Julia Koschitz

österreichische Schauspielerin

Julia Koschitz (* 26. Dezember 1974 in Brüssel, Belgien) ist eine österreichische[1] Schauspielerin.

Julia Koschitz, 2019

Koschitz wuchs als Tochter von Wiener Eltern in Frankfurt am Main auf[2] und machte an der Elisabethenschule[3] das Abitur. Ihr Vater arbeitete in der Werbung.[4] Von ihrem vierten bis zu ihrem 16. Lebensjahr erhielt Koschitz eine Ballettausbildung und wollte ursprünglich Tänzerin werden.[5] Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie von 1995 bis 1998 am Franz Schubert Konservatorium in Wien.[6]

Ihr erstes festes Engagement hatte sie von 1998 bis 2000[7] am Landestheater Coburg, wo sie unter anderem die Marie in Georg Büchners Woyzeck, Hero in Shakespeares Viel Lärm um nichts, Virginia in Bertolt Brechts Leben des Galilei und Annie in Franz Xaver KroetzOberösterreich spielte.

Anschließend war sie von 2000 bis 2002[7] Ensemblemitglied am Theater Regensburg und spielte dort Rollen wie die Sarah in Thomas Bernhards Der Theatermacher oder Johanna in Schillers Die Jungfrau von Orleans, Hermia in Shakespeares Sommernachtstraum, Lysistrata oder Julie in Igor Bauersimas norway.today. In Gastproduktionen wirkte sie mit am Teamtheater Tankstelle, München, wo sie unter anderem neben Markus Anton als Schustersfrau in Lorcas Die wundersame Schustersfrau zu sehen war, als Sonja in Yasmina Rezas Drei Mal Leben oder als Else in Arthur Schnitzlers Fräulein Else. Darauf folgten Engagements am kleinen Theater – Kammerspiele Landshut, und sie feierte große Erfolge in den Inszenierungen von Sven Grunert als Abby in Tag der Gnade von La Bute und als Antigone in Antigone von Sophokles (eingeladen auf das Europäische Theaterfestival nach Hermannstadt).

Bei den Bayerischen Theatertagen 2006 erhielt sie den Darstellerpreis in Grunerts Inszenierung für die Titelrolle in Henrik Ibsens Nora. 2007 spielte sie in Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? die Martha (eingeladen auf die Bayerischen Theatertage 2009) und 2008 in Yasmina Rezas Der Gott des Gemetzels.

In der Fernsehserie München 7 war sie ab der ersten Staffel 2004 als Polizistin Sandra Holzapfel zu sehen. In der Sat.1-Comedyserie Allein unter Bauern spielte sie an der Seite von Christoph M. Ohrt eine Dorfärztin. Von 2008 bis 2011 war sie in der Fernsehserie Doctor’s Diary als Dr. Maria Hassmann zu sehen. 2008 spielte sie in dem Fernsehfilm Putzfrau Undercover die Hauptrolle einer gefeuerten Patentanwältin, 2011 im Fernsehfilm Männer ticken, Frauen anders neben Tim Bergmann die Hauptrolle einer Karrierefrau, die sich nicht nur mit weiblichen Waffen in einer männlich dominierten Ratingagentur zu behaupten versteht. Im Drama Der letzte schöne Tag, das 2013 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, trat sie als Mutter und Ärztin auf, deren Suizid ihre Familie schockiert. Bei der Grimme-Preis-Verleihung 2014 erhielt sie eine Spezial-Nominierung für ihre schauspielerische Leistung in den ZDF-Filmen Pass gut auf ihn auf! und Tödliche Versuchung.

Im Kino war Koschitz unter anderem in zwei preisgekrönten Spielfilmen von Ralf Westhoff zu sehen. In der Speed-Dating-Komödie Shoppen gehörte sie als Susanna zum Hauptensemble, im Liebesfilm Der letzte schöne Herbsttag war sie die Hauptfigur Claire. Zusammen mit Florian David Fitz, Jürgen Vogel, Miriam Stein, Volker Bruch und Hannelore Elsner drehte sie 2013 unter der Regie von Christian Zübert die Tragikomödie Hin und weg. Koschitz lebt seit 2002 in München.[7]

Filmografie

Bearbeiten

Hörspiele (Auswahl)

Bearbeiten

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Julia Koschitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Julia Koschitz: „Ein jüngerer Freund käme für mich infrage“. In: abendzeitung-muenchen.de. 16. Mai 2014, abgerufen am 21. März 2021.
  2. Julia Koschitz: „Wienerisch ist mir vertraut“ in der Presse vom 26. Dezember 2016, abgerufen am 3. April 2021.
  3. Im Roadmovie radeln Schauspieler durch FFM. Bei: welt.de, 17. Oktober 2013, abgerufen am 22. Februar 2020
  4. Interview mit Anne Seith, in: Spiegel Geld 3/2021, S. 19.
  5. Julia Koschitz im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. Februar 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  6. Interview mit Anne Seith, in: Spiegel Geld 3/2021, S. 19.
  7. a b c Julia Koschitz. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 23. Oktober 2024.
  8. cinema.de: Höllenritt, abgerufen am 23. Oktober 2024.
  9. Das Team ist der Star. In: BR, 27. September 2012.
  10. cinema.de: Hanni & Nanni – Mehr als beste Freunde, abgerufen am 23. Oktober 2024.
  11. cinema.de: Toni und Helene, abgerufen am 23. Oktober 2024.
  12. GRËUL - Fantasy-Hörspiel-Serie. Abgerufen am 11. Dezember 2023.
  13. WDR: Hörspiel "GRЁUL" von Stuart Kummer und Edgar Linscheid. 12. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.