Klinge (Wiesengrund)
Klinge, niedersorbisch Klinka, ist ein teildevastierter Gemeindeteil im Ortsteil Gosda der Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg). Er war bis 1981 eine selbständige Gemeinde und danach ein Ortsteil der Gemeinde Gosda. Der Ort wurde 1981 bis auf einen kleinen Teil am Bahnhof Klinge durch den Tagebau Jänschwalde abgebaggert.
Klinge Klinka Gemeinde Wiesengrund
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Koordinaten: | 51° 45′ N, 14° 31′ O |
Höhe: | 86 m ü. NN |
Einwohner: | 98 (30. Juni 2021)[1] |
Eingemeindung: | 8. Januar 1981 |
Eingemeindet nach: | Gosda |
Postleitzahl: | 03149 |
Vorwahl: | 035694 |
Messtischblatt Forst, 1920, Ausschnitt Klinge
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Lage
BearbeitenKlinge lag in der Niederlausitz knapp neun Kilometer westlich von Forst (Lausitz) im ehemaligen Kreis Forst. Die ehemalige Gemarkung wurde mit der Gemarkung Gosda vereinigt. Die ehemalige Gemarkung grenzte im Osten an Weißagk (devastiert), im Südosten an Gosda, im Süden über eine kurze Erstreckung an Kathlow und im Westen an den Schönigschen Stiftungsforst.
Der Ort ist über die K7111 von Gosda aus zu erreichen; die K7111 führt weiter nach Kathlow. Der Bahnhof Klinge liegt an der Bahnstrecke Cottbus–Żary.
Geschichte
BearbeitenUr- und Vorgeschichte
BearbeitenIm Ort und seiner Umgebung gab es mehrere Ton- beziehungsweise Lehmvorkommen. Im Jahr 1903 fand man in einer Tongrube südlich der Eisenbahnlinie Cottbus-Forst das Mammut von Klinge, ein weitgehend komplettes Skelett eines Wollhaarmammuts. Eine originalgetreue Nachbildung steht heute im Gebäude der Kreisverwaltung in Forst. Im Jahr 1915 gab es bei dem Aufschluss einer neuen Tongrube einen spektakulären Fund der Lausitzer Kultur, einen Kronenhalsring. An der nördlichen Gemeindegrenze wurden um 1930 Hügelgräber entdeckt. In den Jahren ab 1977 fanden systematische Grabungen statt, durch die eine Vielzahl von Schmuck- und Arbeitsgegenständen sowie Waffen geborgen werden konnten. Die Funde stammen aus der Schnurkeramik- und Trichterbecherkultur.
Ortsname
BearbeitenDer Ort wurde, unter dem Namen „Clynge“, wahrscheinlich im Jahr 1344 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Kaspar von Dohna beurkundete seine im Auftrag des Hans von Biberstein, Herrn zu Sorau und Beeskow, und des Hans von Cottbus, Herrn zu Cottbus, vorgenommene Schlichtung des Streit über die Grenze zwischen Klinge und Grötsch in der Herrschaft Cottbus und Weißagk in der Herrschaft Forst.[2] Der Ortsname leitet sich von mhd. Klinge = Bach, schmale Schlucht mit rauschendem Bach ab.[3] Nach Rudolf Lehmann war Klinge der Dorfstruktur nach ein Platzdorf.[4]
Besitzgeschichte des Ortes
BearbeitenDie Besitzgeschichte von Klinge ist seit dem 15. Jahrhundert überliefert, als 1486 wurden die Gebrüder von Seiffertitz mit dem Ort belehnt wurden.[5] 1501 wird Günther von Kottwitz (Kathewitcz) auf Klinge (zur Clinge) genannt; er war Bürge des Peter von Polenz zu Cottbus.[6] Er starb 1504; ihm folgte sein Sohn Christoph nach, der Montag nach Egidii (3. September) 1504 auch im Namen seiner unmündigen oder im Ausland befindlichen Brüder die Lehn empfing.[7] Seine Brüder sollten nach ihrer Mündigkeit ebenfalls die Lehnpflicht leisten. Christoph saß auch 1536 auf Klinge. Krüger gibt als Mitbesitzer auch einen Antonius von Kottwitz an, der schon 1532 als in Klinge ansässig genannt ist.[8]
Ortsgeschichte
Bearbeiten1635 sind bzw. waren auf der Feldmark sieben Ritterhufen und 12½ Bauernhufen. Bis auf eine Hufe sind alle Bauernhufe wüst. Auch drei der sieben Gärtnerstellen sind aufgrund der Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges nicht besetzt. Auch die Mühle war zerstört worden. Nach dem Dreißigjährigen zog die Herrschaft das Schulzengut mit zwei Bauernhufen, einen weiteren Zweihufenhof, ein Bauernhof mit 1½ Hufen und zwei Gärtnerstellen mit je einer Hufe, insgesamt 7½ Hufen ein und schlug sie zum Vorwerk hinzu. Nach der Beschreibung der Herrschaft Cottbus und seiner Dörfer von 1652 waren die Wassermühle und eine Windmühle beide gangbar.[9] Unter den Gärtnern waren zwei Spielmänner und zwei Schneider.[9]
1718/19 umfasste das Rittergut sieben Ritterhufen und achteinhalb Bauernhufen. Im Dorf wohnten noch vier Bauern, die je eine Hufe hatten und sieben Gärtner, die sich dreieinhalb Kossätenhufen teilten. Der Acker wurde jährlich besät. 1787 hatte Klinge 28 Häuser und 163 Einwohner.[10] 1805 war die Sozialstruktur im Dorf wie folgt: vier Ganzbauern, 13 Kossäten, zwei Büdner und ein Einlieger. Es gab eine Schmiede, eine Windmühle und eine Ziegelei. Ein Förster war für den Forst des Gutes zuständig. In 31 Feuerstellen lebten 188 Menschen. Die Größe der Feldmark wird mit 16 Hufen angegeben.[11] 1818 wohnten in 45 Feuerstellen 257 Menschen. Die Klinger Windmühle war unbewohnt. In der Klinger Ziegelei lebten in einem Wohngebäude drei Menschen.[12] Die Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. von 1844 (Stand 1840) gibt nun die Zahl von 51 Häusern an, die Einwohnerzahl mit 309. Im Vorwerk Klingensaue stand ein Wohngebäude, in dem 16 Personen wohnten.[13] 1850 waren von 329 Personen noch 313 wendischsprachig.[4]
1861 geben Riehl und Scheu die Zahl der Häuser mit 53 an, die Zahl der Einwohner mit 318.[14] 1864 wurden im Ort 52 Wohngebäude und 338 Einwohner registriert.[15] Im Vorwerk stand weiterhin nur ein Wohngebäude; es hatte 14 Bewohner. Westlich des Dorfes stand die Windmühle, und im südlichen Teil der Feldmark gab zwei Ziegeleien.[15] Von 324 Bewohnern waren 260 noch wendischsprachig.[4]
Zwischen den Dörfern Weißagk und Klinge verlief über viele Jahrhunderte hinweg bis 1815 die Landesgrenze zwischen der 1635 sächsisch gewordenen Niederlausitz und der 1445 kurfürstlich-brandenburgisch gewordenen Herrschaft Cottbus.
Einwohnerentwicklung in Klinge von 1787 bis 1971[10][4][16] | ||||||||||||||
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Jahr | 1787 | 1805 | 1818 | 1846 | 1871 | 1890 | 1900 | 1910 | 1925 | 1939 | 1946 | 1950 | 1964 | 1971 |
Einwohner | 163 | 188 | 257 | 320 | 397 | 400 | 485 | 461 | 460 | 533 | 649 | 667 | 589 | 525 |
Im Jahr 1927 landete ein amerikanisches Flugzeug auf einem Acker am Dorf. Es war eine Notlandung am Ende der zweiten Ozeanüberquerung von Amerika aus nach Europa. Das eigentliche Ziel war Berlin. Zur Erinnerung an den Piloten Chamberlain erhielt das Gasthaus Scheppan in Klinge den Namen „Gaststätte Chamberlain“. Das Haus steht noch heute und wird als Wohnhaus genutzt.[17]
1981 wurde Klinge bis auf einen kleinen Teil am Bahnhof Klinge durch den Tagebau Jänschwalde abgebaggert. Umgesiedelt wurden 432 Personen.[18]
Politische Zugehörigkeiten
BearbeitenDer Ort liegt in der Niederlausitz und gehörte zur Herrschaft Cottbus, die 1445 (Hälfte des Reinhard von Cottbus) und 1455 (Hälfte des Luther von Cottbus) an das Kurfürstentum Brandenburg kam. 1494 wurden die Herrschaften Cottbus und Peitz der Neumark angegliedert. In der Zeit der Teilung der Mark Brandenburg (1535–1571) unter Joachim II. und Johann von Küstrin, gehörten die Herrschaften Cottbus und Peitz zum Teilfürstentum Brandenburg-Küstrin. Aus den beiden Herrschaften bildete sich in der früheren Neuzeit zunächst der Beritt Cottbus, später der Cottbusische Kreis heraus. 1806 musste Preußen die Herrschaften Cottbus und Peitz bzw. den Cottbusischen Kreis an das Königreich Sachsen abgetreten. 1813/4 kamen sie wieder zu Preußen, 1815 auch die übrige Niederlausitz, die nun Sachsen an Preußen abtreten musste. In der Kreisreform von 1816/7 wurde der neue Cottbuser Kreis, später Landkreis Cottbus gebildet, dem die früheren niederlausitzischen Enklaven einverleibt wurden. Dafür gingen einige bisherige Exklaven an benachbarte Kreise verloren. Klinge verblieb im Kreis Cottbus. 1928 wurden Gemeinde- und Gutsbezirk zur Gemeinde Klinge vereinigt. In der Kreis- und Bezirksreform von 1952 in der damaligen DDR wurde der neue Kreis Forst im ebenfalls neuen Bezirk Cottbus gebildet; Klinge wurde diesem neuen Kreis zugewiesen. Im Zuge der Teildevastierung wurde der Restort Klinge am 8. Januar 1981 nach Gosda eingegliedert. Nach der Wende schlossen sich 14 Gemeinden der Kreise Forst und Spremberg zum Amt Döbern-Land zusammen. Der Kreis Forst ging bei der Kreisreform 1993 in Brandenburg im Landkreis Spree-Neiße auf. Zum 31. Dezember 2001 bildeten die bisher selbständigen Gemeinden Gahry, Gosda, Jethe, Mattendorf und Trebendorf die neue Gemeinde Wiesengrund. Gosda ist seither ein Ortsteil der Gemeinde Wiesengrund, Klinge ist ein Gemeindeteil ohne eigene kommunalpolitische Vertretung.
Denkmale und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Klinge stand bis zur Devastierung das „Raubrittertor“, mit drei Ritterbüsten. Den Köpfen der Ritterbüsten fehlten die Unterkiefer. Es heißt, bereits im Mittelalter soll hier eine Sumpfburg gestanden haben. Die hier hausenden Raubritter überfielen Reisende und warfen sie ins Burgverlies. Wenn ihre Angehörigen das geforderte Lösegeld nicht zahlen konnten, hätten sie den Gefangenen die Unterkiefer abgeschnitten. Nach Beendigung der Bergbauarbeiten in der unmittelbaren Umgebung des Ortes und der Aufhebung der bergbaulichen Unterschutzstellung, wurde das Raubrittertor im verbliebenen Teil des Ortes erneut aufgebaut.[19] Aus dem Tagebaurestloch entsteht der Klinger See.
Auf dem Gelände paläontologischer Ausgrabungen der Jahre 1988 bis 2003 wurde im Jahr 2008 das Freilichtmuseum Zeitsprung eröffnet. Zu besichtigen sind unter anderem ein Geländeaufschluss, der die geologische Schichtenfolge der letzten zwei Eiszeiten und der dazwischenliegenden Eem-Warmzeit anschaulich sichtbar macht, sowie lebensgroße Modelle des Wollhaarmammuts, des Wollhaarnashorns und des Riesenhirsches.
Kirchengeschichte
BearbeitenIn Klinge stand eine Kapelle, deren Baubeginn unbekannt geblieben ist. Nachgewiesen ist, dass sie im Jahr 1828 ihre letzte bekannte Gestalt erhielt. Um 1880 wurde an jedem dritten Sonntag eine Predigt auf Sorbisch gehalten, da zu dieser Zeit fast alle Dorfbewohner sorbisch sprachen.[20] Klinge war nachweislich von 1652 bis in das 20. Jahrhundert nach Groß Lieskow eingepfarrt, die dortige Kirche wurde 1981 vor der Devastierung des Dorfes abgerissen. Die Kosten für den Abbau der Kirchenausstattung, darunter ein wertvoller Kanzelaltar und zahlreiche Bleiglasfenster, sollten von der Kirchengemeinde selbst getragen werden. Der Bezirk Cottbus bot eine Entschädigung für den Kirchenaltar an; die Summe entsprach der Höhe für eine mögliche Restaurierung. Ein Versatz des gesamten Bauwerks wurde mit Hinweis auf volkswirtschaftliche Gründe abgelehnt. Die schlussendlich ausgezahlte Summe an die Kirchengemeinde in Höhe von 19.000 Mark war „lächerlich gering“[21]. Unmittelbar vor dem Abriss – gegen den der Pfarrer erfolglos geklagt hatte – begann eine intensive Suche nach einer geeigneten Kirche, in der der Kanzelaltar hätte aufbewahrt werden können. Heute gehört Klinge zur Kreuzkirchengemeinde Forst-Nord im Evangelischen Kirchenkreis Cottbus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.[22]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Paul Hoffmann (1887–1975), Pädagoge, Politiker und Oberbürgermeister von Greifswald
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Heinrich Karl Wilhelm Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts; oder geographisch-historisch-statistische Beschreibung der Provinz Brandenburg, auf Veranlassung des Staatsministers und Ober-Präsidenten Flottwell. Dritter Band. XCV S. + 783 S., Druck und Verlag von Adolph Müller, Brandenburg, 1856. Online bei Google Books (im Folgenden abgekürzt Berghaus, Landbuch, 3 mit entsprechender Seitenzahl)
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Dritter und letzter Band: Die Neumark Brandenburg enthaltend. VIII, 390 S., Maurer, Berlin 1809 Online bei Google Books (im Folgenden abgekürzt Bratring, Neumark Brandenburg, mit entsprechender Seitenzahl).
- Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, Forst 2010
- Carl von Eickstedt: Beiträge zu einem neueren Landbuch der Marken Brandenburg: Prälaten, Ritter, Städte, Lehnschulzen, oder Roßdienst und Lehnwahr. Creutz, Magdeburg 1840, Online bei Google Bools (im Folgenden abgekürzt Eickstedt, Landbuch, mit entsprechender Seitenzahl)
- Frank Förster: Verschwundene Dörfer im Lausitzer Braunkohlenrevier. 3., bearbeitete und erweiterte Auflage, Domowina-Verlag, Bautzen 2014, S. 149–159.
- Christian Carl Gulde: Historisch-geographisch-staatischtische Beschreibung der Herrschaft Cottbus. Lausitzisches Magazin oder Sammlung verschiedener Abhandlungen und Nachrichten, 20(3): 33–36, (4): 49–52, 69–71, 99–102, 133–137, Görlitz 1788 (1787) Im Folgenden abgekürzt Gulde, Beschreibung der Herrschaft Cottbus mit entsprechender Seitenzahl)
- Götz Freiherr von Houwald: Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Band VII Kreis Kottbus. 278 S., Neustadt an der Aisch 2001, Verlag Degener & Co. ISBN 3-7686-4206-2
- Richard Ihlo, Wilfried Scholze, Max Balde: Das Dorf Klinge von seinen Anfängen bis zum Jahr 1980. 192 S., Hrsg.: Rat des Kreises Forst, Forst 1981. (im Folgenden abgekürzt Ihlo et al., Klinge mit entsprechender Seitenzahl)
- Rudolf Lehmann: Quellen zur Geschichte der Niederlausitz I. Teil. 290 S., Böhlau Verlag, Köln, Wien 1972 (S. 240)
- Rudolf Lehmann: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 2 Die Kreise Cottbus, Spremberg, Guben und Sorau. Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg, 1979, ISBN 3-921254-96-5 (Im Folgenden abgekürzt Lehmann, Historisches Ortslexikon Niederlausitz, 2 mit entsprechender Seitenzahl)
- George Adalbert von Mülverstedt, Hrsg.: Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen, Brandenburg, Pommern und Preußen. 360 S., Magdeburg 1863 (im Folgenden abgekürzt Mülverstedt, Ehestiftungen und Leibgedingsbriefe mit entsprechender Seitenzahl)
- Verlorene Heimat – Der Bergbau und seine Auswirkungen auf Kirchen und Kirchengemeinden der Ober- und Niederlausitz, Cottbus 2007, ISBN 3-935826-88-5
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fakten und Zahlen. In: amt-doebern-land.de. Amt Döbern-Land, abgerufen am 11. August 2021.
- ↑ a b Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Online Recherche: Die zwischen dem sächsischen in der Herrschaft Forst gelegenen Gute Weißagk (Weißack, Kreis Sorau) und den brandenburgischen Dörfern Grötsch, Klinge, Branitz, Tranitz und Gosda streitige Grenze. Darin: Enthält u. a.: Urkunden-Abschrift: Kaspar von Dohna beurkundet seine im Auftrag des Hans von Biberstein, Herrn zu Sorau und Beeskow, und des Hans von Cottbus, Herrn zu Cottbus, vorgenommene Schlichtung des Streit über die Grenze zwischen Klinge und Grötsch in der Herrschaft Cottbus und Weißagk in der Herrschaft Forst, 1344 (?) (Bl. 12–13; Abschrift von 1748 einer beglaubigten Abschrift von 1681; vgl. Rudolf Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400, 1968, S. 378–380 Nr. 996 mit Datierung der Urkunde ins späte 14. Jh.)
- ↑ Ernst Eichler|: Die Ortsnamen der Niederlausitz. 189 S., VEB Domowina-Verlag, Bautzen, 1975, S. 64.
- ↑ a b c d Lehmann, Historisches Ortslexikon, Niederlausitz, 2, S. 51/52.
- ↑ Gerhard Krüger: Die Rittergüter in der Herrschaft Cottbus und ihre Besitzer. 39 S., Verein für Heimatkunde, Cottbus 1939 (= Familienkundliche Hefte der Niederlausitz, Bd. 9), S. 22
- ↑ Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Online Recherche: Peter von Polenz (Polentczk) auf Cottbus (Cotbus) verkauft nach Beilegung der Streitigkeiten um Schloss Lübbenau (sloß Lobnow) den Brüdern Caspar, Ritter; Hans, Heinrich, Leupold und Poppe von Köckritz (Kokritcz) auf Friedland (Ffridlandt), Schenkendorf, Lieberose (Lubraß) und Lübbenau sein Anrecht an dem von seinem verstorbenen Bruder Georg von Polenz an die von Köckeritz verkauften Schloss Lübbenau den Letzteren für 5½ Tausend rheinische Gulden und tritt es vor dem Landvogt der Niederlausitz Heinrich (III. von Plauen), Burggraf zu Meißen „alß der lehenshandt“ an diese ab. Hans von Pannwitz (Panewitcz) auf Kathlow (Catlow), Georg von Maxen (Maxsen) auf (Nieder) Jeser (Jhessir), Günther von Kottwitz (Kathewitcz) auf Klinge (zur Clinge), Christoph von Löben (Loben) auf Klein-Döbern (Cleinen Döhbrin), Balthasar von Rechenberg, Hans von Polenz auf Golzig (-ltcz), Georg von Muschwitz (-itcz) auf Sielow (Sylow), Hans von Seben (Sebin) auf Papitz (-itcz), Nickel von Köckritz (Kokritcz) auf Raakow (Rakow) versprechen als Bürgen (ware selbschuldige unnd burgenn) eine „rechte (…) gewehre“ zu sein, die Käufer zu vertreten und schadlos zu halten und ebenso Anna, die Witwe des Georg von Polenz und deren beider Tochter Anna (und benehmen sunderlich weß fraw Annan Gorg von Polentczks (…) wittwen (…) unnd jungfraw Annan irer beider tochter (…) angesprochen unnd belanget wurden). (geschrebenn zcu Cotbus am dinstage nach Trinitaticz, nach Cristi unnsers herren geburdt vunffzcenhundert unnd im erstenn iarenn). 1501 Juni 8.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Teil 3 Bd. 2, 516 S., Berlin, G. Reimer, 1860 Online bei Google Books (S. 507)
- ↑ Fritz Schmidt: Die Urkunden des Cottbuser Stadtarchivs in Regestenform. Niederlausitzer Mitteilungen, 10: 115–239, 1907, S. 140, Urk.Nr.122.
- ↑ a b Gerhard Krüger: Die Herrschaft Cottbus und ihre Bevölkerung nach dem Dreißigjährigen Kriege. 94 S., Albert Heine, Cottbus 1936, S. 25.
- ↑ a b Gulde, Beschreibung der Herrschaft Cottbus, S. 34 Online bei Google Books.
- ↑ Bratring, Neumark Brandenburg, S. 349 Online bei Google Books
- ↑ Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a. d. O. 388 S., G. Hayn, Berlin, 1820, S. 55.
- ↑ Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. 270 S., Frankfurt a. O., Gustav Harnecker 's Buchhandlung, 1844 Online bei Google Books, S. 41
- ↑ Wilhelm Heinrich Riehl, J. Scheu: Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. J. Scheu, Berlin 1861, Online bei Google Books (S. 619).
- ↑ a b Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. 346 S., Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. O., 1867 Online bei Google Books (S. 43)
- ↑ Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.13 Landkreis Spree-Neiße PDF
- ↑ Ihlo et al., Klinge, S. 17
- ↑ Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, Forst 2010, S. 125
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Spree-Neiße (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- ↑ Verlorene Heimat – Der Bergbau und seine Auswirkungen auf Kirchen und Kirchengemeinden der Ober- und Niederlausitz, Cottbus 2007, S. 66
- ↑ Annett Xenia Schulz: Ein einmaliger Umzug in der DDR – Die Kirche von Pritzen in der Bergbauregion Lausitz, veröffentlicht in: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Offene Kirchen 2023, S. 35 bis 37.
- ↑ Evangelische Kreuzkirchengemeinde Forst-Nord