Kolonie Borosenko

russlandmennonitische Ansiedlung in der Ukraine

Die Kolonie Borosenko war eine russlandmennonitische Ansiedlung in der Ukraine.

Die Kolonie wurde 1865 von 120 Familien der Kleinen Gemeinde 30 km nordwestlich von Nikopol gegründet. Ursprünglich kamen diese Familien aus der Kolonie Molotschna. Von den Alt-Kolonisten wurden sechs Dörfer gegründet: Schöndorf, Nikolaital, Ebenfeld, Felsenbach, Eichengrund und Hochstädt, von denen die größten Nikolajthal und Felsenbach waren. Von der Kleinen Gemeinde wurden Heuboden, Blumenhoff, Annafeld, Steinbach, Rosenfeld und Neuanlage gegründet. Diese Orte wurden zur größten und erfolgreichsten Ansiedlung der Kleinen Gemeinde. Die gesamte Kleine Gemeinde emigrierte 1874 nach Nordamerika. Die Höfe wurden an Siedler aus der Kolonie Chortitza verkauft, teils auch an Russen, Ukrainer oder deutsche Katholiken oder Lutheraner. Während des Bürgerkriegs kam es in Steinbach und Ebenfeld zu Massakern. Viele Bewohner wurden in den 1920er bis 1930er Jahren nach Sibirien deportiert; die Verbliebenen flohen 1943 mit dem Rückzug der deutschen Truppen.

Dörfer der Kolonie
ursprünglicher Name heutiger Name ukrainisch Gründung
Annafeld Schyschkyne Шишкине 1865–57
Blumenhof Olexandriwka Олександрівка 1866
Ebenfeld / Jagidnoje Uljaniwka Улянівка 1866
Eichengrund / Petrowka Schewtschenkowe Шевченкове 1869
Felsenbach Marynopil Маринопіль 1866
Heuboden Marjiwka Мар'ївка 1865
Hochstädt / Neuhochstädt Olexandropil Олександропіль 1866
Nikolaithal Nowossofijiwka Новософіївка 1865
Rosenfeld / Ekaterinowka nicht mehr existent 1865
Schöndorf / Olgino Nowosofijewka Новософіївка 1865
Steinbach / Kusmitzkoje nicht mehr existent 1865

Literatur

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  • Rudy P. Friesen, Edith Elisabeth Friesen: Bauwerke der Vergangenheit: mennonitische Architektur, Landschaft und Siedlungen in Russland/Ukraine. Tweeback, S. 96–98.
  • Borosenko Kolonie. In: chortitza.org. Abgerufen am 2. November 2024.
  • Google Karte der Kolonie. Abgerufen am 2. November 2024.

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