Kleinseebach

Gemeindeteil der Gemeinde Möhrendorf, Bayern

Kleinseebach (fränkisch: Seewa[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Möhrendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Kleinseebach hat eine Fläche von 5,165 km². Sie ist in 1247 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4142,14 m² haben.[1][5]

Kleinseebach
Gemeinde Möhrendorf
Koordinaten: 49° 39′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 49° 39′ 2″ N, 11° 0′ 18″ O
Höhe: 269 m ü. NHN
Fläche: 5,17 km²[1]
Einwohner: 1134 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91096
Vorwahl: 09133
Gasthaus
Bauernhaus

Das Dorf bildet mit dem südlich gelegenen Möhrendorf eine geschlossene Siedlung. Es wird unmittelbar östlich vom Main-Donau-Kanal tangiert. Die Kreisstraße ERH 32 verläuft zur Kreisstraße ERH 5 (1 km nördlich) bzw. nach Möhrendorf (1,3 km südlich). Im Westen liegt das Waldgebiet Baiersdorfer Mark.[6]

Geschichte

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Der Ort wurde 1007 als „Seuuaha“ in der Stiftungsurkunde des Bistums Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab.[7] Der Ort gehörte ursprünglich zum Königsgut Forchheim und wurde durch Kaiser Heinrich II. dem Bistum geschenkt. 1040 fiel es an das Reich wieder heim, 1072 wurde es dem Bistum endgültig zurückgegeben. Das Bamberger Lehen umfasste 1778 insgesamt 17 Anwesen. Brandenburg-Bayreuth unterstanden zu dieser Zeit 18 Anwesen. Außerdem gab es 2 nürnbergische Anwesen, das eine war in den Händen der Pömer, das andere in denen der Pfinzing. Der Ort lag im Fraischbezirk des brandenburg-bayreuthischen Oberamtes Baiersdorf.[8]

Von 1797 bis 1810 gehörte Kleinseebach zum Justiz- und Kammeramt Erlangen. 1810 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleinseebach 1811 dem Steuerdistrikt Möhrendorf zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Kleinseebach, zu der die Kleinseebacher Mühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herzogenaurach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). In der Freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 5 Anwesen dem Patrimonialgericht Oberndorf.[9] Am 12. Juli 1827 wurde die Gemeinde dem Landgericht Erlangen überwiesen.[10] Ab 1862 gehörte Kleinseebach zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,119 km².[11]

Am 1. Juli 1971 wurde Kleinseebach im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Möhrendorf eingegliedert.[12]

Baudenkmäler

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Einwohnerentwicklung

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Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 329 467 516 493 513 499 484 470 450 425 359 379 401 440 410 374 391 380 364 516 542 480 448 626 1134
Häuser[13] 53 61 71 73 76 77 79 83 89 318
Quelle [14] [15] [16] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [16] [24] [16] [25] [16] [26] [16] [16] [16] [27] [16] [11] [28] [2]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Oswald und Martin (Möhrendorf) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Herz Jesu (Erlangen) gepfarrt.[11]

Literatur

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Commons: Kleinseebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemarkung Kleinseebach (092806). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
  3. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 271. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „sēwa“.
  4. Gemeinde Möhrendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. August 2023.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  6. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 268ff.
  8. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 158.
  9. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 148.
  10. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 140.
  11. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458.
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 48 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 91 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 470 Einwohner.
  16. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 159 (Digitalisat).
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 62 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 179 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 180 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 180 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1050 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).