Königsheim
Königsheim (vormals Kingsheim[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde gehören außer dem Dorf Königsheim keine weiteren Ortschaften.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 6′ N, 8° 52′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Tuttlingen | |
Höhe: | 897 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,37 km2 | |
Einwohner: | 619 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 142 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 78598 | |
Vorwahl: | 07429 | |
Kfz-Kennzeichen: | TUT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 029 | |
LOCODE: | DE KHE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 3 78598 Königsheim | |
Website: | www.gemeinde-koenigsheim.de | |
Bürgermeister: | Konstantin Braun | |
Lage der Gemeinde Königsheim im Landkreis Tuttlingen | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenKönigsheim liegt auf einer welligen Höhe des Großen Heubergs im Südwesten der Schwäbischen Alb.
Nachbargemeinden
BearbeitenKönigsheim grenzt, im Uhrzeigersinn beginnend im Norden, an Egesheim, Bärenthal, Renquishausen, Böttingen und Bubsheim.
Schutzgebiete
BearbeitenIn Königsheim liegt das Landschaftsschutzgebiet Sommerschafweide auf dem Wachtbühl. Königsheim hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Königsheim zum Naturpark Obere Donau.[3]
Geschichte
BearbeitenFrühe Geschichte
BearbeitenKönigsheim wurde im Jahre 777 erstmals als „Kunigshaim“ urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Königsheim im Herzogtum Schwaben. Im 13. Jahrhundert befand sich das Dorf im Besitz des Klosters Beuron und kam an die Grafschaft Zollern. Seit 1391 gehörte das Dorf Konrad von Weitingen. Schließlich gelangte Königsheim mit der Herrschaft Mühlheim 1409 an die Herren von Enzberg.
Geschichte seit dem 19. Jahrhundert
BearbeitenNach Gründung des Königreichs Württemberg wurde das Dorf 1810 dem Oberamt Spaichingen zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg kam der Ort 1938 zum Landkreis Tuttlingen. Im Jahre 1945 wurde Königsheim Teil der Französischen Besatzungszone und gelangte somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Religion
BearbeitenDas katholisch geprägte Dorf gehört zu den sechs Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Oberer Heuberg mit Pfarrsitz in Böttingen im Dekanat Tuttlingen-Spaichingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Schon 1448 bekam Königsheim eine eigene steinerne Kirche, die 1837 durch das heutige Gebäude ersetzt wurde, die Kirche St. Agatha. Bereits vor der Einrichtung der Seelsorgeeinheit war die Kirchengemeinde St. Agatha niemals selbstständig, sondern von alters her mit der Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt in Egesheim verbunden.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEinwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
BearbeitenVerwaltungsverband
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbandes Heuberg mit Sitz in Wehingen.
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Königsheim besteht aus den acht ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 67,8 %.
Bürgermeister
BearbeitenVögte, Schultheißen und Bürgermeister von Königsheim:
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKönigsheim liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.
Bauwerke
Bearbeiten- Die katholische Kirche wurde am 9. Februar 1448 der heiligen Agatha geweiht und 1837 neu erbaut
- Pfarrerhaus (Pater Wilhelm Gemeindehaus), 1863/1864 erbaut
- Antoniuskapelle, 1899 erbaut
Naturdenkmäler
Bearbeiten- Friedrichshöhle
- Dörrhaldenhöhle
- Friedenslinde
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDie Gemeinde hat sich zu einem Industriestandort entwickelt. Sie ist eine der steuerstarken Gemeinden des Landkreises Tuttlingen. 2008 gibt es in der Gemeinde 350 Arbeitsplätze. Bei 561 Einwohnern bedeutet dies eine positive Pendlerbilanz, 267 Berufseinpendler stehen 154 Berufsauspendler gegenüber.[4] Metallverarbeitende Betriebe sind vorherrschend. Die größten Arbeitgeber sind Aicher Alfred-Johann (Mechanische Werkstätten), Aicher Augustin (Präzisionstechnik), Dreko (CNC Dreh-, Bohr- und Frästeile), EZU (Präzisionsdrehteile), Frech Josef (Formteile-Werkzeugbau) und Loma (Präzisionsdrehteile).
Die Stromversorgung erfolgt durch die EnBW, die Wasserversorgung durch den Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe mit Sitz in Meßstetten, die Abwasserreinigung durch die Verbandskläranlage in Egesheim.
Verkehr
BearbeitenKönigsheim liegt an der L 443. Der öffentliche Nahverkehr wird durch TUTicket gewährleistet. Anschluss an den Ringzug besteht in Mühlheim.
Öffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Mehrzweckhalle
- Backhaus
- Jugendtreff
- Kindergarten Emma Lembeck
- Im ehemaligen Schulgebäude betreibt das Dekanat Tuttlingen-Spaichingen die Jugendbegegnungsstätte St. Franziskus.
Söhne und Töchter
Bearbeiten- Basilius Steidle (1903–1982), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Patrologe und Hochschullehrer
Literatur
Bearbeiten- Gemeinde Königsheim: Königsheim – eine Heuberggemeinde; Autoren: Hans Fortenbacher, Karl Augustin Frech, Jutta Klug-Treppe, Hans-Joachim Schuster, Edgar Speck, Erwin Walz. Geiger-Verlag, Horb am Neckar.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Königlich-Württembergisches Staatshandbuch, Stuttgart, 1808
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Weblinks
Bearbeiten- Königsheim in der Beschreibung des Oberamts Spaichingen von 1876 auf Wikisource