Leutendorf (Mitwitz)
Leutendorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Mitwitz im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[2]
Leutendorf Markt Mitwitz
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 13′ N, 11° 13′ O |
Einwohner: | 127 (2004)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1976 |
Postleitzahl: | 96268 |
Vorwahl: | 09266 |
Dorfbrunnen
|
Geographie
BearbeitenDas Dorf Leutendorf liegt etwa 18 Kilometer südöstlich von Coburg im Steinachtal am Fuß des Leutendorfer Forstes. Die Staatsstraße 2208 verbindet den Ort mit Mitwitz und Beikheim. Der Ort ist über eine Anliegerstraße mit Häusles verbunden.[3]
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname geht auf eine Person mit dem Namen Liutfried, Luitpolt oder auch Luitger zurück. Um 1190 erwarb Heinrich von Lichtenfels ein Gut in Lvitendorf und vermachte später einen Teil davon dem Kloster Michelsberg.[4] 1196 hieß die Siedlung „Lutendorf“.[5] 1263 übergab Albrecht von Leutendorf seine Güter in Leutendorf dem Kloster Sonnefeld. 1325 verkauften Adelheid und Engelhard von Langenstadt ihr Eigentum zu Leutendorf dem Kloster.[4] 1353 kam der Ort mit dem Coburger Land im Erbgang zu den Wettinern und war somit ab 1485 Teil des Kurfürstentums Sachsen, aus dem später das Herzogtum Sachsen-Coburg hervorging. 1514 war das Kloster Sonnefeld Eigentümer des Dorfes. Im Jahre 1526 wurde das Kloster infolge der Reformation aufgelöst. Nach dem Tod von Herzog Albrecht im Jahr 1699 kam Leutendorf als Exklave des Amtes Sonnefeld im Jahr 1705 zu Sachsen-Hildburghausen. 1826 gelangte das Amt Sonnefeld gemäß dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen wieder zu Sachsen-Coburg.
1842 plante der Schulverband der Dörfer Leutendorf, Mödlitz, Horb und Lochleithen einen Schulhausbau. Anfang der 1830er Jahre wurde Leutendorf vom evangelisch-lutherischen Kirchensprengel Schmölz nach Gestungshausen umgepfarrt.[6] 1835 wurde die Feuerwehr gegründet. Ortsteile waren der Weiler Häusles und die Einöde Rotberg. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Steinachbrücke errichtet.
1920 bekam Leutendorf mit der Steinachtalbahn einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1992 wurde die Strecke zurückgebaut.
Leutendorf, damals Leutendorf bei Coburg, wurde am 1. Juli 1972 aus dem Landkreis Coburg in den Landkreis Kronach umgegliedert.[7] Am 1. Januar 1976 wurde die Gemeinde nach Mitwitz eingegliedert.
1987 hatte das Dorf 94 Einwohner und 22 Wohnhäuser.[8]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten
|
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn der Liste der Baudenkmäler in Mitwitz sind für Leutendorf zwei Baudenkmale aufgeführt.
Literatur
Bearbeiten- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 350.
Weblinks
Bearbeiten- Leutendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2007. Verlag de Gruyter, ISBN 978-3-00-042206-5.
- ↑ Gemeinde Mitwitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 21.
- ↑ Horst Graßmuck:Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 41
- ↑ Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 128.
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 311 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1054 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).