Maria Knilli
Maria Knilli (* 19. April 1959 in Graz) ist eine österreichische Autorin und Regisseurin von Kinofilmen, Fernsehspielen und Dokumentarfilmen. Sie ist auch als Produzentin, Kamerafrau und Editorin tätig.[1] Darüber hinaus arbeitet Knilli für das Theater und den Hörfunk und ist als Hochschul-Dozentin und in der Filmbildung für Kinder und Jugendliche tätig.[2]
Leben und Werk
BearbeitenMaria Knilli ist eine Tochter der Psychotherapeutin Monika Kraker-Rülcker (1933–2015) und des Medienwissenschaftlers Friedrich Knilli (1930–2022).[3] Sie wuchs zusammen mit ihren beiden Schwestern, der Neurologin Judith Knilli[4] und der bildenden Künstlerin Lena Knilli,[5] in Westberlin auf. Maria Knilli studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Seit 1980 ist sie freiberufliche Filmschaffende für Spiel- und Dokumentarfilme. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, so gewann sie unter anderem für den Kurz-Spielfilm Spätvorstellung (1983) und den Spielfilm Lieber Karl (1985) jeweils den Bundesfilmpreis.[6] Darüber hinaus war Knilli als Moderatorin der TV-Sendungen Da schau her (ARD, 1983–1986) und Kino Kino (BR, 1985–1987) tätig.[7] 1993 begann sie, auch am Theater zu inszenieren (Markgrafentheater Erlangen, Schauburg in München). Sie lehrt Drehbuch, Regie und Schnitt an der HFF München und der Filmakademie Baden-Württemberg.
Maria Knilli ist mit dem Kameramann Volker Tittel verheiratet, die beiden haben zusammen eine Tochter (* 1998) und leben in München.[8] 2006 gründeten Maria Knilli und Volker Tittel die Tittel & Knilli Filmproduktion. Seit 2022 veröffentlicht sie die Kolumne Knilli – Filmempfehlungen für Kinder und Jugendliche in der Zeitschrift Erziehungskunst. Maria Knilli ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Deutschen Filmakademie.
Film (Auswahl)
Bearbeiten- 1981: Fehlanzeige
- 1982: Vom Kopf zur Leinwand, Regisseur Laslo Benedek erzählt
- 1983: Spätvorstellung
- 1984: Lieber Karl
- 1988: Follow Me
- 1989: Falschmünzer der Weltgeschichte, Umberto Eco und das foucaultsche Pendel
- 1990: Tatort: Die chinesische Methode
- 1994: Verbrechen, die Geschichte machten – Tod einer Geisel
- 1997: Polizeiruf 110: Feuer!
- 1997: Prinz Friedrich von Homburg
- 2000: Cymbelin
- 2010: Konfliktbearbeitung mit Teams und Organisationen
- 2010: Guten Morgen, liebe Kinder – Die ersten drei Jahre in der Waldorfschule
- 2013: Eine Brücke in die Welt – Vierte bis sechste Klasse in der Waldorfschule
- 2017: Auf meinem Weg – Siebte und achte Klasse in der Waldorfschule
- 2019: Die Klassenlehrerzeit an der Waldorfschule – Filmmaterial für Lehre und Forschung
- 2020: Reden wir von Leben und Tod – Zwölftklässler einer Waldorfschule im Gespräch
- 2020: Nachgefragt – Rückblicke auf unsere zwölf Jahre Waldorfschule
Theater (Auswahl)
Bearbeiten- 1993: Fälle, Groteskes Spektakel nach Daniil Charms, Theater Garage Erlangen, AZ-Stern der Woche
- 1993: Die Reise nach Brasilien nach Daniil Charms, Markgrafentheater Erlangen
- 1996: Der die Ohrfeigen bekommt nach Leonid Andrejew, Markgrafentheater Erlangen
- 1997: Der Vater eines Mörders nach Alfred Andersch, Schauburg München, Bayerische Theatertage 1997
- 1998: Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch, Schauburg München, Bayerische Theatertage 1998
- 2001: Mein Vater Che Guevara von Suzanne von Lohuizen, Schauburg München
- 2002: Der gewissenlose Mörder Hasse Karlsson von Henning Mankell, Schauburg München
Radio (Auswahl)
Bearbeiten- 2023: Das letzte gemeinsame Projekt – Maria Knilli verabschiedet sich von ihrem Vater] (von Grace Yoon), Sendung vom 15. Februar 2023[9]
- 2023: Das Schallspiel entsteht, wenn Drähte klingen – Friedrich Knilli und sein Medienbegriff[10], von Maria Knilli, SWR 2 Essay/100 Jahre Radio, Ursendung 29. Oktober 2023
Texte (Auswahl)
Bearbeiten- 2022: Waldorfpädagogik und Hochbegabung. Die Klassengemeinschaft als Schutzraum für Begabungsentfaltung, Interview mit der Filmemacherin Maria Knilli, Info3 Verlagsgesellschaft
- 2023: Radio in Mind – A Conversation with Friedrich Knilli, von Maria Knilli, Zeitschrift Interfacecritique[11]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1983: Bundesfilmpreis Kurzfilm für Spätvorstellung; Österreichischer Förderpreis für Filmkunst für Fehlanzeige und Spätvorstellung
- 1985: Bundesfilmpreis für Regie; Filmpreis der Stadt München; Sonderpreis Max Ophüls-Preis Wettbewerb; Regiepreis Festival International du Jeunesse Laval für Lieber Karl
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Maria Knilli. Abgerufen am 29. März 2023.
- ↑ Erziehungskunst – Waldorfpädagogik heute: Kolumne Knilli. Eine Einführung. Abgerufen am 1. April 2023.
- ↑ Zur Biografie Friedrich Knillis. Abgerufen am 29. März 2023.
- ↑ Knilli. Abgerufen am 3. April 2023.
- ↑ Lena Knilli. Abgerufen am 3. April 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Maria Knilli. Abgerufen am 29. März 2023.
- ↑ Vita Maria Knilli. Abgerufen am 29. März 2023.
- ↑ Biography - Volker Tittel Cinematographer BVK. Abgerufen am 1. April 2023.
- ↑ –[https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/das-letzte-gemeinsame-projekt-maria-knilli-verabschiedet-sich-von-ihrem-vater-swr2-leben-2023-02-15-100.html swr.de
- ↑ SWR2 Essay. Abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ interfacecritique.net
Personendaten | |
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NAME | Knilli, Maria |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Filmregisseurin, Drehbuchautorin, Filmproduzentin und Filmeditorin |
GEBURTSDATUM | 19. April 1959 |
GEBURTSORT | Graz |