Maitenbeth
Maitenbeth (Bairisch: Moabeth) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 9′ N, 12° 6′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Mühldorf am Inn | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Maitenbeth | |
Höhe: | 609 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,94 km2 | |
Einwohner: | 2080 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83558 | |
Vorwahl: | 08076 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜ, VIB, WS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 83 126 | |
LOCODE: | DE MTB | |
Gemeindegliederung: | 58 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Haager Straße 5 83558 Maitenbeth | |
Website: | www.maitenbeth.de | |
Bürgermeister: | Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth) | |
Lage der Gemeinde Maitenbeth im Landkreis Mühldorf am Inn | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenIm Gemeindegebiet befindet sich die Quelle der Isen, einem Nebenfluss des Inns.
Maitenbeth liegt 40 km östlich von München und 35 km nördlich von Rosenheim an der B 12.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Gemeinde grenzt im Osten an Haag in Oberbayern (MÜ), im Süden an Rechtmehring (MÜ), Albaching (RO) und Steinhöring (EBE), im Westen an Hohenlinden (EBE) und im Norden an Isen (ED).
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt 58 Gemeindeteile:[2][3]
- Barthub
- Berg
- Bernreit
- Brand
- Brandstätt
- Bräustätt
- Dichtldorn
- Dieblstätt
- Edgarten
- Eßbaum
- Etschlohe
- Feichten
- Gassen
- Ginhub
- Gmain
- Goldbrunn
- Haslach
- Hatzmoos
- Heilbrunn
- Hennezogl
- Hof
- Honau
- Innach
- Kopfsöd
- Kramerberg
- Kreuz
- Kronsöd
- Lacken
- Lichtfelden
- Löfflmoos
- Lohen
- Luhestätt
- Luxstätt
- Maitenbeth
- Marsmeier
- Mitterhof
- Moos
- Neukirchen
- Niesberg
- Oberöd
- Ochsenfurt
- Oed
- Perzl
- Pfaffenberg
- Pointner
- Rain
- Rappolten
- Rückertsbichl
- Schellenberg
- Schranken
- Seilbach
- Siebenhart
- Steinweg
- Straß
- Straßmaier
- Tegernbach
- Thal
- Weinhub
Es gibt die Gemarkungen Innach, Maitenbeth und Großhaager Forst.[4]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDer heutige Gemeindeteil Etschloh wird 977 n. Chr., Maitenbeth (als Aetenpeth) erst 1315 n. Chr., zum ersten Mal in einem Freisinger Matrikel urkundlich erwähnt. Der Name Aetenpeth, setzt sich dabei aus „Aeten“ – einer Abwandlung des Namens Aite, der aus Agathe entstanden ist – und „beth“ – was Ruheplatz bedeutet – zusammen[5]. Der Buchstabe M entstand wohl durch eine Verschmelzung eines (unbekannten) vorausgehenden Wortes mit dem Stammwort. Der Name Maitenbeth bedeutet also von sinngemäß „Platz an dem die heilige Agathe ruht“.
Im Mittelalter bis 1804 gehörte Maitenbeth mit den umliegenden Dörfern und Weilern zur Freien Reichsgrafschaft Haag. Die Grafschaft gehörte nicht zu Bayern, sondern war ein eigenes selbständiges Reichsland. Nach dem Tod des letzten Fraunbergers, Graf Ladislaus von Fraunberg-Haag,[6] wurde aber der bairische Herzog Albrecht V. 1567 mit Haag belehnt. Trotzdem blieb Haag bis 1804 eine zwar bayrisch dominierte aber „Freie, den bayrischen Kurlanden nicht eingegliederte Reichsgrafschaft“.
Die Westgrenze der Grafschaft bildet heute noch die Westgrenze der Gemeinde Maitenbeth. An dieser Grenze kam es im Jahre 1800 zum Zusammenstoss der französischen Revolutionstruppen mit den süddeutschen Truppen (Österreicher, Bayern, Württemberger, Hessen, Liechtensteiner). Am 3. Dezember 1800 wurde um Maitenbeth der entscheidende Kampf der Schlacht von Hohenlinden ausgetragen.
Ab 1818
BearbeitenIm Jahr 1882 schlossen sich die zwei 1818 durch das bayerische Gemeindeedikt gebildeten Gemeinden Maitenbeth und Innach zusammen.[7]
Nach der Auflösung des Landkreises Wasserburg am Inn 1972 wurde Maitenbeth Teil des Landkreises Mühldorf am Inn und 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Haag, dies jedoch nur für zwei Jahre. Seit 1980 bildet Maitenbeth mit der Nachbargemeinde Rechtmehring eine Verwaltungsgemeinschaft.
Chronik der Kirche
BearbeitenLaut der „Chronik von Maitenbeth“ (1858) des Expositus Franz Haistrachers gab es bereits im Jahr 1488 in Maitenbeth eine Kirche. Ihre heutige Form bekam die Pfarrkirche St. Agatha ab dem Jahr 1680, 1707 wurde sie eingeweiht.
- 1800 – Missbrauch als Feldschmiede und Heerlager von österreichischen Truppen
- 1840 – Eigener Friedhof
- 1847 – Ernennung zur Expositur
- 1873 – Ernennung zur Pfarrei
- 1940 – Am 8. September wird der Kirchturm von einem Blitz getroffen und brennt völlig aus
- 1984 – Bau eines zusätzlichen Friedhofes
- 1991 – Gründung des Pfarrverbandes Maitenbeth-Rechtmehring
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1655 auf 2029 um 374 Einwohner bzw. um 22,6 %.
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¹ Inklusive des damals noch selbstständigen Gemeindeteils Innach
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth).
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Schräg geteilt von Gold und Blau, oben ein fliegender schwarzer Rabe mit rotem Holzspan im Schnabel, unten ein springendes silbernes Ross mit Zaum.“[8] | |
Wappenbegründung: Der Schimmel steht für die Grafschaft Haag. |
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenArbeitsplätze und Landwirtschaft
Bearbeiten2020 gab es in der Gemeinde 442 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 890 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 448 Personen größer als die der Einpendler. 21 Einwohner waren arbeitslos. 2020 gab es 48 landwirtschaftliche Betriebe.
Bildung
BearbeitenMaitenbeth verfügt über eine Grundschule im Verband mit der Gemeinde Rechtmehring; in beiden Gemeinden gibt es ein Schulhaus.[9][10] Das heutige Gebäude in Maitenbeth wurde 1964 eingeweiht und 1991 erweitert.
Seit 1974 besteht eine Kindertagesstätte St. Agatha, die 2004 in ein neues Gebäude umgezogen ist. Die Kita befindet sich seit dem 1. September 2020 in gemeindlicher Trägerschaft; gleichzeitig wurde der zweite Anbau bezogen mit zwei neuen, modernen Krippengruppen, einer zusätzlichen Kindergartengruppe und einer großzügigen Mensa.[11] Die Kindertagesstätte verfügt zum 1. März 2021 über 173 Plätze, davon waren 122 Plätze belegt.
Verkehr und Infrastruktur
BearbeitenMaitenbeth ist an der stark befahrenen B 12 (Lindau – München – Passau) und nicht weit von der nord-südlich verlaufenden B 15 gelegen. Es bestehen Busverbindungen nach München und Haag/Gars am Inn.
Zur Überwachung des Luftraums steht im Großhaager Forst südwestlich von Maitenbeth ein Turm der DFS mit einer SRE-M-Radaranlage. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen, entspricht 270 km).
Persönlichkeiten
BearbeitenDer Maler Peter Casagrande (* 1946) lebt und arbeitet in Maitenbeth.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Maitenbeth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
- ↑ Gemeinde Maitenbeth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.
- ↑ Below Stefan von, Stefan Breit: Wald - von der Gottesgabe zum Privateigentum: Gerichtliche Konflikte zwischen Landesherren und Untertanen um den Wald in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1998, S. 101, ISBN 978-3-8282-0079-1
- ↑ Tod des Grafen Ladislaus zum Haag, diesbezügliche Testaments- und Erbschaftsregelungen und Übernahme von dessen Schloß, dann Tod des Fräulein Margarethe, Gräfin zum Haag, ferner Instruktion und Anordnung zur Erbhuldigung, die die Grafen zum Haag Herzog Ferdinand leisten sollen - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 19. Januar 2022.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Maitenbeth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grundschule Rechtmehring-Maitenbeth in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 28. August 2022.
- ↑ Homepage der Grundschule, abgerufen am 28. August 2022
- ↑ Kita auf der Website der Gemeinde, abgerufen am 28. August 2022.