Ludovic Obraniak
Ludovic Joseph Obraniak (* 10. November 1984 in Longeville-lès-Metz) ist ein ehemaliger französisch-polnischer Fußballspieler.
Ludovic Obraniak | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Ludovic Joseph Obraniak | |
Geburtstag | 10. November 1984 | |
Geburtsort | Longeville-lès-Metz, Frankreich | |
Größe | 174 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
UL Plantières | ||
–2002 | FC Metz | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2002–2007 | FC Metz | 99 | (5)
2007–2012 | OSC Lille | 152 (18) |
2012–2014 | Girondins Bordeaux | 68 (14) |
2014–2015 | Werder Bremen | 12 | (1)
2015 | → Çaykur Rizespor (Leihe) | 16 | (2)
2015–2016 | Maccabi Haifa | 26 | (3)
2016–2018 | AJ Auxerre | 36 | (0)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
2004 | Frankreich U21 | 1 | (1)
2009–2014 | Polen | 34 | (6)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Er absolvierte für den FC Metz, OSC Lille sowie für Girondins Bordeaux 298 Partien in der Ligue 1 und schoss 35 Tore. In seiner Karriere spielte er außerdem in Deutschland für den SV Werder Bremen, in Israel und in der Türkei. Obraniak spielte zudem einmal für die französische U21-Nationalmannschaft. Nach seiner Einbürgerung lief er für die polnische Nationalmannschaft auf und nahm an der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine teil. Insgesamt absolvierte er 34 Partien für die polnische Auswahl und erzielte sechs Tore.
Karriere
BearbeitenVerein
BearbeitenObraniak begann mit dem Fußballspielen im Alter von sechs Jahren beim Metzer Stadtteilverein UL Plantières[1] und wechselte später in die Jugendakademie des FC Metz. Für den FC Metz debütierte er in der Ligue 1, absolvierte zwischen 2002 und 2007 99 Spiele und erzielte dabei fünf Tore. Von dort wechselte er 2007 zum Ligakonkurrenten OSC Lille. 2011 gewann er mit den Nordfranzosen den Landespokal, in dessen Endspiel er als Einwechselspieler mit einem direkt verwandelten Freistoß den Siegtreffer zum 1:0 erzielte.[2] Ebenso wurde er in der Saison 2010/11 französischer Meister. Am 12. Januar 2012 unterschrieb Obraniak einen Dreieinhalbjahresvertrag beim Ligakonkurrenten Girondins Bordeaux und gewann 2013 den französischen Pokal. Er spielte insgesamt 68 Ligaspiele für Girondins.
Am 31. Januar 2014 wechselte er in die Bundesliga zu Werder Bremen. Er unterschrieb dort einen bis zum 30. Juni 2016 laufenden Vertrag.[3] Sein einziges Pflichtspiel-Tor für Werder erzielte er am 15. Februar 2014 beim 1:1 im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach durch einen Freistoß; dauerhaft durchsetzen konnte er sich indes nicht. Am Ende seiner ersten Saison bei Werder war er Ersatzspieler. Unzufrieden mit dieser Situation äußerte er in der Sommerpause den Wunsch nach einem Wechsel, fand aber keinen neuen Verein und wurde daraufhin von Werders Trainer Robin Dutt nicht mehr berücksichtigt.[4] In der Winterpause 2014/15 wurde er für die Rückrunde an den türkischen Erstligisten Çaykur Rizespor verliehen.[5] Im Sommer 2015 wechselte er ablösefrei nach Israel zu Maccabi Haifa und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.[6] Der Vertrag wurde im Sommer 2016 aufgelöst.
Obraniak kehrte nach Frankreich zurück und unterschrieb beim Zweitligisten AJ Auxerre einen bis Sommer 2018 laufenden Vertrag.[7] Er absolvierte 36 Ligaspiele bis Vertragsende. Nach drei Monaten der Vereinslosigkeit beendete Obraniak im Oktober 2018 seine Spielerlaufbahn.[8]
Obraniak wurde beim Fernsehsender L’Equipe als Fußballexperte tätig.[9]
Nationalmannschaft
BearbeitenObraniak absolvierte 2004 ein Spiel für die französische U-21-Nationalmannschaft.
Da sein Großvater aus Polen kam, beantragte er mit Erfolg die Feststellung der polnischen Staatsangehörigkeit, nachdem er das Angebot erhalten hatte, nach Erhalt eines polnischen Passes für die polnische A-Nationalmannschaft zu spielen.[10] Der Nationaltrainer Leo Beenhakker nominierte ihn für das Länderspiel gegen Griechenland am 12. August 2009. In den Vorbereitungen zur Fußball-Europameisterschaft 2012 war Obraniak der zweite Spieler nach Damien Perquis aus Frankreich mit polnischen Vorfahren. Er absolvierte unter Trainer Franciszek Smuda fast alle Freundschaftsspiele vor dieser Europameisterschaft und bestritt alle Spiele der EM 2012.
Am 16. Mai 2013 kündigte Obraniak an, unter Nationaltrainer Waldemar Fornalik nicht mehr für die Nationalmannschaft aufzulaufen. Als Begründung nannte er Streitigkeiten mit dem Trainergespann und Kritik durch Funktionäre.[11] Nach Fornaliks Entlassung wurde Adam Nawałka Nationaltrainer; danach kündigte Obraniak seine Rückkehr ins Nationalteam an.[12] Sein erstes Spiel nach seiner Rückkehr absolvierte er am 5. März 2014 beim 0:1 in Warschau gegen Schottland. Sein letztes Spiel für die polnische Auswahl absolvierte er am 13. Mai 2014 beim torlosen Unentschieden im Volksparkstadion in Hamburg gegen Deutschland. Für die polnische Nationalmannschaft spielte Obraniak in 34 Partien und schoss sechs Tore.
Erfolge
Bearbeiten- Französischer Meister (1): 2011
- Französischer Pokalsieger (2): 2011, 2013
- Israelischer Pokalsieger (1): 2016
Literatur
Bearbeiten- Przemysław Nosal/ Radosław Kossakowski/ Wojciech Woźniak, Transactionality, Opportunism and the Third Generation’s Emotional Patriotism. Deservingness and Transnational Football Players in the Polish National Team. In: The International Journal of History of Sport, 41(2024), S. 11–12.
Weblinks
Bearbeiten- Ludovic Obraniak in der Datenbank von weltfussball.de
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von fussballdaten.de
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von transfermarkt.de
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von L’Équipe (französisch)
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von francefootball.fr
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von kicker.de
- Ludovic Obraniak in der Datenbank der Türkiye Futbol Federasyonu (englisch)
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von mackolik.com (türkisch)
- Ludovic Obraniak in der Datenbank von EU-Football.info (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Obraniak a fait du chemin ! ( des vom 20. Januar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , football.fr, 5. Februar 2009, abgerufen am 20. Januar 2019 (französisch)
- ↑ Finalsieg gegen Paris Saint Germain. Lille ist französischer Pokalsieger. In: spox.com. 14. Mai 2011, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Fix: Obraniak wird Werderaner. In: werder.de. 31. Januar 2014, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Björn Knips: Ludovic Obraniak und der SV Werder Bremen: Wie sieht die Zukunft aus? Spielt Obraniak nie mehr für Werder? In: kreiszeitung.de. 6. Oktober 2014, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Obraniak Sağlik Kontrolünden Geçtİ. In: caykurrizespor.org.tr. 13. Januar 2015, abgerufen am 14. Oktober 2018 (türkisch).
- ↑ Obraniak wechselt zu Maccabi Haifa. In: werder.de. 28. August 2015, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Obraniak unterschreibt bei AJ Auxerre. In: transfermarkt.de. 4. November 2016, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Zuletzt bei AJ Auxerre: Ex-Werder-Profi Obraniak beendet Karriere auf transfermarkt.de, abgerufen am 27. Dezember 2018.
- ↑ Ludovic Obraniak, ex-entraîneur du Touquet, attaque Deschamps et la FFF. In: Foot-national.com. 29. Januar 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (französisch).
- ↑ Tu mieszkał dziadek Ludovica Obraniaka sport.pl, 10. August 2009, abgerufen am 20. Januar 2019 (archivierte Version, polnisch)
- ↑ Obraniak vorerst nicht mehr für Polen. In: transfermarkt.de. 16. Mai 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Obraniak wohl wieder für Polen. In: transfermarkt.de. 9. Dezember 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018.
Personendaten | |
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NAME | Obraniak, Ludovic |
ALTERNATIVNAMEN | Obraniak, Ludovic Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 10. November 1984 |
GEBURTSORT | Longeville-lès-Metz, Frankreich |