Lütersheim
Lütersheim ist ein Ortsteil der Stadt Volkmarsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Lütersheim Stadt Volkmarsen
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Koordinaten: | 51° 22′ N, 9° 7′ O |
Höhe: | 243 (232–274) m ü. NHN |
Fläche: | 5,36 km²[1] |
Einwohner: | 299 (30. Juni 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 34471 |
Vorwahl: | 05693 |
Blick vom Gersten-Berg auf Lütersheim
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Geographie
BearbeitenDas Straßendorf liegt in einem Seitental der Watter.
Nördlich des Orts im nahen Wald liegen die Burgruine Oedelbeck und das Naturdenkmal Hollenkammer. In der Nähe von Lütersheim liegt die „Wetterkapelle“, der letzte Rest des wüst gefallenen Ortes Wetter.
Geschichte
BearbeitenDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lütersheim erfolgte unter dem Namen Liudherissen im Zusammenhang mit Gütern des Klosters Corvey und wird in die Zeit 1107–1128 datiert.[2] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Leuitmersen (1182); Liuttersen (1189–1205); Lutersen (1250); Lutersen (1276); Lutersen (1278); Luttersen (1282); Lůtersen (1303); Lutersen trans aquam (1326/1327); Münch-Lutthersen (1446); Münch-Lutersen (1446); Monnich Leutersen (1488); Lutterssen (1537); Lüdersen (1708/10); Lütersheim (1733) und Lüdersheim [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840–1861]. Eine Kapelle wird 1283 erwähnt.
Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lütersheim, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, kraft Landesgesetz in die Stadt Volkmarsen eingemeindet.[3][4] Für Lütersheim wurde, wie für alle nach Volkmarsen eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Lütersheim lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6]
- 1182: Heiliges Römisches Reich, Klostervogtei Arolsen
- 1189–1205: Heiliges Römisches Reich, Vogtei der Abtei Corvey als Pfand der Grafschaft Schwalenberg
- ab 1397: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1807: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1815: Fürstentum Waldeck, Oberamt der Diemel
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberjustizamt der Twiste
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis der Twiste[Anm. 1]
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis der Twiste
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis der Twiste
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lütersheim 306 Einwohner. Darunter waren 3 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 108 zwischen 18 und 49, 81 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 135 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenQuelle: Historisches Ortslexikon[2]
- 1541: 22 Häuser
- 1738: 33 Häuser
- 1770: 42 Häuser, 258 Einwohner
Lütersheim: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 258 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 383 | |||
1840 | 391 | |||
1846 | 368 | |||
1852 | 379 | |||
1858 | 374 | |||
1864 | 382 | |||
1871 | 346 | |||
1875 | 324 | |||
1885 | 330 | |||
1895 | 304 | |||
1905 | 309 | |||
1910 | 295 | |||
1925 | 295 | |||
1939 | 305 | |||
1946 | 492 | |||
1950 | 448 | |||
1956 | 349 | |||
1961 | 354 | |||
1967 | 329 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2010 | 318 | |||
2011 | 306 | |||
2015 | 307 | |||
2019 | 312 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[2]; Stadt Volkmarsen[1]; Zensus 2011[8] |
Religionszugehörigkeit
BearbeitenQuelle: Historisches Ortslexikon[2] | |
• 1895: | 304 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 331 evangelische (= 93,50 %), 19 katholische (= 5,37 %) Einwohner |
Der schwindende Einfluss der Christlichen Kirchen in Deutschland zeigt sich auch daran, dass beim Zensus 2011 in der Gesamtgemeinde nur noch 83 % der Einwohner einer christlichen Konfession angehörten.
Literatur
Bearbeiten- Robert Wetekam: Lütersheim. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1972 (= Waldeckische Ortssippenbücher 14)
- Literatur über Lütersheim nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Stadtteil Lütersheim. In: Webauftritt der Gemeinde Volkmarsen.
- Lütersheimer Homepage. Ortsgeschichte, Infos. In: www.luetersheim.de. Private Website
- Lütersheim, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Haushalstplan 2020. Wohnbevölkerung und Gebietsgröße. In: Webauftritt. Stadt Volkmarsen, S. 2, abgerufen im September 2020.
- ↑ a b c d e f Lütersheim, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 171 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im September 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 107, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.