Karl Gottfried von Leitner
Karl (Carl) Gottfried Ritter von Leitner (* 18. November 1800 in Graz; † 20. Juni 1890 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller.
Leitner studierte Philosophie, Geschichte und Jura, anschließend war er als Gymnasiallehrer in Cilli und Graz tätig. Von 1837 bis 1854 war er landständischer Sekretär. Von 1858 bis 1864 war er Kurator des Joanneums.
Die Gedichte Leitners wurden zum Teil von Franz Schubert vertont.
Leben
BearbeitenKarl Gottfried Ritter von Leitner war Abkömmling eines seit dem 17. Jahrhundert durch den ritterlichen Adel ausgezeichneten Geschlechts. Sein Vater Cajetan Franz v. L., landständischer Rechnungsrat, war auch literarisch tätig, starb schon 1805, die Mutter vermählte sich 1807 zum zweiten Mal. Nach seinen Gymnasialstudien in Graz wandte sich Leitner dem Studium der Rechte und der steiermärkischen Geschichte zu. Während seines Studiums wurde er 1820 Mitglied des Grazer burschenschaftlichen Kreises. Er bekleidete schon 1824 und 1825 provisorische Lehrämter an den Gymnasien von Cilli und Graz. Er war auch Gast des Salons von Marie Pachler-Koschak. Angesehene heimische Dichter und Gelehrte, wie Johann von Kalchberg und der Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall, wurden durch Veröffentlichungen von Leitners Gedichten und Novellen (ab 1820) auf das dichterische Talent des Autors aufmerksam. Durch diese Personen gefördert, kam Leitner in den Dienst der steiermärkischen Stände. Er wurde 1835 zweiter und 1837 erster ständischer Sekretär und trat 1854 als solcher wegen seiner angegriffenen Gesundheit in den Ruhestand.
Nachdem sich Leitner 1846 vermählt hatte, verstarb seine Gattin Karoline schon 1854 auf einer Reise nach Italien in Pisa. Erzherzog Johann von Österreich ernannte Leitner 1858 zu einem der drei Kuratoren des von dem Erzherzog in Graz gegründeten Landesmuseum Joanneum. Zu Leitners Freundes- und Bekanntenkreis zählten bekannte Dichter wie Johann Gabriel Seidl, Anastasius Grün und Franz Grillparzer, sowie der Musiker und Mystiker Jakob Lorber, dessen Biografie Leitner etwa 1884 verfasste und dessen religiöse Überzeugung er teilte.
Werke
Bearbeiten- Biografie von Erzherzog Johann von Österreich (1860)
- Herbstblumen, Stuttgart (1870)
- Novellen und Gedichte, Wien (1880)
- Gedichte, herausgegeben von Anton Schlossar (1909)
- Jakob Lorber Lebensbeschreibung, Zluhan Verlag (1998), ISBN 3-87495-043-3
Vertonungen
BearbeitenTexte von Karl Gottfried von Leitner wurden von Komponisten wie Franz Schubert, Anselm Hüttenbrenner, Sigismund Thalberg, Franz Lachner, Robert Fuchs und Albert Stadler vertont.[1]
Diese Vertonungen sind erschienen als Einspielung: Wie tut mir so wohl der selige Frieden! Lieder nach Texten von Karl Gottfried von Leitner, mit: Ulf Bästlein, Sascha El Mouissi, erschienen 2017 bei Gramola.[2]
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Leitner, Karl Gottfried Ritter von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 344–348 (Digitalisat).
- Anton Schlossar: Leitner, Karl Gottfried Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 629–639.
- Hanus: Leitner Karl Gottfried von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 119 f. (Direktlinks auf S. 119, S. 120).
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 447–448.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ulf Bästlein - Lieder nach Texten von Karl Gottfried von Leitner (2 CDs) – jpc. Abgerufen am 11. Juli 2023.
- ↑ Ulf Bästlein - Lieder nach Texten von Karl Gottfried von Leitner (2 CDs) – jpc. Abgerufen am 11. Juli 2023.
Personendaten | |
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NAME | Leitner, Karl Gottfried von |
ALTERNATIVNAMEN | Leitner, Karl Gottfried Ritter von (vollständiger Name); Leitner, Carl Gottfried von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 18. November 1800 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 20. Juni 1890 |
STERBEORT | Graz |