Lehnstedt (Hagen im Bremischen)
Lehnstedt (niederdeutsch Leernst) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Lehnstedt Leerns (niederdeutsch) Gemeinde Hagen im Bremischen
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Koordinaten: | 53° 19′ N, 8° 38′ O | |
Höhe: | 16 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,29 km²[1] | |
Einwohner: | 513 (27. Nov. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2014 | |
Eingemeindet nach: | Hagen im Bremischen | |
Postleitzahl: | 27628 | |
Vorwahl: | 04746 | |
Lage von Lehnstedt in Niedersachsen
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Lehnstedt in der Gemeinde Hagen im Bremischen
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Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenLehnstedt befindet sich im äußersten Süden des Landkreises Cuxhaven zwischen den Städten Bremerhaven und Bremen. Das Dorf liegt östlich der Bundesautobahn 27 in der Höhe der Abfahrt (13) nach Uthlede.
Ortsgliederung
BearbeitenLehnstedt gliedert sich in folgende Ortsteile:
- Born
- Heuberg
- Lehnstedt (Hauptort)
- Neuenhausen
- Seedorf
(Quelle:[2])
Nachbarorte
BearbeitenOrtschaft Hagen | Dorfhagen | |
Uthlede | Wulsbüttel Heine | |
Schwanewede (Landkreis Osterholz) |
(Quelle:[3])
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname Lehnstedt bedeutet wörtlich übersetzt „Dorf an den Hügeln“.
Erstmals erwähnt wurde Lehnstedt 1105 durch Erzbischof Friedrich I. von Bremen in einer Urkunde, damals noch als Hlidenstede. Um 1400 brannte Lehnstedt bis auf die Grundmauern nieder und wurde an anderer der jetzigen Stelle wieder aufgebaut. Lehnstedt bildete 1849 mit Seedorf eine Schulgemeinde mit Unterricht an verschiedenen Orten. 1862 wurde für Lehnstedt die erste Schule in der Art eines Bauernhauses gebaut, da der Lehrer sich auch landwirtschaftlich betätigte.
1902 gründete Lehnstedt zusammen mit Neuenhausen die Freiwillige Feuerwehr. Elektrischen Strom erhielt Lehnstedt 1920. 1957 wurde im Lehnstedter Moor vergeblich mit einem Bohrturm nach Öl gebohrt. Heute erinnert die danach benannte Bohrturmstraße daran. Erst 1975 erhielt Lehnstedt Straßennamen, vorher waren alle Häuser fortlaufend nummeriert. Zwei Jahre später bekam Lehnstedt durch den Bau der Bundesautobahn 27 einen Autobahnanschluss. Große Jubiläumsfeiern gab es 2002 zum hundertjährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr sowie 2005 zur Feier „900 Jahre Lehnstedt“.
Das viel jüngere Dorf Neuenhausen bestand vor 1762en und ist um 1791 mit 22 Feuerstellen erstmals genannt worden. Zuvor hatte der Ort wohl den Namen Baehrensholz oder Behrnsholt. Es war bis 1929 ein eigenständiges kleines Dorf. Das namensgebende Rittergut Neuenhausen (neues Hus), 1537 erstmals erwähnt, gehörte einer Seitenlinie (ab 1406) der Familie von Wersebe. Einzelne meyerpflichtige Höfe stammen u. a. von 1652 (Nr. 1 mit der alten Stahleke) und 1703 (Nr. 9). 1809 plante der letzte Neuenhausener Burgherr Wersebe einen Aufstand gegen Napoléon Bonaparte. Erst 1856/57 lösten sich vier Landwirte aus Neuenhausen von der Meyerpflicht.[4]
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. August 1929 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Neuenhausen in die Gemeinde Lehnstedt eingemeindet.[5]
Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1. Januar 1970 und umfasste mit Lehnstedt zunächst 16 Gemeinden. Nach § 7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973 (Nds. GVBl. S. 183) wurde das zuvor eigenständige Lehnstedt im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, in die Gemeinde Wulsbüttel eingegliedert.[6]
Im Juni 2013 wurde beschlossen, die Samtgemeinde Hagen zum 1. Januar 2014 aufzulösen und aus ihrem Gebiet die Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen mit seinen 16 Ortschaften zu bilden.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1910 | 1933 | 1939 | 1950 | 1956 | 1961 | 1970 | 1973 | 2017 |
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Einwohner | 281 ¹ | 265 | 271 | 456 | 319 | 325 | 363 | 368 | 513 |
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [1] |
¹ das 1929 eingemeindete Neuenhausen (= 138 Einwohner) mit einberechnet
Politik
BearbeitenGemeinderat und Bürgermeister
BearbeitenAuf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Lehnstedt vom Rat der Gemeinde Hagen im Bremischen vertreten.
Ortsvorsteher
BearbeitenDer Ortsvorsteher von Lehnstedt ist Benjamin Pauls (CDU). Die Amtszeit läuft von 2021 bis 2026.[13]
Wappen
BearbeitenDer Entwurf des Kommunalwappens von Lehnstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[14]
Blasonierung: „In Blau auf grünem Boden ein silbernes Großsteingrab, überhöht von drei goldenen Blättern mit drei goldenen Eicheln in Gabelstellung.“[14] | |
Wappenbegründung: Das Großsteingrab in Lehnstedt ist ein Wahrzeichen des Dorfes, die Eicheln sind Sinnbilder des Eichenwaldes. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Borner Straße 12 von um 1790
- Töpferwerkstatt Neuenhausen aus dem 19. Jh.
- Im Ort Lehnstedt und südlich davon liegen noch sieben mehr oder weniger beschädigte Großsteingräber.[15] Vier finden sich in dem großen Forst Düngel.[16] Zwei am „Vorgeschichtspfad Düngel“ liegende sind restauriert.
Vereine
Bearbeiten- Dorfjugend Lehnstedt
- Freiwillige Feuerwehr Lehnstedt
- Heimatverein Lehnstedt
Literatur
Bearbeiten- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 14 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Laut Gemeinde Hagen im Bremischen am 27. November 2017
- ↑ Lehnstedt. In: Website Lehnstedt. Abgerufen am 2. September 2020.
- ↑ Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Heinrich Prigge und Andere: Die Chronik von Lehnstedt, 1950.
- ↑ Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 16 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Hagen im Bremischen, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 162, S. 6 (Digitalisat ( vom 26. September 2018 im Internet Archive) [PDF; 153 kB; abgerufen am 27. Mai 2019]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 54).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 14. März 2022]).
- ↑ Ortsvorsteher Lehnstedt. In: Website Gemeinde Hagen im Bremischen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2019; abgerufen am 29. April 2020.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- ↑ Hünengräber in und um Lehnstedt. In: Website Lehnstedt. Abgerufen am 23. Februar 2018.
- ↑ Der Düngel. In: Website Lehnstedt. Abgerufen am 23. Februar 2018.