Liste mittelalterlicher Steinbrücken in Deutschland

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Die Liste mittelalterlicher Steinbrücken in Deutschland umfasst Brücken, die im Mittelalter (ca. 500–1500 n. Chr.) auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland errichtet wurden.

Tabelle der mittelalterlichen Steinbrücken

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Ort Bundesland Name Überbrückter Fluss Erbauungszeit (gegebenenfalls Ersterwähnung) Bemerkungen Bild
Altenburg-Paditz Thüringen Pleißebrücke Pleiße 1531 Die Steinbogenbrücke wurde 1531 an der Stelle einer alten Furt auf der Handelsstraße nach Böhmen errichtet. Angebracht sind Wappensteine aus den Jahren 1531 und 1720. Erneuerungsarbeiten fanden 1728, 1835 und 1887 statt.
 
Bad Kreuznach Rheinland-Pfalz Alte Nahebrücke Nahe 1300 (um ~), ersterwähnt 1322
 
Bamberg Bayern Obere Brücke Regnitz auf der Brücke steht das Alte Rathaus, dieses 1387 ersterwähnt
 
Bingen am Rhein Rheinland-Pfalz Drususbrücke Nahe 11. Jahrhundert 1772 und 1952 erneuert
 
Bronnbach Baden-Württemberg Tauberbrücke Tauber 1408
 
Creuzburg Thüringen Werrabrücke Werra 1223
 
Dresden Sachsen Dresdner Elbbrücke Elbe 1173–1222 Steinerne Brücke 1342 durch Magdalenenhochwasser zerstört. 1344 Neubau. 1727–1731 Augustusbrücke. 1907 Neubau
 
Erfurt Thüringen Krämerbrücke Breitstrom, ein Seitenarm der Gera 1325 durchgehend mit Häusern bebaut
 
Esslingen am Neckar Baden-Württemberg Äußere oder Pliensaubrücke und Innere Brücke Neckar 1213 bis 1259 erbaut (ca.)[1], 1286 ersterwähnt
 
Frankfurt am Main Hessen Alte Brücke Main 1222 erstmals erwähnt, 1276 erstmals als steinerne Brücke erwähnt mindestens 18 mal zerstört und erneuert, 1914 abgerissen
 
Hadamar Hessen Steinerne Brücke Elbbach 1571 wiedererbaut Teile der Brücke stammen aus dem 12. Jahrhundert, nach einem Hochwasser 1555 wurde die Brücke bis 1571 wieder aufgebaut
 
Hadamar Hessen St. Wendelinbrücke Elbbach 12. Jahrhundert Die Brücke wurde mehrfach umgebaut
 
Halle (Saale) Sachsen-Anhalt Hohe Brücke (Halle) Saale Zwischen 1172 und 1200 als steinerne Brücke erbaut[2] 1840 für Neubau abgebrochen


Hann. Münden Niedersachsen Alte Werrabrücke Werra 1327 ersterwähnt
 
Harburg Bayern Alte Brücke Wörnitz
 
Heidelberg Baden-Württemberg Alte Brücke Neckar 1284 heute Neubau von 1788
 
Hildesheim Niedersachsen Dammtorbrücke Innerste 1159 oder bald danach Bauherr Rainald von Dassel[3]
Jena Thüringen Camsdorfer Brücke Saale 15. Jahrhundert 1912 abgetragen, 1913 Neubau, 1945 gesprengt, 1946 wiederaufgebaut
 
Jena-Burgau Thüringen Burgauer Brücke, auch Alte Saalebrücke Saale 1491–1544 an der Stelle einer 1484 ersterwähnten Holzbrücke, 1706 wiederaufgebaut, mehrere Umbauten bis 1744, 1945 gesprengt, 2001–2004 wiederaufgebaut.
 
Kitzingen Bayern Alte Mainbrücke Kitzingen Main 14. Jahrhundert
 
Koblenz Rheinland-Pfalz Balduinbrücke Mosel 1342/1343 (ca.) an der Stelle einer römischen Brücke (3. bis 5. Jhd.), mehrere Umbauten bis 1884, 1945 gesprengt, 1949 wiederaufgebaut, Umbau im Zuge der Moselkanalisierung 1964, Restaurierung 1975.
 
Kulmbach Bayern Steinerne Brücke

& Weinbrücke

Weißer Main 14. Jahrhundert Steinerne Brücke 1360 bzw. Weinbrücke 1398 erstmals erwähnt, beide Brücken wurden wohl auch erst kurz vorher gebaut.

Diverse teils größere Umbauten, zuletzt um 1900 (Steinerne Brücke) bzw. in den 1970er Jahren (Weinbrücke)[4]

Limburg an der Lahn Hessen Alte Lahnbrücke Lahn 1315–1354 Erste Erwähnung einer hölzernen Brücke 1248
 
Lübeck Schleswig-Holstein Holstenbrücke Trave Erster Steinbau 1320, mehrfach erneuert, zuletzt 1854, 1934 unter Erhalt der alten Brücke auf beiden Seiten verbreitert Erste Erwähnung 1216, wohl als Zugbrücke aus Holz
 
Magdeburg Sachsen-Anhalt Klusbrücke Ehle umgebender Klusdamm entstand Ende des 14., Anfang des 15. Jahrhunderts, erste urkundliche Erwähnung der Dammanlage 1469, Baujahr der Brücke unbekannt, auf Zeichnung von 1588 ist sie verzeichnet Teil der Heerstraße Brandenburg–Magdeburg
 
Marburg Hessen Weidenhäuser Brücke Lahn 1250 (ca.) ungesicherte Vermutung
 
Nürnberg Bayern Untere Karlsbrücke nördlicher Arm der Pegnitz 1486  
Ochsenfurt Bayern Alte Mainbrücke Ochsenfurt Main 1519 Steinpfeiler aus der Zeit zwischen 1200 und 1350
 
Plauen Sachsen Alte Elsterbrücke Weiße Elster 1244 Ersterwähnung
 
Quedlinburg Sachsen-Anhalt Steinbrücke Mühlgraben, ein Nebenarm der Bode 1229 erste urkundliche Erwähnung als lapideus pons bereits 1310 überbaut, 23 Rundbögen über 103 Meter[5]
 
Regensburg Bayern Steinerne Brücke Donau 1135 bis 1146 (wohl), spätestens 1147 fertiggestellt
 
Rothenburg ob der Tauber Bayern Tauberbrücke Tauber 1330 (um ~)
 
Runkel Hessen Lahnbrücke Runkel Lahn 1440–1448
 
Salzgitter Niedersachsen Franzosenbrücke Innerste 1593 Erster Brückenbau durch Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1589–1613) Brücke mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, heutige Brücke von 1866
 
Schwäbisch Hall Baden-Württemberg Henkersbrücke, auch Kocherbrücke Kocher 1502 auf steinernen Pfeilern einer 1343 erbauten Holzbrücke
 
Streithausen-Abtei Marienstatt Rheinland-Pfalz Steinerne Brücke Nister
 
Vacha Thüringen Werrabrücke, auch Brücke der Einheit Werra 1186 Ersterwähnung[6]
1342–1346 Wiederaufbau[7]
durch Magdalenenhochwasser 1342 zerstört
 
Walting-Pfünz Bayern Altmühlbrücke Pfünz Altmühl 1486 ersterwähnt 1800 gesprengt, im 19. Jh. wiederaufgebaut
 
Wetzlar Hessen Alte Lahnbrücke Lahn 1250–1280 (vermutlich) erstmals als steinerne Brücke erwähnt.
 
Weilburg Hessen Steinerne Brücke Lahn 1359 heutiger Bau von 1769 als vierte steinerne Bogenbrücke an dieser Stelle
 
Würzburg Bayern Alte Mainbrücke Main 1120 (um ~) 1342 durch Magdalenenhochwasser zerstört. Neubau ab 1476
 

Siehe auch

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Beschreibung und Baugeschichte der Neckarbrücke bei Esslingen – Pliensaubrücke oder Äußere Brücke. Archiviert vom Original am 28. Juli 2012; abgerufen am 9. August 2009.
  2. Arthur Bierbach: Urkundenbuch der Stadt Halle, ihrer Stifter und Klöster. Band 1. Magdeburg 1930, S. 115.
  3. Hans Goetting, Die Bistümer, 1973, S. 391
  4. pero: Entdecke markgräfliche Brücken. In: Markgrafenkultur. Abgerufen am 27. August 2022 (deutsch).
  5. Brinkmann, Adolf: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Stadt Quedlinburg. Magdeburg 1923, S. 159 f.
  6. Zitat abgedruckt im Buch Die Entstehungszeit der Stadt Vacha von Olaf Ditzel, 1991, Originalquelle: Staatsarchiv Gotha Urkunde Signatur QQ Ig Nr.32
  7. Jürgen Seiffert: Werrabrücke Vacha. In: Steinbrücken in Deutschland. Verlag Bau + Technik, 1999, ISBN 3-7640-0389-8, S. 360