Koordinaten: 8° 38′ 48″ S, 13° 24′ 46″ O

Karl Marx
Die Karl Marx im Jahr 2018.
Die Karl Marx im Jahr 2018.
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion (1959–1978)
Angola Angola (ab 1978)
andere Schiffsnamen

Keila (1959–1978)

Schiffstyp Massengutfrachter
Heimathafen Tallinn (1959–1978)
Luanda (ab 1978)
Eigner Linhas Maritimas de Angola U.E.E. (zuletzt)
Bauwerft Gheorghiu Dej Hajógyár, Budapest
Baunummer 1844
Stapellauf 1959
Verbleib gestrandet bei 8° 38′ 48″ S, 13° 24′ 46″ O
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 78,80 m (Lüa)
Breite 10,52 m
Tiefgang (max.) 4,55 m
Verdrängung 2371 t
Maschinenanlage
Maschine 1 × Láng Gépgyár 8LD 315 RFT (8 Zylinder; Diesel)
Maschinen­leistung 1000 bhp
Höchst­geschwindigkeit 10,5 kn (19 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1.570 tdw
Rauminhalt 1.998 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Sowjetisches Seeschifffahrtsregister
Registrier­nummern IMO 5186081

Die Karl Marx ist ein Frachtschiff, das am Santiago-Strand (Praia da Santiago) auf dem Schiffsfriedhof nördlich von Luanda gestrandet liegt und als Fotomotiv und Touristenattraktion bekannt ist.

Geschichte und Charakteristika

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Der Massengutfrachter hat drei Laderäume mit einem Gesamtvolumen von 1.998 m³ und sechs bordeigene Ladebäume mit je einer Belastungsgrenze von 2,5 Tonnen sowie einem siebten Ladebaum mit einer Lastgrenze von 10 Tonnen. Der Frachter ist zudem eisverstärkt.[1]

Die Keila wurde 1959 als das zweite Schiff der zwischen 1959 und 1960 gebauten Elva-Klasse der ungarischen Werft Gheorghiu Dej unter der Werftnummer 1844 in Budapest fertiggestellt. Die Auslieferung erfolgte an die sowjetische Estnische Staatsreederei.[2] Ende der 1970er Jahre wurde das Schiff zusammen mit zwei anderen sowjetischen Frachtschiffen an die Staatsreederei des jüngst unabhängig gewordenen Staates Angola überstellt.[3] 1978 erfolgte die Umbenennung der Keila in Karl Marx.[1]

Mitte der 1980er Jahre operierte das Schiff unter dem Kommando eines sowjetischen Kapitäns und war vor der angolanischen Küste eingesetzt. Anfang Mai 1985 kam es in der Nähe des Schiffes zu einem Schusswechsel, wobei zwei Personen starben.[4] Ab 1993 war das Schiff Teil des sich bildenden Schiffsfriedhofs im Norden von Luanda.[2]

Sehenswürdigkeit

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Die Karl Marx als Teil des Schiffsfriedhofs im linken Bildrand, hinter der roten Panagia F. gelegen, im Jahr 2009.

Die Karl Marx ist seit ihrer Strandung am Santiago-Strand aufgrund ihres Namensgebers und dem Bezug zur sozialistischen Vergangenheit Angolas ein beliebtes Fotomotiv.[5][6] Aufgrund der Prominenz des Schiffes ist der Strand auch als Karl Marx-Strand bekannt.[7]

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Commons: Karl Marx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lloyd's Register of Shipping: Register of Ships 1991-92: H-O. London 1992, S. 547.
  2. a b KARL MARX exKEILA. In: www.hajoregiszter.hu. Abgerufen am 30. Oktober 2024 (englisch).
  3. n. a.: n. a. In: Journal de la marine marchande. Band 62, Juni 1980, S. 1441 (französisch).
  4. Klaus-Peter Stielow: Auf allen Weltmeeren zu Hause: Erinnerungen eines Seefahrers der DDR. Buchwerkstatt Berlin, Berlin 2013, S. 89–90.
  5. Maurizio Vagnozzi: KARL MARX BEACH. 23. April 2024, abgerufen am 30. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Marcia C. Schenck: Remembering African Labor Migration to the Second World: Socialist Mobilities between Angola, Mozambique, and East Germany. Springer Nature, 2022, S. 238.
  7. Mike Stead, Sean Rorison: Angola. Bradt Travel Guides, Chalfont St. Peter 2009, S. 146.