Kurt Witthauer

deutscher Internist

Kurt Witthauer (* 30. Mai 1865 in Eisenach; † 22. Februar 1911 in Oberhof) war ein deutscher Internist. Witthauer hat als erster die Wirkung von Aspirin klinisch getestet, wissenschaftlich beschrieben und publiziert.

Kurt Witthauer

Kurt Witthauer wurde als zweiter Sohn eines praktischen Arztes in Eisenach geboren. Er besuchte das Karl-Friedrich-Gymnasium, wo er 1883 sein Abitur ablegte. Er begann an der Universität Jena ein Studium der Medizin. Während seines Studiums wurde er 1883 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Jena.[1] Nach den aktiven Semestern ging er nach München, dann nach Breslau und kehrte nach Jena zurück. 1888 legte er hier die Staatsprüfung ab. Er promovierte im Juli 1889 zum Dr. med. Die Dissertation lautete: „Über Tetanus puerperalis im Anschluss an zwei beobachtete Fälle.“

1891 wurde er Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des Diakonissenhauses in Halle an der Saale. Neben seiner praktischen Tätigkeit bearbeitete er interessante Fälle wissenschaftlich und veröffentlichte seine Arbeiten in ärztlichen Schriften. 1893 wurde er Leitender Oberarzt am Diakonissenhaus.

Kurt Witthauer heiratete 1894 Helene Scheibner, Tochter eines Architekten in Erfurt. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Im Alter von 46 Jahren starb Kurt Witthauer 1911 an den Folgen einer Lungenentzündung in Oberhof.

 
Kurt Witthauer: Aspirin, ein neues Salicylpräparat

Leistungen

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Das Diakonissenhaus Halle/Saale bezeichnet Kurt Witthauer als den „Vater des Aspirins“.[2] Er testete die Substanz Acetylsalicylsäure auf ihre Eigenschaften an fünfzig Patienten, prägte den Namen Aspirin und publizierte die erste klinische Studie über die Anwendung von Acetylsalicylsäure.[3]

Literatur

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  • Gottfried Witthauer: Lebensbilder Witthauer.Das fränkisch-thüringische Geschlecht Witthauer in Lebensbildern durch fünf Jahrhunderte. Degener, Neustadt a.d. Aisch 1958.
  • Uwe Zündorf: 100 Years Aspirin – The Future has just begun. 100 Jahre Aspirin – die Zukunft hat gerade erst begonnen. Hrsg. von der Bayer AG. Leverkusen 1997, OCLC 174457867.
  • Nicolai Kuhnert: Hundert Jahre Aspirin. In: Chemie in unserer Zeit. 1999, 33 (4), S. 213–220, doi:10.1002/ciuz.19990330406.

Einzelnachweise

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  1. Burschenschaft Teutonia zu Jena. Verfassung, Geschichte und Mitglieder-Verzeichnis. Jena 1912, S. 82.
  2. diakoniewerk-halle.de (Memento vom 18. November 2013 im Internet Archive)
  3. Karsten Schrör, H. K. Breddin: Acetylsalicylsäure im kardiovaskulären System: 50 Jahre nach Felix Hoffmann. Springer-Verlag 1996, ISBN 3-764-35646-4, S. 8. (Vorschau in der Google-Buchsuche)