Karl Döring (Manager)
Karl Döring (* 11. Mai 1937 in Hohenstein-Ernstthal) ist ein deutscher Manager. Er war von 1979 bis 1985 stellvertretender Minister der DDR für Erzbergbau, Metallurgie und Kali.[1]
Leben
BearbeitenKarl Döring studierte von 1955 bis 1962 Eisenhüttenkunde am Moskauer Institut für Stahl und Legierungen (russisch Московский институт стали и сплавов), wo er 1962 mit einem Diplom abschloss. Mit dem dort absolvierten Abschluss als Diplom-Ingenieur beginnt er als Schichttechnologe im Stahl- und Walzwerk Brandenburg.[2]
Von 1963 bis 1967 absolvierte er eine Aspirantur und wurde 1967 in Ingenieurwissenschaften zum Dr.-Ing. promoviert. 1973 wurde er an der Hochschule für Ökonomie Berlin in Wirtschaftswissenschaften zum Dr. oec. promoviert.
Von 1967 bis 1972 war Döring Forschungsingenieur und Produktionsdirektor im Stahl- und Walzwerk Riesa. 1972 erhielt er mit einem sowjetisch-deutschen Forschungsteam den Nationalpreis. Von 1972 bis 1978 war er als Produktionsdirektor und stellvertretender Generaldirektor im Qualitäts- und Edelstahlkombinat Hennigsdorf (Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf) tätig. 1979 bis 1985 war er stellvertretender Minister für Erzbergbau, Metallurgie und Kali.
Von 1986 bis 1990 war Döring Nachfolgekandidat bzw. Abgeordneter der Volkskammer (Fraktion SED/SED-PDS).
1985 wurde er Generaldirektor des VEB Bandstahlkombinat und von 1990 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der aus dem Kombinat entstandenen EKO Stahl AG Eisenhüttenstadt.[3] Parallel dazu arbeitete er in verschiedenen bilateralen und RGW-Gremien mit. Von Juli bis November 1990 war er Stellvertreter des Vorsitzenden des Verwaltungsrates[4] der Treuhandanstalt und danach bis 2000 Geschäftsführer Technik in der EKO Stahl GmbH des Cockerill-Sambre-Konzerns. Er war Mitglied im Gesprächskreis Ost.
2000 wurde er von der Hochschule für Stahl und Legierungen Moskau mit dem Ehrentitel Professor h. c. ausgezeichnet. Seit 2006 ist er Mitglied im Board of Directors der Novolipetsk Steel in Russland.[5]
Karl Döring ist mit seinem 2000 gegründeten Beratungsunternehmen „Projekt Consulting“ in der Stahlbranche tätig. Er lebte bis 2023 mit seiner Frau in Eisenhüttenstadt und engagierte sich für die Stadt.[6][7][8]
Autobiografie
Bearbeiten- EKO – Stahl für die DDR, Stahl für die Welt. Edition Berolina, Berlin 2015, ISBN 978-3-95841-018-3.
Literatur
Bearbeiten- Evelyn Finger: „Bei uns war nichts marode“. Karl Döring, Wirtschaftsboss in der DDR, rettete das Stahlkombinat Eisenhüttenstadt über die Wende. Ein Gespräch über wilde Zeiten. In: Die Zeit Nr. 39/2015, 24. September 2015.
- Wolfgang Seibel: Verwaltete Illusionen: die Privatisierung der DDR-Wirtschaft durch die Treuhandanstalt und ihre Nachfolger 1990–2000. Campus, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37979-1, S. 264 ff.
- Uwe Stiehler: Existenzgründung im Rentenalter. In: Märkische Oderzeitung, 27. Juli 2005.
- Hagen Schwärzel, Andreas Herbst: Döring, Karl. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Seibel, S. 264.
- ↑ Prof. Dr. Dr. Karl Döring. In: kombinatsdirektoren.de. Abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Norbert Schwaldt: Der Scout. In: welt.de. 1. September 2004, abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Seibel, S. 129.
- ↑ Karl Doering. Novolipetsk Steel, archiviert vom am 21. Dezember 2014; abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Prof. Dr. Dr. Döring im „Goldenen Buch“ der Stadt verewigt. In: niederlausitz-aktuell.de. 18. Mai 2017, abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ Großspende für Platz des Gedenkens. In: Märkische Oderzeitung. 21. August 2017, archiviert vom .
- ↑ Janet Neiser: Der Retter von EKO Stahl verlässt die Stahl-Stadt. In: MOZ.de. 5. Juli 2023, abgerufen am 27. Januar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Döring, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Manager und Politiker (SED, PDS), MdV, stellvertretender Minister der DDR |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1937 |
GEBURTSORT | Hohenstein-Ernstthal |