La lettera anonima

Oper von Gaetano Donizetti

La lettera anonima ist eine Farsa in einem Akt von Gaetano Donizetti. Das Libretto von Giulio Genoino basiert auf Pierre Corneilles Komödie Melite, ou Les fausses lettres aus dem Jahr 1625. Die Uraufführung fand am 29. Juni 1822 statt.

Werkdaten
Titel: Der anonyme Brief
Originaltitel: La lettera anonima

Titelblatt des Librettos, Neapel 1822

Form: Farsa
Originalsprache: Italienisch
Musik: Gaetano Donizetti
Libretto: Giulio Genoino
Literarische Vorlage: Pierre Corneille: Melite, ou Les fausses lettres
Uraufführung: 29. Juni 1822
Ort der Uraufführung: Teatro del Fondo, Neapel
Spieldauer: ca. 72 min
Ort und Zeit der Handlung: Haus eines Grafen in Neapel
Personen
  • La contessina Rosina, Filintos Verlobte (Sopran)
  • Filinto, Marinekapitän (Tenor)
  • Melita, junge Witwe, heimlich verliebt in Filinto (Sopran)
  • Il conte Don Macario, Rosinas Onkel (Bariton)
  • Lauretta, Rosinas Zofe (Sopran)
  • Giliberto, Don Macarios Haushofmeister (Bass)
  • Mr. Flagiolet, ein Tanzlehrer (Bariton)
  • mehrere Hausangestellte (Chor)

Entstehung

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Mit einem Empfehlungsschreiben seines Lehrers Johann Simon Mayr kam Donizetti im Februar 1822 nach Neapel. Er kam mit dem Impresario Domenico Barbaja überein, für ihn eine Oper zu schreiben. Schon La zingara hatte er für ihn komponiert. Sechs Wochen später fand die Uraufführung statt.

 
Der junge Donizetti

Handlung

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Rosina, die Nichte des Grafen Don Macario, und ihr Geliebter, der Marinekapitän Filinto, wollen heiraten. Rosina ist schrecklich eifersüchtig. Ihr Verlobter beschwört sie, ihm zu vertrauen. Die junge Witwe Melita gratuliert dem Grafen scheinbar freundlich zur Heirat seiner Nichte. Sie beabsichtigt jedoch, die Feier platzen zu lassen, da sie den Bräutigam heimlich selber liebt. Deshalb schrieb sie einen anonymen Brief, den sie vom Vater von Rosinas Zofe Lauretta kopieren ließ, um nicht an der Handschrift erkannt zu werden, und lässt ihn dem Grafen zukommen.

Dieser gibt den noch ungelesenen Brief Rosina. Diese erfährt, dass ihr Verlobter seit einem Jahr mit einer gewissen Olympia verheiratet sei. Alle glauben dem anonymen Brief, obwohl Filinto beteuert, dass alles erlogen sei. Als Verfasserin des Briefes wird die Dienerin Lauretta angegeben. Diese wird jedoch von Don Macario entlastet, der versichert, dass Lauretta gar nicht schreiben könne.

Es kommt heraus, dass der Brief von der verliebten Melita geschrieben worden ist. Melita gesteht, Rosina vergibt ihr, alle versöhnen sich und die Hochzeit kann wie geplant stattfinden.

Uraufführung

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Die Uraufführung im Teatro del Fondo scheint ein Erfolg gewesen zu sein. Das Giornale del Regno delle Due Sicilie berichtete am 1. Juli 1822 darüber. Der Kritiker lobte besonders das Quartett: „…ripristinato l'antico andamento dei nostri cosí detti pezzi concertati senza quelle cabalette e quella simmetria di motivi che obbliga tutti gli attori a ripetere le stesse frasi musicali, quantunque da affetti diversissimi fossero agitate“ („die Wiedergabe unserer sogenannten konzertierten Stücke ohne diese Cabalettas und Symmetrie der Motive, die alle Sänger dazu zwingt, diese musikalischen Phrasen zu wiederholen, auch wenn sie von sehr unterschiedlichen Emotionen geprägt werden.“[1])

Es sangen:

  • Gräfin Rosina: Flora Fabbri
  • Kapitän Filinto: Giovanni Battista
  • Melita: Teresa Cecconi
  • Lauretta: Raffaela de Bernardis
  • Don Macario: De Franchi
  • Giliberto: Giovanni Pace
  • Flageolet: Calvarola
  • Sinfonia
  • Nr. 1 – Einleitung und Cavatina der Rosina „Eccellenza permettete… - Bravi! così va bene“ (Chor, Gilberto, Graf, Rosina)
  • Nr. 2 – Duett Filinto und Rosina „Questo giorno, amata sposa“
  • Nr. 3 – Cavatina der Melita Signori! „Il ciel vi dia“ (Melita, Graf, Gilberto)
  • Nr. 4 – Cavatina der Flagelot „Allons la mossa“
  • Nr. 5 – Quartett „Stelle che intesi! ahi! misera“ (Rosina, Graf, Melita, Filinto)
  • Nr. 6 – Arie des Filinto „No non è vero“ (Filinto, Gilberto, Flageolet, Lauretta, Chor)
  • Nr. 7 – Duett Rosina und Melita „Dimenticarlo! e come?“
  • Nr. 8 – Chor „Fegliù, sateme a sentì“ (Graf, Gilberto, Chor)
  • Nr. 9 – Finale „Donna iniqua, e sconoscente“ (Rosina, Lauretta, Filinto, Melita, Gilberto, Graf, Flageolet, Chor)

Die handschriftliche Partitur wird im Archivio Ricordi in Mailand aufbewahrt. Am Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel ist eine handschriftliche Kopie vorhanden.[2]

Diskografie

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Literatur

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  • Robert Steiner-Isenmann: Gaetano Donizetti. Sein Leben und seine Opern. Hallwag, Bern 1982, ISBN 3-444-10272-0, S. 58 und 455.
  • William Ashbrook: Donizetti – Le opere. Cambridge University Press, Cambridge 1978, ISBN 88-7063-047-1, S. 72 f. und 288.
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Commons: La lettera anonima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. William Ashbrook: Donizetti – Le opere. Cambridge University Press, Cambridge 1978, ISBN 88-7063-047-1, S. 73.
  2. Werkinformationen auf italianopera.it, abgerufen am 18. Februar 2024.
  3. Gaetano Donizetti. In: Andreas Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen (= Zeno.org. Band 20). Directmedia, Berlin 2005, S. 3832.