Mölkau ist ein Stadtteil und zugleich Ortsteil im Stadtbezirk Ost von Leipzig.

Wappen von Leipzig
Wappen von Leipzig
Mölkau
Stadt- und Ortsteil von Leipzig
Karte
Karte
Koordinaten 51° 19′ 51″ N, 12° 26′ 30″ OKoordinaten: 51° 19′ 51″ N, 12° 26′ 30″ O
Fläche 5,23 km²
Einwohner 5888 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 1126 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Jan. 1999
Postleitzahl 04316
Vorwahl 0341
Stadtbezirk Ost
Verkehrsanbindung
Eisenbahn Leipzig–Geithain
Bus 72, 73, 79, 172
Quelle: statistik.leipzig.de
 
Mölkau auf einer Karte von 1891
 
Rathaus Mölkau

Mölkau grenzt im Westen an den Ortsteil Anger-Crottendorf, im Nordwesten an Sellerhausen-Stünz, im Norden an Paunsdorf und Engelsdorf, im Osten an Baalsdorf und im Süden an Holzhausen und Stötteritz.

An dem kleinen Wasserlauf der Östlichen Rietzschke gelegen, erhält Mölkau seine landschaftliche Prägung von der im Osten Leipzigs typischen flachwelligen Ebene, die sich zwischen Parthe und Pleiße bis hin zu den Brandis-Naunhofer Wäldern erstreckt.

Geschichte

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Kirche Zweinaundorf (2008)

Das Dorf Mölkau wurde erstmals 1324 als Mylkowe urkundlich erwähnt. Das Gut war einst ein Sitz derer von Milkau, die dem Ort ihren Namen gaben. Der Name ist letztlich slawischen Ursprungs und stammt vom Personennamen Milk, einer Kurzform von mit mil- (lieb) gebildeten Namen, z. B. Miloslav.[1]

Während der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurden das Herrenhaus und der Gutspark stark zerstört. Eine Gedenktafel im Park sowie der Apelstein Nr. 39 auf dem historischen Bergfriedhof erinnern an die Schlacht. Mölkau lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.[2] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Leipzig I und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig.[3] Mölkaus Siedlungs- und Infrastruktur wurde seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entscheidend von der Nähe zur Handels- und Industriestadt Leipzig beeinflusst. 1892 eröffneten Max und Richard Zimmermann in Mölkau eine Klavierfabrik. 1926 wurde das von Hans Heinrich Grotjahn entworfene Rathaus fertiggestellt.

Zum 1. Januar 1934 wurde Zweinaundorf nach Mölkau eingemeindet. Das Gut Zweinaundorf (heute: Stadtgut Leipzig Mölkau) bewirtschaftet 150 ha mit ökologischer Landwirtschaft.[4] Auf dem Gelände des Gutes befinden sich ein großer Landschaftspark, ein Kindergarten und eine Tierarztpraxis. Am 12. September 1840 verbrachten Robert Schumann und Clara Schumann nach ihrer Eheschließung in der Gedächtniskirche Schönefeld den Nachmittag im Park des Gutshofes.

Der jetzige Bahnhof Leipzig-Mölkau wurde 1887 als Haltepunkt Zweinaundorf an der neu erbauten Eisenbahnstrecke Leipzig–Chemnitz eröffnet.

Das 1989 in einem Fachwerkhaus in der Gottschalkstraße 9 von dem Fotografen Peter Langer eingerichtete Kamera- und Fotomuseum zeigte bis 2013 u. a. seine Sammlung historischer Fototechnik. Inzwischen befindet sich das Deutsche Fotomuseum im agra-Park in Markkleeberg.

Im Jahr 1999 wurde Mölkau nach Leipzig eingemeindet.

Bevölkerung

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Jahr Einwohner[5]
2000 06.311
2005 06.100
2010 05.949
2015 05.971
2020 05.941
2023 05.888

Ortschaftsrat und Ortsvorsteher

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Der Ortschaftsrat, der mit allgemeinen Themen wie der Pflege des Ortsbildes und der Förderung lokaler Projekte betraut ist, vertritt die Belange der Einwohner. Seine Wahl findet gleichzeitig mit der Stadtratswahl Leipzigs statt.

Die letzte Ortschaftsratswahl fand am 26. Mai 2019 statt. Sie führte zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Bürger für Mölkau (BFM) 45,1 % 3
CDU 36,0 % 3
Die Linke 18,9 % 1

Der Ortsvorsteher wird von den Mitgliedern des Ortschaftsrates gewählt. Seit 2019 ist dies Klaus-Ruprecht Dietze (BFM).[7]

Landtags- und Bundestagswahlen

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Bei den Wahlen zum Sächsischen Landtag gehört Mölkau zum Wahlkreis Leipzig 2, bei Bundestagswahlen zum Bundestagswahlkreis Leipzig I (Wahlkreis 152).

Die Bundestagswahl 2021 führte bei einer Wahlbeteiligung von 82,6 % zu folgendem Zweitstimmenergebnis:[8]

Partei Mölkau Stadt Leipzig
SPD 23,6 % 20,9 %
CDU 22,1 % 14,0 %
AfD 16,6 % 13,3 %
FDP 13,0 % 10,1 %
Bündnis 90/Die Grünen 09,7 % 18,5 %
Die Linke 07,1 % 13,7 %
Sonstige 07,9 % 09,5 %

Sehenswürdigkeiten

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Infrastruktur

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Der Bahnhof Leipzig-Mölkau liegt an der Bahnstrecke Leipzig–Geithain. Die Regionalbahnlinie RB113 der DB Regio Südost verbindet Mölkau stündlich mit dem Leipziger Hauptbahnhof und Geithain.

  • Schule Mölkau (Grundschule), Schulstraße 8[9]
  • Schule Mölkau (Oberschule), Schulstraße 6[10]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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Mit Mölkau verbundene Persönlichkeiten

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Commons: Mölkau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vera Denzer, Andreas Dix, Haik Thomas Porada (Hg.): Leipzig. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig. Böhlau: Köln/Weimar/Wien 2015. S. 287.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 60 f.
  3. Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Gut Mölkau. In: www.bauernhofschule.de. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  5. Stadt Leipzig. Bevölkerungsbestand. In: statistik.leipzig.de. Abgerufen am 4. März 2024.
  6. Wahlergebnisse zum Ortschaftsrat Mölkau. In: www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  7. Ihr Ortschaftsrat Mölkau stellt sich vor. In: www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  8. Bundestagswahl am 26. September 2021. Ergebnisse und Analysen. (PDF) In: static.leipzig.de. S. 79, 83, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  9. Schule Mölkau – Grundschule. In: www.leipzig.de. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  10. Schule Mölkau – Oberschule. In: www.leipzig.de. Abgerufen am 10. Oktober 2023.