Lilly Stoephasius

deutsche Skateboarderin

Lilly Stoephasius ([ʃtɛˈfaːziʊs][1], * 5. Juni 2007 in Berlin) ist eine deutsche Skateboarderin.

Lilly Stoephasius
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 5. Juni 2007
Geburtsort BerlinDeutschland
Karriere
Disziplin Park
Verein 1. Berliner Skateboardverein
Stance Regular
Weltranglistenplatz 26. (Stand 26. März 2024)
Status aktiv

Sportliche Laufbahn

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Sobald Lilly Stoephasius stehen konnte, stellte ihr Vater sie auf ein Skateboard. Mit drei erhielt sie ihr erstes eigenes Board, ab dem Alter von fünf Jahren begann sie, einmal pro Woche zu trainieren. Spätestens im Jahr 2018 wurden die Trainingseinheiten auf drei- bis viermal pro Woche erhöht.[2] Lilly Stoephasius startet für den 1. Berliner Skateboardverein; Trainer ist ihr Vater.[3] Auch ihre jüngere Schwester Thora ist als Skateboarderin aktiv.[2]

2018 wurde Stoephasius im Alter von elf Jahren in Düsseldorf deutsche Skateboard-Meisterin bei den Frauen in der Disziplin Park,[4] im Jahr darauf konnte sie diesen Erfolg wiederholen.[5] Im Juli 2019 belegte sie bei den Weltmeisterschaften Platz drei,[6] und im August 2019 wurde sie Vize-Europameisterin.[7] Bei Wettbewerben im Skateboarding gibt es keine Altersklassen.

Ziel von Lilly Stoephasius, die in Berlin die Evangelische Schule Charlottenburg besucht (Stand 2018),[8] war die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dort gehörten die Skateboard-Wettbewerbe erstmals zum olympischen Programm, auch hier ohne Altersklassen.[9] 2021 wurde sie zum dritten Mal deutsche Meisterin in der Park-Disziplin.[10] Im Mai 2021 qualifizierte sie sich bei einem Wettbewerb in Des Moines für die Olympischen Spiele und wurde zur jüngsten deutschen Sportlerin, die jemals bei Olympia startete.[11] Unter den besten 30 Frauen der Park-Rangliste befanden sich im September 2019 neun Skaterinnen, die zum ursprünglichen Zeitpunkt der Olympischen Spiele im Jahre 2020 jünger als 14 Jahre gewesen wären.[9]

Bei den Olympischen Spielen in Tokio erreichte Lilly Stoephasius am 5. August 2021 den neunten Platz und konnte sich somit nicht für das Finale qualifizieren.[12][13] Nach den Spielen kritisierte der Bundestrainer der Park-Skater, Jürgen Horrwarth, den Umgang der Medien mit Stoephasius, die in der Berichterstattung vorrangig als „süßes Mädchen“ dargestellt und nicht als Athletin ernst genommen werde. Dabei habe sie durch ihren neunten Platz in Tokio und ihre unbekümmerte Art „eine Vorbildfunktion“ für junge Mädchen, und das Niveau in der Frauenszene sei in den vergangenen Jahren „explodiert“.[14]

Bei den Skateboard-Weltmeisterschaften 2022 in Schardscha belegte Stoephasius in der Kategorie Park Platz zwölf, 2023 in Rom belegte sie, inzwischen 16 Jahre alt, Platz sechs.

Diverses

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Anfang 2019 war Christoph Biemann von Frag doch mal die Maus mit einem Kamerateam in der Schule von Lilly Stoephasius zu Besuch, nachdem sie die Frage „Wie viel CO2 könnte die sechste Klasse im Jahr einsparen, wenn alle mit dem Skateboard oder Fahrrad oder anders CO2-frei zur Schule kommen?“ an die Sendung geschickt hatte.[15]

Bei ihrer Vorstellung zu einer Sportlerwahl gab Lilly Stoephasius als ihr Lebensmotto an: „Ich möchte andere Mädchen inspirieren, das zu tun, was sie wirklich machen wollen, und es sich nicht ausreden lassen sollen. Denn Mädchen können auch alles schaffen, was sie wollen.“[16]

Neben berühmten Skateboard-Pionieren wie Titus Dittmann und Claus Grabke tritt Stoephasius in dem Dokumentarfilm Skate Evolution – Zwischen Subkultur und Profisport der Filmemacher Andreas Kramer, Johannes Sievert und Richard Böhringer von 2023 auf.[17]

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Einzelnachweise

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  1. eigene Aussprache in STOEPHASIUS Lilly. In: Paris 2024 Olympics. International Olympic Committee, abgerufen am 4. August 2024 (englisch).
  2. a b Arne Siegmund, Lia Haubner: Wir waren mit Deutschlands bester Skaterin unterwegs. Sie ist 11 Jahre alt. In: watson.de. 16. September 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  3. Lilly ist Deutsche Meisterin! – 1. Berliner Skateboardverein e. V. In: skateboardverein-berlin.de. 20. September 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  4. Meisterschaften in Düsseldorf: Eine Elfjährige ist jetzt die beste Skateboarderin Deutschlands. In: rp-online.de. 17. September 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  5. Zwölfjährige Lilly Stoephasius bleibt Skateboard-Meisterin. In: morgenpost.de. 1. September 2019, archiviert vom Original am 13. November 2019;.
  6. Rob Meronek: World Skate Vert World Championship Womens. In: theboardr.com. Abgerufen am 13. November 2019.
  7. Rob Meronek: Vans Park Series Europa Regionals Womens Finals. In: theboardr.com. Abgerufen am 13. November 2019.
  8. Markus Lotter: Rolling Star: Lilly Stoephasius ist Deutschlands beste Skateboarderin. In: archiv.berliner-zeitung.de. 17. November 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  9. a b Raphael Späth: Wenn Kinder Olympiasieger werden. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 13. November 2019.
  10. Berlinerin Lilly Stoephasius erneut deutsche Skateboard-Meisterin. In: rbb24.de. 2. Mai 2021, abgerufen am 3. Mai 2021.
  11. Lilly Stoephasius: 13-jährige Berlinerin skatet bei Olympia. In: Berliner Zeitung. 25. Mai 2021, abgerufen am 26. Mai 2021.
  12. Tokyo 2020 Women’s Park Results. Abgerufen am 23. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. Kampf um Gold im Skateboard-Park, Olympia Tokio 2021, sportstudio auf YouTube vom 5. August 2021: „Bei der Premiere im Skateboard bei den Olympischen Spielen 2021 hat Lilly Stoephasius das Park-Finale knapp verpasst. Die 14-Jährige ist die jüngste deutsche Athletin in Tokio. Gold und Silber gingen an das Gastgeberland.“
  14. Bundestrainer: Skaterin Stoephasius bei Olympia „nicht als Athletin ernst genommen“. In: sport1.de. 30. November 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  15. Skaten mit der Maus. In: schulstiftung-ekbo.de. 25. Februar 2019, abgerufen am 15. November 2019.
  16. Berliner Morgenpost – Berlin: Wer wird Berlins bester Nachwuchssportler im November? In: morgenpost.de. 11. Oktober 2018, abgerufen am 15. November 2019.
  17. Skate Evolution – Zwischen Subkultur und Profisport. Dokumentarfilm, 2023, 92 Min. Regie: Andreas Kramer, Johannes Sievert und Richard Böhringer. Eine Produktion von Augustin Film KG, Berlin + Gingermedia GmbH, Berlin für WDR Fernsehen