahren prägte er die Szene als Sänger, Instrumentalist, Arrangeur, Produzent und nicht zuletzt als Songwriter. Sein Kompositionswerk umfasst knapp 200 Lieder und Melodien und zwölf Bühnenkonzepte.[1]

Leben und Wirken

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Johannes Nitsch wurde als fünftes von sieben Kindern eines Pastorenehepaars in Iserlohner Stadtteil Letmathe geboren. Nach der Mittleren Reife begann er 1971 dank einer Begabtenprüfung sein Musikstudium an der Folkwang Hochschule in Essen. Über den Zivildienst hinaus blieb Nitsch 1978 als Musikreferent beim Evangeliums-Rundfunk in Wetzlar und war hier bis 1980 Leiter der Musikabteilung. 1980 bis 1985 und ab 1994 arbeitete er freiberuflich. Dazwischen war er als Musikreferent des CVJM in Kassel (1985–1987) tätig sowie als Musikproduzent beim Hänssler Verlag in Neuhausen angestellt (1987–1994).

Johannes Nitsch zählt zu den bedeutendsten Kirchenmusikern der modernen populären Kirchenmusik und wird oft als einer der größten Meister der christlichen Musicals gesehen. Sein künstlerisches Schaffen weist ihn als einen der kreativsten Musiker seiner Zeit aus. Seine häufigste Thematik ist die Welt der Religion und die persönliche Auseinandersetzung des Einzelnen mit dem christlichen Gott und Jesus. Zentrales Thema waren stets die Vergebung und die Ehrerbietung gegenüber Gott.

Seine musikalischen Kompositionen variierten in Jazz, Soul und Popmusik, aber auch Gospelmusik und Choralvertonungen sind immer wieder in seinem Schaffen zu finden.

Im Laufe seines Lebens produzierte Johannes Nitsch über 70 Tonträger für verschiedene Labels und wirkte darüber hinaus bei zahlreichen Produktionen als Arrangeur, Instrumentalist und Sänger mit. Dabei arbeitete er mit nahezu sämtlichen bekannten Persönlichkeiten der christlichen Musik- und Künstlerszene zusammen. Besonders zu nennen sind: Manfred Siebald, Margret Birkenfeld, Cae Gauntt, Kathi Arndt, ERF Studiochor, Christoph Zehendner, Doris Loh, Peter Strauch, David Plüss, Jan Vering, Die Christussänger, Christiane, Jürgen Werth, Clemens Bittlinger, Martin Stoeck, Helmut Jost, Wetzlarer Jugendchor, Attila Kalman, Ralf Gustke, Peter Schneider, Helmut Kandert, Siegfried Fietz und Florian Sitzmann. Außerdem kreierte er in Kooperation mit unterschiedlichsten Künstlern Konzepte wie PianOmime mit dem spanischen Mimen Carlos Martínez, Pianissimo mit David Plüss und Helmut Kandert oder zuletzt das In Motion Trio. Außerdem war er Leiter der ProChrist-Band.

Mit der Sängerin Christine Rösch und der Klinik Hohe Mark entwickelte er das Projekt Lieder wi(e)der die Angst mit Konzerten gegen Gewalt und Machtmissbrauch.

Als Förderer folgender Künstlergenerationen rief er den Verein „Musik, Kultur und Nachwuchsförderung“ in Hohenahr ins Leben.

Er starb am 5. September 2002 im Alter von 49 Jahren überraschend an Komplikationen nach einer Operation.[2][3]

Privates

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Johannes Nitsch war verheiratet mit Anneliese Nitsch, hatte zwei Söhne und lebte bis zu seinem Tod in Haiger (Lahn-Dill-Kreis).

Bekannte Werke

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  • „Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin“ (Text: Manfred Siebald)
  • „Wie ein Fest nach langer Trauer“ (aus dem Musical „Josef“ · Text: Jürgen Werth)
  • „Das Ja der Liebe (Am Anfang war das Wort)“ (aus „Begegnungen“ · Text: Christoph Zehendner)
  • „Du bist“ (aus „Begegnungen“ · Text: Christoph Zehendner)
  • „Nikodemus“ (aus „Begegnungen“ · Text: Christoph Zehendner)
  • „Ich will dir danken“ (aus dem Musical „David“ · Text: Jürgen Werth)
  • „Leben wie er“ (aus „Begegnungen“ · Text: Christoph Zehendner)
  • „Nichts ist vergesslicher als Dankbarkeit“ (aus dem Musical „Hoffnungsland“ · Text: Jürgen Werth)
  • „Schuldlos schuldig“ (aus „Folgen“ Text: Jürgen Werth)
  • „Leben ohne Schatten“ (aus dem Musical „Josef“ · Text: Jürgen Werth)

Diskografie

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Soloalbum

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Jahr Titel Verlag
1989 Johannes Nitsch SCM Hänssler

Konzeptalben

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Jahr Titel Untertitel Mitwirkende Künstler Verlag
1982 David – Ein Sänger, ein König Musical Jürgen Werth, Jan Vering, Helmut Jost, Aufwind SCM Hänssler
1983 Fundamentales Christoph Zehendner, Aufwind Abakus
1984 Höre, Herr! Asaph-Psalmen Christoph Zehendner, Beate Ling, Markus Egger, Spektrum, Aufwind SCM Hänssler
1987 Jona Musical Cae Gauntt, Hella Heizmann, Beate Ling, Eddie Gauntt, Johannes Nitsch, Hauke Hartmann, Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1988 Die schönsten Evangeliumslieder 1 Eddie Gauntt; Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1988 Die schönsten Evangeliumslieder 2 Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1988 Josef – Eine Traumkarriere Ein Poporatorium von Jürgen Werth (Text) und Johannes Nitsch (Musik) Cae Gauntt, Hella Heizmann, Johannes Nitsch, Jürgen Werth, Hauke Hartmann, Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1990 Begegnungen Musikalische Fenster zum Johannes-Evangelium Kathi Arndt, Johannes Nitsch, Christoph Zehendner, Hella, Melanie und Viola Heizmann, Jugendchor Haiger, ERF Studiochor SCM Hänssler
1991 Die schönsten Evangeliumslieder 3 Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1991 Die schönsten Evangeliumslieder 4 Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1992 Wenn wir Gott in der Höhe ehren Weihnachtslieder Cae Gauntt, Kathi Arndt, Johannes Nitsch, Eddie Gauntt, Johannes Nitsch Studiochor, Johannes Nitsch Studiokinderchor SCM Hänssler
1992 Die schönsten Gemeindelieder 3 Kathi Arndt; Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1992 Die schönsten Evangeliumslieder 5 Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1993 Pro Christ 1993 Kathi Arndt, Johannes Nitsch, Pro Christ Chor 1993 SCM Hänssler
1994 Drei Tage Oratorium Dirk Schmalenbach, Helmut Jost, Johannes Nitsch Studiochor SCM Hänssler
1994 Christmas Colours Internationale Weihnachtsmusik Lisa Shaw, Eberhard Rink, Laila Dahl, Albino Montisci, Johannes Nitsch Felsenfest
2000 Hier bin ich[4] Pro Christ 2000 Andrea Adams-Frey, Anja Lehmann, Eddie Gauntt, Johannes Nitsch Gerth Medien
2000 Gottes Güte ist jeden Morgen neu Die kleine Kantate Johannes Nitsch Studiochor Gerth Medien
2001 Dafür danke ich dir Die kleine Kantate Johannes Nitsch Studiochor Gerth Medien

Mitwirkung und Kollaboration bei Konzeptprojekten

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Jahr Titel Mitwirkende Verlag Anmerkung
1994 Felsenfest
Musikalische Fenster zur Bergpredigt
Beate Ling; Johannes Nitsch; Christoph Zehendner; Christians at Work Felsenfest Gemeinschaftsprojekt von Johannes Nitsch, Manfred Staiger und Christoph Zehendner;
Gründungsproduktion des gleichnamigen Verlags
1995 Was gut ist
Lieder zum Kirchentag
Clemens Bittlinger; Siegfried Fietz; Jonathan Böttcher; Frieder Sigloch; Gerhard Schöne; Hans-Jürgen Hufeisen; David Plüss; Eberhard Rink; Johannes Nitsch Studiochor Pila Music Gemeinschaftsprojekt von Johannes Nitsch und David Plüss zum 26. Deutschen Evangelischen Kirchentag 1995 in Hamburg
1996 Folgen
Lieder zum Lukas-Evangelium
Andrea Adams-Frey; Beate Ling; Johannes Nitsch; Christoph Zehendner; ERF Studiochor Felsenfest Beteiligung an Gemeinschaftsprojekt zum Christival 1996
1998 Hoffnungsland
Lieder über ein Volk auf dem Weg
Anja Lehmann; Michael Fajgel; Anke Sieloff; Stephanie Heinen; Ingo Beckmann; Lisa Shaw; Aaron 'S 770; Rolf Dieter Degen; Layna; Hans-Werner Scharnowski Studiochor Felsenfest Gemeinschaftsprojekt von Johannes Nitsch und Hans-Werner Scharnowski
1999 Ewigkeit fällt in die Zeit
Ein Poporatorium zur Christusgeschichte
Ruthild Wilson; Cae Gauntt; Helmut Jost; Danny Plett; Eberhard Rink; David Thomas; Studiochor Felsenfest Gemeinschaftsprojekt von Johannes Nitsch und Helmut Jost zur Jahrtausendfeier Jesus Celebration 2000 der Evangelischen Kirche im Rheinland und von Westfalen

Instrumentalalben

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Jahr Titel Verlag Anmerkung
1993 Moments of Harmony 1 SCM Hänssler Sonderausgabe mit Bildband unter Titel
„Momente voller Freude“
1995 Moments of Harmony 2 SCM Hänssler
1997 Wundernacht – Sonnenstern Felsenfest
1998 Pianosolo Felsenfest

Instrumentale Kollaborationsalben

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Jahr Titel Kollaborateure Verlag Anmerkung
1992 Pianissimo Johannes Nitsch, David Plüss Christliches Verlagshaus
1996 Pianissimo 2: Taste To Taste Johannes Nitsch, David Plüss Christliches Verlagshaus
1997 Tanz der Tasten Johannes Nitsch, Jochen Rieger, Florian Sitzmann, David Plüss Gerth Medien
1998 Begegnung
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – Martin Buber
Johannes Nitsch; ProJoe SCM Hänssler Frankfurter Psychiatriewoche; Klinik Hohe Mark

Instrumentalalben innerhalb einer Gruppe

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Jahr Titel Künstler Verlag
1984 Bilder aus Mittelerde Yavanna Gerth Medien
2002 In Motion In Motion Trio Gerth Medien

Kollaborationsprojekte mit Solisten

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Jahr Titel Künstler Label Anmerkungen
1999 Lieder wi(e)der die Angst Christine Rösch; Johannes Nitsch Felsenfest
1999 „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ ProJoe; Johannes Nitsch - Erschienen bei Klinik Hohe Mark

Kompilationsalben

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Folgende Auflistung berücksichtigt ausschließlich Alben mit Johannes Nitsch bzw. mit ihm assoziierten Künstlern und Konzepten als ausdrücklichem Subjekt der Zusammenstellung.

Jahr Titel Verlag Anmerkung
1996 The Best of Johannes Nitsch SCM Hänssler
2000 Happy Groove: Pianissimo Christliches Verlagshaus Zusammenstellung aus den Alben Pianissimo und Pianissimo 2: Taste To Taste
2002 Lieder, die bleiben SCM Hänssler Zusammenstellung aus Produktionen von 1982 bis 2002
2002 Die Saiten meines Lebens[5] Felsenfest Zusammenstellung in postum

Tributalbum

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Jahr Titel Künstler Verlag Anmerkung
2012 Johannes Nitsch: Lebenslieder Sarah Kaiser, Johannes Falk, Andreas Volz, Dania König, Samuel Jersak, Sebastian Nitsch SCM Hänssler Zum zehnten Todestag von Johannes Nitsch

Einzelnachweise

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  1. Johannes Nitsch: Künstlerporträt, lastfm.de, abgerufen am 27. Januar 2014.
  2. Johannes Nitsch: Porträt (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive), gerth.de
  3. Johannes Nitsch gestorben (Memento vom 19. Januar 2005 im Internet Archive), aref.de, Meldung vom 9. September 2002.
  4. Andrea Adams, Luca Genta, Thomas A, JohannesNitsch, Carl Ph, Joyce R, Johannes Brahms, Sebastian Silvestra, John Newton, Danny Plett: Hier bin ich: ProChrist 2000. 2000, ISBN 3-88087-824-2.
  5. Die Saiten meines Lebens - Rezension (Memento vom 12. Mai 2003 im Internet Archive), crossover-agm.de