Ein Löschwasserbrunnen ist eine künstlich angelegte Entnahmestelle für Löschwasser aus dem Grundwasser. Das Löschwasser kann durch Saugbetrieb oder mittels einer Tiefpumpe über einen Löschwassersauganschluss entnommen werden.[1]

Löschwasserbrunnen im Gartower Forst
Hinweisschild auf einen Löschwasserbrunnen für den Saugbetrieb
Hinweisschild auf einen Löschwasserbrunnen mit Tiefpumpe

Betriebsarten

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Liegt der Wasserspiegel in Ruhe oder während des Saugvorgangs immer oberhalb von 7,5 Meter, kann der Brunnen für den Saugbetrieb ausgeführt werden. Sinkt der Wasserspiegel unter diesen Wert ab, muss ein Brunnen mit Tiefpumpe angelegt werden, da sonst die maximale geodätische Saughöhe überschritten wird und ein Saugbetrieb mit der Feuerlöschpumpe nicht möglich ist.

Ein Brunnen mit Tiefpumpe ist so ausgeführt, dass die Pumpe ausreichend tief unter dem abgesenkten Grundwasserstand sitzt und das Wasser unter Druck zur Feuerlöschpumpe hinauf befördert wird um das Problem der geodätischen Saughöhe zu umgehen. Die Tiefpumpe kann entweder als Elektrotauchpumpe oder als Turbinentauchpumpe ausgeführt sein, was teilweise am Kennzeichnungsschild mit einem E oder einem T rechts neben dem B sichtbar gemacht wird.[2]

Ergiebigkeit

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Nach DIN 14220 werden Löschwasserbrunnen außer nach der Betriebsart auch nach ihrer Ergiebigkeit eingeteilt.

  • klein: 400–800 l/min
  • mittel: 800-1.600 l/min
  • groß: über 1.600 l/min

Die Ergiebigkeit muss bei der Neueinrichtung zwei Stunden überprüft und erreicht werden.[1][3]

Anforderungen

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  • Befestigte Zufahrt
  • Schutz vor Beschädigung
  • jederzeit zugänglich
  • Absperrvorrichtung für Brunnen, bei denen die Entnahmestelle unterhalb des Grundwasserspiegels liegt (Artesischer Brunnen)[1]

Geschichte

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Die Vorläufer der heutigen Löschwasserbrunnen waren auf dem Lande die Gemeindeziehbrunnen. Vor der Gründung von Feuerwehren waren sie häufig einer der wenigen Möglichkeiten der Löschwasserentnahme für eine Brandbekämpfung. Am Brunnen mussten große Eimer mit einer Ziehkette vorgehalten werden.[4]

Finnland

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In Finnland sind Löschwasserbrunnen mit einem roten Buchstaben v gekennzeichnet.[5]

Literatur

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  • Ludwig Timmer: Die Roten Hefte, Heft 27b – Die Löschwasserversorgung, Teil II Die unabhängige Löschwasserversorgung. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-009519-6.
  • Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 21. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2022, ISBN 978-3-88293-121-1.

Einzelnachweise

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  1. a b c Informationen zu Löschwasserbrunnen nach dem Entwurf von DIN 14220 vom März 2002 (Memento vom 1. Februar 2013 im Internet Archive), Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg
  2. Einsatzleiterwiki: Löschwasserversorgung
  3. Löschwasserbrunnen – DIN 14220:2021-08 – Entwurf. Änderungsvermerk. In: www.dinmedia.de. DIN Media GmbH, 16. Juli 2021, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  4. Franz-Josef Sehr: Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1994. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1993, S. 151–153.
  5. Vesa Linja-aho: A Red Letter V on a Pole – Signposts for Extinguishing Water Supply Sources in Finland. In: Tekniikan Waiheita. Band 38, Nr. 2, 8. Juli 2020, ISSN 2490-0443, S. 22–33, doi:10.33355/tw.96986 (finnisch, journal.fi [abgerufen am 15. Juli 2020]).