Langenreuth (oberfränkisch: Langa-rat[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Pegnitz im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Langenreuth liegt in der Gemarkung Zips.[4]

Langenreuth
Stadt Pegnitz
Koordinaten: 49° 48′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 49° 47′ 36″ N, 11° 34′ 0″ O
Höhe: 528 m ü. NHN
Einwohner: 110 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91257
Vorwahl: 09241

Geografie

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Das Dorf liegt in einer Rodungsinsel auf einem Hochplateau der Fränkischen Schweiz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schnabelwaid zur Kreisstraße BT 22 (2,4 km nördlich) bzw. nach Zips zur Bundesstraße 2 (1,4 km südlich).[5]

Geschichte

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Der Ort wurde 1433 als „Langenreut“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort -reuth lässt darauf schließen, dass der Siedlungstätigkeit eine Rodung vorausgegangen war. Die Rodungsform war gemäß dem Bestimmungswort länglich.[6]

Langenreuth unterstand zuzeiten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation dem brandenburg-bayreuthischen Oberamt Creußen. Von 1791/92 bis 1810 waren das preußische Justiz- und Kammeramt Pegnitz die übergeordneten Institutionen.[7] Danach kam die gesamte Region an das Königreich Bayern.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Langenreuth dem Steuerdistrikt Schnabelwaid und der Ruralgemeinde Zips zugewiesen.[8] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Langenreuth in die Stadt Pegnitz eingegliedert.[9]

Eisenerzbergbau Langenreuth

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Bei Langenreuth wurde Eisenerz über Tage abgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurden dort russische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt. Ein Einsatzkommando der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Regensburg überprüfte am 29. November 1941 das russische Arbeitskommando mit einer Gesamtstärke von 23 Kriegsgefangenen. Acht der Gefangenen wurden als „unbrauchbare Elemente ausgesondert“, am 17. Dezember 1941 in das Konzentrationslager Flossenbürg gebracht und dort umgebracht.

Der Pegnitzer Bürgermeister regte am 17. Dezember 2013, dem Jahrestag der Ermordung, anlässlich einer kleinen Gedenkstunde die Aufstellung eines Gedenksteins für die namentlich nicht bekannten Opfer an. Eine Mehrheit der Bewohner Langenreuths votierte in der Folgezeit jedoch gegen dieses Vorhaben.[10]

Baudenkmäler

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  • Herrnweg 1: Wohnstallhaus

Literatur

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Fußnoten

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  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 296 (Digitalisat).
  2. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 30. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „langɒrāt“.
  3. Stadt Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. November 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. November 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 30.
  7. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 246 (Digitalisat).
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 68 (Digitalisat).
  9. Pegnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 27. November 2024.
  10. Peter Engelbrecht: Ermordet in Flossenbürg. Kein Gedenken für russische Kriegsgefangene in Langenreuth. In: Nordbayerischer Kurier. 16. Dezember 2018, ZDB-ID 2563224-3, S. 17 (online [abgerufen am 27. November 2024]).