Kummenberg

Berg in den Alpen, Inselberg im Vorarlberger Rheintal

Der Kummenberg (im lokalen Dialekt auch Kummaberg) ist ein 667 m ü. A. hoher Inselberg inmitten des Alpenrheintals in Vorarlberg. Der komplette Berg liegt auf dem Gemeindegebiet der Gemeinde Koblach, deren alter Dorfkern sich am Fuße des Berges befindet. Besondere Bedeutung hat der Kummenberg als Grenzberg zwischen dem Vorarlberger Ober- und Unterland.

Kummenberg

Luftfoto des Inselbergs von Nordosten

Höhe 667 m ü. A.
Lage Vorarlberg, Österreich
Gebirge Bregenzerwaldgebirge
Dominanz 2,6 km → Zwurms
Schartenhöhe 242 m ↓ Birken
Koordinaten 47° 20′ 11″ N, 9° 37′ 0″ OKoordinaten: 47° 20′ 11″ N, 9° 37′ 0″ O
Topo-Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 Blatt 1096 Diepoldsau[1]
Kummenberg (Vorarlberg)
Kummenberg (Vorarlberg)
Typ Inselberg
Gestein Schrattenkalk
Alter des Gesteins Mittleres Barremium – Unteres Aptium
Besonderheiten Triangulationspunkt 1. Ordnung (Schweiz)[2]

Geschichte

Bearbeiten

Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte der Kummenberg durch archäologische Funde, die sich bis in die Mittelsteinzeit zurückdatieren ließen. Es handelt sich bei diesen Funden um die ältesten Anzeichen menschlicher Besiedelung im heutigen Vorarlberg. Erklärbar ist dies teilweise dadurch, dass sich zu jener Zeit noch der Bodensee als fischreicher Süßwassersee bis nach Rankweil erstreckte und der Kummenberg dadurch tatsächlich eine Insel im See oder zumindest Küstengebiet war.[3]

Bei der Realisierung der Rheinregulierung wurde am Westhang des Kummenbergs ein Steinbruch eingerichtet, von dem aus mit der Bahn der internationalen Rheinregulierung Bruchmaterial zu den Baustellen geschafft wurde.

Im Jahr 2024 wurde mit dem Bau einer Sendeanlage für Blaulichtorganisationen begonnen. Diese wird an der nördlichen Felswand unterhalb des Gipfels errichtet.[4]

Autobahntrasse durch den Udelberg

Bearbeiten
 
Durchquerung des Udelbergs (Blickrichtung nach Norden)

Beim Bau der Rheintal/Walgau Autobahn (A14) wurde 1971[5] der Udelberg, ein etwas kleinerer Nebenberg des Kummenbergs, in zwei Teile gesprengt. Der Grund war, dass so die Autobahntrasse ohne den Bau eines Tunnels weitergeführt werden konnte. Das dabei angefallene Felsmaterial wurde beim Bau des Autobahnteilstückes zwischen Dornbirn-Nord und Götzis verwendet, der gespaltene Berg ist bis heute eines der markantesten Merkmale an der Autobahnstrecke. Es gab ursprünglich auch Planungen für eine Überbauung der Durchstichstelle mit sechs Ebenen, in der Parkplätze, Tankstellen, Geschäfte, Restaurants, Fitness-Einrichtungen und Dienstleistungsbetriebe Platz finden sollten. Diese Überlegung wurde allerdings nie umgesetzt.[6]

Regionalgemeinschaft amKumma

Bearbeiten
 
Ortsbus amKumma

Die rund um den Kummenberg liegenden Gemeinden Altach, Götzis, Koblach und Mäder gründeten im Jahr 2006 die „Region amKumma“ (Eigenschreibweise) als Verein, wobei die Gemeindevorstände als Mitgliederversammlung und die Bürgermeister als Vereinsvorstand fungieren.[7] Seither arbeiten die vier Gemeinden in vielen Bereichen eng zusammen und bündeln ihre kommunalen Aufgaben in der Region mit insgesamt etwa 23.000 Einwohnern. Eines der sichtbaren Zeichen dieser Kooperation ist etwa das ursprünglich nur in Götzis verkehrende Ortsbussystem im Verkehrsverbund Vorarlberg, das auf die ganze Region ausgedehnt wurde und nun unter dem Namen „Ortsbus AmKumma“ geführt wird.

Bearbeiten
Commons: Kummenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Schweiz. Bundesamt für Landestopografie: Diepoldsau. Oberriet - Widnau - Hoher Freschen (= Landeskarte der Schweiz 1:25'000. Blatt 1096). Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Wabern, ISBN 978-3-302-01096-0 (Digitalisat).
  2. Triangulation primordiale. (Digitalisat): „Kumenberg“
  3. Skelettreste 9.500 Jahre alt. In: vorarlberg.ORF.at. 18. März 2006, abgerufen am 17. Juni 2019.
  4. Johannes Tschohl: Beschluss zu Blaulicht-Sendeanlage auf dem Kummenberg. In: Gemeinde Koblach. 25. April 2023, abgerufen am 11. Juli 2024 (deutsch).
  5. Wolfgang Ritsch, Carmen Stadelmann: Eine raumbezogene Kulturgeschichte zum Rheintal. 2005, S. 11 vision-rheintal.at (PDF, abgerufen am 22. Juli 2014).
  6. Schulmediencenter des Landes Vorarlberg: Begleittext zur Bildreihe Ein Land verändert sich: Vorarlberg 1955 bis 2005 (PDF; 537 kB), S. 21 (abgerufen am 22. Juli 2014).
  7. Region am Kumma Homepage der Gemeinde Mäder (abgerufen am 23. Jänner 2022).