Lucian Reich (Vater)
Lucian Reich (* 7. Januar 1787[1] in Dürrheim; † 18. Dezember 1866 in Hüfingen[2]) war ein badischer Oberlehrer aus Hüfingen, der neben der Schule Malerei und besonders Bildhauerei betrieb, aber auch mehrere Unternehmen gründete.[3]
Familie
BearbeitenLucian Reich war der Sohn des herumziehenden Malers, Bildschnitzers und Drechslers Matthias Reich[4] und seiner Ehefrau Anastasia Buck.
Er heiratete am 17. Mai 1813 in Hüfingen Maria Josepha Schelble,[1] eine Schwester des Dirigenten Johann Nepomuk Schelble. Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Franz Joseph Reich (1814–1814)[5][2]
- Franz Xaver Reich (1815–1881), Bildhauer
- Lucian Reich (1817–1900), Maler, Schriftsteller und Lehrer
- Elisabeth Reich (1819–1871),[6] spätere Ehefrau des Litho- und Fotografen Johann Nepomuk Heinemann.[7]
Unternehmungen
BearbeitenNeben seinem Schuldienst gründete Lucian Reich eine Gipsmühle, die er später in eine Ziegelei umwandelte, ein Zementwerk, eine Schwarzkalkfabrikation und eine Wollspinnerei.[8] Er gründete zudem die Hüfinger Zeichenschule für Jungen und Mädchen, aus der neben seinen Söhnen und seinem Schwiegersohn weitere Hüfinger Künstler hervorgingen.
Werk
BearbeitenLucian Reich malte Exvotobilder, Porträts und Uhrenschilder.[4] Als Bildhauer schuf er zahlreiche Grabdenkmäler und Kirchenarbeiten sowie weitere Werke, darunter die folgenden:
- Bad Dürrheim: Büste des Fürstlich Fürstenbergischen Bergrats Karl Josef Selb (1750–1827), der (zusammen mit Karl Christian von Langsdorfs Sohn Gustav Langsdorf) den Salzstock in Bad Dürrheim fand
- Hüfingen, St. Verena und Gallus, Altartisch aus rotem und weißem Wutach-Alabaster sowie zwei Engel links und rechts vom Tabernakel[9]
- Karlsruhe, Schlosskirche, Kruzifix aus Alabaster
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Einzelheiten zu Luzian Reich. In: Deutschland Heiraten, 1558–1929. FamilySearch.org, abgerufen am 29. November 2015.
- ↑ a b Albert Köbele: Sippenbuch der Stadt Hüfingen. Landkreis Donaueschingen in Baden (= Badische Ortssippenbücher. Band 12; Deutsche Ortssippenbücher. Band 30). Selbstverlag des Verfassers, Grafenhausen bei Lahr in Baden 1962, Nr. 3225, S. 374.
- ↑ Lucian Reich oder die Suche nach der verlorenen Vergangenheit. Ausstellung im Stadtmuseum von Rastatt 1997, Hrsg. Stadt Rastatt, ISBN 3-923082-24-X.
- ↑ a b Werner Fleischhauer, Julius Baum, Stina Kobell: Die Schwäbische Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1952, S. 128. Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Einzelheiten zu Luzian Reich im Eintrag für Joseph Reich. In: Germany Births and Baptisms, 1558–1898. FamilySearch.org, abgerufen am 29. November 2015.
- ↑ Einzelheiten zu Elisabeth Reich. In: Deutschland Geburten und Taufen 1558–1898. FamilySearch.org, abgerufen am 7. November 2015 (FHL-Microfilm 1,184,323).
- ↑ Albert Köbele: Sippenbuch der Stadt Hüfingen. Landkreis Donaueschingen in Baden. In: Deutsche Ortssippenbücher (= Badische Ortssippenbücher. Band 12). Band 30. Selbstverlag des Verfassers, Grafenhausen bei Lahr in Baden 1962, Nr. 1701, S. 228.
- ↑ Lucian Reich oder die Suche nach der verlorenen Vergangenheit. Ausstellung im Stadtmuseum von Rastatt 1997, Hrsg. Stadt Rastatt, ISBN 3-923082-24-X, S. 7.
- ↑ St. Verena und Gallus Hüfingen. kath-aufderbaar.de, abgerufen am 13. März 2016.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich von Weech (Hrsg.): Franz Xaver Reich. In: Badische Biographieen. Vierter Theil, Braun, Karlsruhe 1891, S. 209–210. (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Reich, Lucian |
ALTERNATIVNAMEN | Reich, Luzian; Reich, Lucian der Ältere |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lehrer, Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1787 |
GEBURTSORT | Dürrheim |
STERBEDATUM | 18. Dezember 1866 |
STERBEORT | Hüfingen |