Marwice (Widuchowa)
Marwice (deutsch Marwitz) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Widuchowa (Gemeinde Fiddichow) im Powiat Gryfiński (Greifenhagener Kreis).
Geographische Lage
BearbeitenDas Kirchdorf liegt in Hinterpommern, an der östlichen Seite des hier vielverzweigten Oder-Stroms, an der Einmündung des Mühlen-Grabens, schräg gegenüber der fünf Kilometer nordwestlich entfernten Stadt Gartz a. d. Oder an der anderen Seite der Oder, etwa elf Kilometer südsüdwestlich von Gryfino (Greifenhagen), sechs Kilometer nordnordöstlich von Widuchowa (Fiddichow) und drei Kilometer nordwestlich von Dębogóra (Brusenfelde).
Geschichte
BearbeitenDas Dorf mit Fischereirechten an den Grenzen seiner Gemarkung an der Oder war früher ein Lehngut der Stadt Gartz gewesen, wurde aber 1710 als Lehen an den Markgrafen Friedrich Wilhelm zu Schwedt vergeben, kam dann jedoch nach einem Rechtsspruch von 1734 und einem Reskript von 1746 wieder als Lehen an die Stadt Gartz zurück, die 1748 einen Lehnbrief empfing.[1] Im 19. Jahrhundert war Marwitz eines der vier Eigentumsdörfer der Stadt Gartz.[2][3]
Bis 1945 gehörte Marwitz zum Landkreis Greifenhagen der preußischen Provinz Pommern. Marwitz war dem Amtsbezirk Brusenfelde zugeordnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Marwitz, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der Ortsname wurde zu „Marwice“ polonisiert. Die Bevölkerung wurde vertrieben.
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1772 | – | 23 Kossäten, neun Büdner etc.[1] |
1818 | 358 | [4][5] |
1852 | 690 | [6] |
1864 | 832 | in 71 Wohnhäusern, drei gewerbliche Gebäude[2] |
1867 | 834 | am 3. Dezember[7] |
1871 | 827 | am 1. Dezember, in 80 Wohngebäuden; davon 826 Evangelische und eine katholische Person[7] |
1910 | 644 | am 1. Dezember[8][9] |
1925 | 510 | in 127 Haushaltungen, davon 509 Evangelische und eine katholische Person[10] |
1933 | 490 | [11] |
1939 | 458 | [11] |
Kirchspiel
BearbeitenDie bis 1945 anwesenden einheimischen Einwohner waren evangelisch. Die Dorfkirche von Marwitz war eine Filiale des Kirchspiels von Brusenfelde.
Literatur
Bearbeiten- Marwitz, Dorf, östlich der Oder, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Marwitz (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und Beschreibung des Preußischen Vorpommern. Stettin 1779, S. 182–183, Ziffer (2) (Google Books).
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 364 (Google Books).
Weblinks
Bearbeiten- Marwitz beim Heimatkreis Greifenhagen
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Marwitz im ehemaligen Kreis Greifenhagen in Pommern (2011).
- Amtsbezirk Brusenfelde (Territorial.de)
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und Beschreibung des Preußischen Vorpommern. Stettin 1779, S. 182–183, Ziffer (2) (Google Books).
- ↑ a b Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 364 (Google Books).
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Band 2, Anklam 1865, S. 1325 (Google Books)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 172, Ziffer 723 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Berlin und Stettin 1827, S. 199, Ziffer 9 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 389 (Google Books).
- ↑ a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 34–35, Ziffer 48 (Google Books).
- ↑ Marwitz, Dorf, östlich der Oder, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Marwitz (meyersgaz.org).
- ↑ Landkreis Greifenhagen, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
- ↑ Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Marwitz im ehemaligen Kreis Greifenhagen in Pommern (2011).
- ↑ a b Michael Rademacher: Kreis Greifenhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 53° 10′ N, 14° 25′ O