Lisa Gavric
Lisa Gavric (* 31. Juli 1907 in Wien als Elisabeth Bechmann; † 22. Juni 1974 in Dubna) war eine österreichische Spanienkämpferin und Widerstandskämpferin in der Résistance.
Leben
BearbeitenLisa Gavric erlernte den Beruf Modistin. 1927 flüchtete sie aus ihrem kleinbürgerlichen Elternhaus nach Paris. Dort lernte sie den jugoslawischen Kommunisten Milan Gavric kennen. 1929 heirateten sie und Tochter Inga Tarassowa wurde geboren. Mit ihrem Ehemann zog sie nach Jugoslawien und wurde dort 1933 wegen „kommunistischer Betätigung“ zu einer 10-monatigen Haftstrafe verurteilt.
1936 ging sie als Sanitäterin zu den Interbrigaden nach Spanien und war im Hospital Casa Roja in Murcia tätig.[1] Sie war dort auch in der Universitätsklinik tätig.[2]
Nach der Niederlage der spanischen Republik gegen die falangistischen Putschisten und ihre faschistischen Helfer floh sie nach Frankreich und wurde dort im Camp de Gurs interniert. Nach ihrer Flucht aus dem Internierungslager schloss sie sich der Résistance und der Bewegung Freies Deutschland an.
Unter dem Decknamen Maria war sie zusammen mit Mado eine der Kontaktpersonen für die antifaschistische Widerstandsgruppe der Bewegung Freies Deutschland um Kurt Hälker im Marinestab West in Paris zur Forces françaises libres.
Um die österreichische Widerstandsbewegung zu unterstützen, ging sie als französische Zivilarbeiterin Marie-Louise Béranger nach Wien. Am 11. Juli 1944 wurde sie in Österreich von der Gestapo verhaftet und ins KZ Ravensbrück deportiert. Dort wurde sie auf eine Liste ausländischer Häftlinge gesetzt und nach Schweden abgeschoben.
Während eines Besuchs bei ihrer Tochter erlag sie einem schweren Herzinfarkt.[3]
Schriften
Bearbeiten- Straße der Wirklichkeit. Verlag Neues Leben 1984 DNB 890422621
- Bericht über das Internierungslagers Gurs, in: Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance.[4]
- Das Fragezeichen Mensch. Erinnerungen an Ravensbrück (PDF-Datei; 95 kB)
- Wer hier eintritt, lasse alle Hoffnung. Erinnerung an Ravensbrück als PDF in: Utopie kreativ 2005 (48 kB)
- Apriltage 1945
Literatur
Bearbeiten- Renée Lugschitz: Spanienkämpferinnen. Ausländische Frauen im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939. (= Politik und Zeitgeschichte 7). LIT Verlag: Berlin 2012. ISBN 978-3-643-50404-3 Rezension
- Ulla Plener (Hrsg.): Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance. Reihe Arbeiterbewegung: Forschungen, Dokumente, Biografien. Berlin 2005, ISBN 3-929390-80-9.
- Irene Filip: Frauen bei den Internationalen Brigaden. (PDF; 217 kB).
- Charlotte Rombach: Lisa Gavric – Kommunistin und Widerstandskämpferin. (PDF; 69 kB).
- Walter Baier: Kommunistinnen 1918–2008. Hrsg. KPÖ (PDF; 466 kB).
- Lisl Rizy, Willi Weinert: Bin ich ein guter Soldat und guter Genosse gewesen? – Österreichische Kommunisten im Spanischen Bürgerkrieg und danach. Stern, Wien 2008.
Weblinks
Bearbeiten- Elisabeth Gavric auf Gerechte der Pflege
- Politische Bildung Brandenburg: Kurzbiografien Ravensbrück
Nachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ The Volunteer, März 2005 (PDF-Datei; 112 kB)
- ↑ Fotografien ( des vom 27. Juli 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ravensbrück - Mitteilungsblatt der Österreichischen Lagergemeinschaft: Nachruf Seite 8, Ausgabe November 1974 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 1,94 MB)
- ↑ Universität Kassel - AG Friedensforschung: Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gavric, Lisa |
ALTERNATIVNAMEN | Bechmann, Elisabeth (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Widerstandskämpferin |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1907 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. Juni 1974 |
STERBEORT | Dubna |