Kastell Seckmauern

archäologische Stätte in Deutschland

Das Kastell Seckmauern (auch Erdkastell Wörth) war ein römisches Numeruskastell, das zu der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes gehörte.

Kastell Seckmauern
(Erdkastell Wörth)
Limes ORL 46b (RLK)
Strecke (RLK) ORL Strecke 10
Neckar-Odenwald-Limes
Odenwaldlinie
Datierung (Belegung) trajanisch[A 1]
bis max. 138 n. Chr.
Typ Numeruskastell
Einheit unbekannter Numerus
Größe 0,6 ha
Bauweise Holz-Erde-Mauer
Erhaltungszustand kaum noch Spuren
Ort Wörth am Main
Geographische Lage 49° 47′ 56,5″ N, 9° 7′ 2,5″ O
Höhe 278 m ü. NHN
Vorhergehend ORL 36 Kastell Wörth (östlich)
Anschließend ORL 46 Kastell Lützelbach (südwestlich)
Reliefdaten um das Kastell Seckmauern. Eingezeichnet sind die noch sichtbaren römischen Bodenstrukturen um das Kastell
 
Blick oberhalb (nordwestlich) der Ortschaft Seckmauern in das Maintal bei Wörth und Erlenbach. Der Odenwaldlimes verläuft auf dem bewaldeten Höhenzug im Vordergrund, an dessen östlichen Ausläufern (im Bild rechts) befand sich das Kastell Seckmauern.

Das heutige Bodendenkmal ist nach Seckmauern benannt, einem Ortsteil der Gemeinde Lützelbach im Odenwaldkreis in Hessen. Zwar liegt das Kastell sehr nahe dieser Ortschaft, nicht aber in deren Gemarkung, sondern etwa 200 bis 300 Meter jenseits der bayerischen Landesgrenze auf dem Gebiet der Stadt Wörth am Main im Landkreis Miltenberg.

Das Kastell befindet sich gut einen Kilometer nördlich des Ortszentrums von Seckmauern (bzw. drei Kilometer westlich des Stadtzentrums von Wörth) auf einem bewaldeten Höhenzug östlich des oberen Endes des „Pfitschengrabens“, eines schluchtartig eingetieften Waldtals, das eine direkte Verbindung zum Main herstellt. Kastell Seckmauern ist der nördlichste gesicherte Punkt der älteren Limeslinie im Odenwald.[A 2]

Heutzutage ist das Kastell nur noch für das geübte Auge als schwaches Plateau im Gelände wahrnehmbar. Die im engeren Umkreis anzutreffenden antiken Bauschutthaufen und herum liegenden einzelnen Steine gehören hingegen zu drei nachkastellzeitlichen Gebäuden einer Villa rustica westlich des Militärlagers.[1] Auf alten bayerischen Karten wird das Gebiet des Kastells – fälschlich – als Rote Schanze bezeichnet, die sich westlich davon befindlichen Gebäudeteile der Villa rustica als Flur Alter Schlag ausgewiesen.[A 3]

Forschungsgeschichte

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Das Kastell Seckmauern wurde 1901 von Eduard Anthes, dem Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission (RLK) entdeckt, als er den nördlichen Abschluss des Odenwaldlimes bzw. dessen Anschluss an die Mainlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes suchte. Zwar waren bereits in den 1870er und 1880er Jahren erste Nachforschungen in dem „Feuchte Mauer“ genannten Gelände, in dem man eine Wüstung vermutet hatte, vorgenommen worden, jedoch waren diese recht glücklos und zudem ungenügend dokumentiert geblieben. Die archäologischen Ausgrabungen der Kommission schließlich förderten ein Holz-Erde-Kastell mit Fachwerkbauten im Innenraum zu Tage, die aber nur ansatzweise freigelegt, identifiziert und dokumentiert werden konnten.[2]

Das römische Militärlager hatte die Form eines leicht verschobenen Rechtecks. Die Seitenlängen betrugen 73,75 m an der Prätorialfront, 70 m an der Dekumanfront und jeweils 84,80 m an den Flanken. Damit bedeckte es eine Fläche von etwa 6000 m². Die Fortifikation war ein reines Erdwerk, zu dessen Befestigung nur Erde, Grassoden und Holz verwendet wurden. Als Annäherungshindernis diente ein Spitzgraben, dessen durchschnittliche Breite 7,20 m betrug und dessen Tiefe zwischen 2,00 m und 2,67 m schwankte. Vor der Porta Praetoria (Haupttor) war der Graben auf einer Länge von neun Meter, vor der Porta Decumana (rückwärtiges Tor) auf einer Länge von vier Metern unterbrochen.[3] Auf der Innenseite des Grabens folgte, nach einer etwa einen Meter breiten Berme die hölzerne Palisade. Hinter dieser schließlich befand sich ein fünf bis sechs Meter breiter Erdwall. An den abgerundeten Ecken der Umwehrung konnten keine Türme festgestellt werden. Das Kastell besaß insgesamt vier Tore und war mit seiner Prätorialfront nach Süden, zum Limes hin ausgerichtet, der das Lager in etwa 250 m Entfernung passierte. An den Toren werden flankierende Wachtürme oder aber Torbauten vermutet. Im rückwärtigen Teil des Lagers konnten noch einige wenige Spuren von Contubernien festgestellt werden, deren genauere Untersuchung und Dokumentation aufgrund des Zeitdrucks, unter dem die Grabung der Kommission stattfand, jedoch unterbleiben musste.

Ein in der Mitte des Kastells entdecktes, 12,6 m langes Fachwerkgebäude[3] gehörte nicht zum Lager, sondern zu einer erst in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts auf dem Gelände errichteten und bis ins 3. Jahrhundert bewohnten Villa rustica.[A 4] Dasselbe gilt für die Steinbauten jeweils etwa 100 Meter westlich und nordöstlich des Kastells. Bei letzterem handelt es sich um das aus fünf Räumen bestehende, im Blocktypus errichtete und von nur einem Praefurnium aus beheizte Badegebäude der Villa.[3]

Geschichte

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Das Kastell wurde in trajanischer Zeit[A 1] errichtet und bot einem Numerus, einer Auxiliartruppen-Einheit von etwa 160 Mann, Platz. Über den Truppenteil ist nichts bekannt. Bereits zu hadrianischer Zeit (117 bis 138) muss das Lager schon wieder verlassen gewesen sein, da die in dieser Epoche erbaute Limespalisade mitten durch das Lager führt. Möglicherweise wurde das Kastell Seckmauern durch das Kastell Wörth ersetzt.[4]

Vom Kastell selbst ist im Gelände so gut wie nichts mehr zu sehen, die Baureste der nachkastellzeitlichen Villa rustica hingegen heben sich noch als Erdhügel von der Umgebung ab.[1] Nach dem Bericht von Ernst Fabricius wurde in den Terrassenresten der Villa rustica „Feuchte Mauer“ ein Aureus Vespasians gefunden.[5]

Limesverlauf zwischen den Kastellen Seckmauern und Lützelbach

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Wenige hundert Meter südwestlich des Kastells Seckmauern kreuzt der Limesverlauf die heutige Grenze zwischen Bayern und Hessen. Nur kurz dahinter befindet sich der erste archäologisch nachgewiesene Wachtturm des Odenwaldlimes (Wp 10/5), von dem jedoch heute nichts mehr zu sehen ist. Von dort aus zieht der Limes in sanftem Bogen in südwestliche Richtung durch hauptsächlich agrarisch genutztes Gelände zum Kastell Lützelbach empor. Insgesamt beträgt der Höhenunterschied zwischen den Kastellen Seckmauern und Lützelbach rund 50 Meter. Auf Luftbildern zeichnet sich direkt nördlich der zwischen Wp 10/6 und Wp 10/7 kreuzenden Landesstraße L3259 der Limesverlauf noch ab.

ORL[A 5] Name/Ort Beschreibung/Zustand
ORL 46b[A 6] Kastell Seckmauern
49° 48′ 0,43″ N, 9° 6′ 59,62″ O
siehe oben
Wp 10/4[A 7] „Bei der feuchten Mauer“
Vermutete, jedoch nicht archäologisch nachgewiesene Turmstelle unmittelbar im Bereich des Kastells Seckmauern. Sollte sie existiert haben, kann sie erst nach Auflassung des Kastells errichtet worden sein.[6]
Wp 10/5 „Auf der Seckmaurer Höhe“
49° 47′ 47,3″ N, 9° 6′ 30,15″ O
 
Infotafel zu Wp 10/5, der rechts im Bild im Feld lag. Blick Richtung Westen zu Wp 10/6. Der Limesverlauf lag leicht rechts neben dem Weg. Sichtverbindung war nur auf Turmhöhe gewährleistet.
 
Nur noch lose Steinhäufungen lassen Wp 10/5 erahnen

1876 vom Seckmaurer Pfarrer Seeger entdeckter und 1883 von der Reichs-Limeskommission unter Wilhelm Conrady ausgegrabener, quadratischer Steinturm von 6,80 m Seitenlänge. Die Ausgrabungsergebnisse der Kommission wurden im September 2007 durch geophysikalische Untersuchungen bestätigt.[7] Der Turm befand sich in einer sehr günstigen Position: von hier aus reichte der Blick weit ins Maintal und im Süden bis zum Wp 10/11 „Auf der Sellenplatte“. Früher war die Stelle noch an einem flachen Schutthügel zu erkennen, heute sind nur noch vereinzelte, lose im Gelände herum liegende Steine auszumachen.[6]

Wp 10/6 „Im Hannsbatzenfeld“
Koordinaten Wp 10/6: 49° 47′ 29,75″ N, 9° 5′ 56,12″ O
 
Magnetogramm der Turmstelle, unten = Südost
(Posselt & Zickgraf Prospektionen)
 
Lage von Wp 10/6 im Gelände, Blick nach Westen entlang des Limes

Lange Zeit nur auf Grund der topographischen Gegebenheiten und der durchschnittlichen Entfernung zwischen jeweils zwei Wachttürmen vermutete, jedoch nicht archäologisch nachgewiesene Turmstelle.

Im Jahre 2004 konnte die Stelle bei einer Geländebegehung festgestellt und 2007 durch eine geophysikalische Prospektion bestätigt werden.[7] Die Messungen zeigten die Strukturen einer aus zwei Holztürmen und einem Steinturm bestehenden Turmstelle.

Die beiden Holztürme waren von kreisförmigen Gräben umgeben. Der Außendurchmesser des südwestlich gelegenen Grabens betrug 17,5 m bei einer Grabenbreite zwischen 2,0 m und 2,5 m. Der nordöstliche Graben durchmaß 18,5 m bei einer Grabenbreite von drei Metern. Zwischen den beiden Holztürmen, etwa 10 Meter vom nordöstlichen und etwa sieben Meter vom südwestlichen Holzturm entfernt ließ sich ein Steinturm ausmachen, dessen Seitenlänge sich zwischen 5,0 m und 5,5 m bewegte. Die nördlichere vermessene Holzturmstelle zeigte nach Süden im Innern eine dunkle Messzone, die als ausgedehnte Brandspur definiert wird. Demnach ist dieser erste Turm abgebrannt und wurde durch den zweiten südlicheren Holzturm ersetzt, ehe mittig der Steinturm errichtet wurde. Am zweiten Holzturm fand sich östlich eine weitere halbkreisförmige Spur (vgl. das Prospektionsfoto), die als zusätzliche Umwehrung in Form eines Holzzauns interpretiert wird, wie sie beim Wp 10/8 „Im Lützelbacher Bannholz“ bei den Ausgrabungen nachgewiesen wurde.[8]

Da die Turmstelle sich tatsächlich in einer etwas anderen Lage befindet, als ursprünglich vermutet worden war, nämlich ungefähr mittig zwischen Wp 10/5 und Wp 10/7, erscheinen die einst postulierten zusätzlichen Wachtürme Wp 10/6a und Wp 10/6b durch die neuen Untersuchungen als unwahrscheinlich.[9]

Wp 10/7 „Im Hoffeld“
49° 47′ 10,25″ N, 9° 5′ 38,39″ O
Von der Reichs-Limeskommission wurde ein quadratisches Mauerfundament mit einer Seitenlänge von 5,60 m festgestellt. Geophysikalische Messungen im Jahre 2005 wiesen zudem einen älteren Holzturm nach, der von einem Kreisgraben umgeben war, dessen Breite 2,0 m bis 2,5 m betrug.[7]

Heute sind in dem stark von landwirtschaftlicher Nutzung betroffenen Gelände nur noch vereinzelte Steine zu sehen.[10]

ORL 46 Kastell Lützelbach
49° 46′ 46″ N, 9° 5′ 19″ O

Denkmalschutz

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Keramikfunde
(Grabung 1901)

Das Kastell Seckmauern und die anschließenden Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

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Literatur

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  • Eduard Anthes, J. Jacobs In: Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches. (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 5, Kastell Nr. 46b (1903).
  • Dietwulf Baatz: Die angeblichen Principia der Kastelle Neckarburken-Ost und Seckmauern. In Ders.: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. (Limesforschung Band 12). Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, S. 124ff.
  • Dietwulf Baatz: Seckmauern. In: Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 476f.
  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 182.
  • Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches. Abteilung A, Band 5: Strecke 10 (Der Odenwaldlimes von Wörth am Main bis Wimpfen am Neckar), 1926, 1935.
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 183f.
  • Heide Lüdemann: Die römischen Kastelle von Wörth a. Main: Forschungsstand – Neufunde – Prospektion und Präsentation. In: Bericht der bayerischen Bodendenkmalpflege. Band 49, 2008, S. 65–106, besonders S. 82–86.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 76–79.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Neueste Forschungsergebnisse. Beiträge zum wissenschaftlichen Kolloquium am 19. März 2010 in Michelstadt. (Saalburg-Schriften, 8). Saalburgmuseum, Bad Homburg 2012, ISBN 978-3-931267-07-0
  • Egon Schallmayer: Geophysik am Odenwaldlimes. Erste Einblicke seit der Reichs-Limeskommission. Zum Aussehen der römischen Wachtposten 10/5, 10/6 und 10/7 bei Lützelbach, Odenwaldkreis. In: hessenARCHÄOLOGIE. 2007, Stuttgart 2008, S. 88ff.
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Commons: Kastell Seckmauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Limeswachturm Wp 10/5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Limeswachturm Wp 10/6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Limeswachturm Wp 10/7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 76f.
  2. Eduard Anthes und J. Jacobs in der Reihe Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 5, Kastell Nr. 46b (1903)
  3. a b c Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 183.
  4. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 67.
  5. Bericht über die Arbeiten der Reichslimeskommission im Jahre 1901 in Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts, Band XVII, Berlin 1902, S. 70 Jahrbuchtext auf www.archive.org
  6. a b Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 77.
  7. a b c Egon Schallmayer: Geophysik am Odenwaldlimes. Erste Einblicke seit der Reichs-Limeskommission. Zum Aussehen der römischen Wachtposten 10/5, 10/6 und 10/7 bei Lützelbach, Odenwaldkreis. In: hessenARCHÄOLOGIE. 2007, Stuttgart 2008, S. 88 ff.
  8. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 78
  9. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 77 f.
  10. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 78 f.

Anmerkungen

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  1. a b Die konventionelle Anfangsdatierung auf das Jahr 100 (±5) stützt sich auf die Ergebnisse der Ausgrabungen, die Dietwulf Baatz in den Jahren 1964 bis 1966 im Kastell Hesselbach vornahm. Sie basiert im Wesentlichen auf der Auswertung der dabei gefundenen Sigillaten (vgl. den entsprechenden Abschnitt im Hesselbach-Artikel und Dietwulf Baatz: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. (Limesforschungen, Band 12). Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, S. 85–96). In der jüngeren Literatur wird einer Anfangsdatierung des Kastells Hesselbach wie des gesamten Odenwaldlimes auf den Zeitraum 107/110 resp. 110/115 der Vorzug gegeben. Dieser Datierungsansatz stützt sich nicht auf neue Ausgrabungsbefunde, sondern auf eine statistische Neubewertung der Münzfunde aus allen Kastellen des Obergermanisch-raetischen Limes, die der Archäologe Klaus Kortüm 1998 erstmals vorgelegt hat und auf die sich inzwischen einige Autoren der jüngeren Literatur stützen. (vgl. Klaus Kortüm: Zur Datierung der römischen Militäranlagen im obergermanisch-raetischen Limesgebiet. In: Saalburg-Jahrbuch. 49, 1998. Zabern, Mainz 1998, S. 5–65, Egon Schallmayer: Der Limes. Geschichte einer Grenze. Beck, München 2006, ISBN 3-406-48018-7, S. 49–52 sowie S. 54f. und Ders.: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 24f. und 35)
  2. Der tatsächliche Beginn des Odenwaldlimes am Main wird noch immer diskutiert. Galt lange Zeit das Kastell Wörth als Ausgangspunkt dieses Limesabschnittes, so wird in der jüngeren Literatur alternativ das Kastell Obernburg als möglicher Anfang diskutiert.
  3. Auf die irrtümliche kartografische Zuschreibung der Flurbezeichnung Rote Schanze zum Kastell Seckmauern wies schon Eduard Anthes hin. Tatsächlich bezieht sie sich auf ein als „Neuzeitliche Schanze“ qualifiziertes Erdwerk (Bodendenkmal Aktennummer D-6-6120-0093) etwa 750 m ostnordöstlich in Sichtweite des Kastells. Vgl. Werner Trost, Wörth am Main. Chronik einer fränkischen Kleinstadt. Band 4, Wörth 1999, S. 649 f.
  4. Von der Reichs-Limeskommission war dieses Gebäude noch als Prätorium interpretiert worden.
  5. ORL = Nummerierung der Limesbauwerke gemäß der Publikation der Reichs-Limeskommission zum Obergermanisch-Rätischen-Limes
  6. ORL XY = fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL
  7. Wp = Wachtposten, Wachtturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachtturm.

Koordinaten: 49° 48′ 0,4″ N, 9° 6′ 59,6″ O