Matronae Abirenae
Die Abirenae sind Matronen, die aus dem 3. Jahrhundert inschriftlich durch einen Votivstein aus Köln-Deutz belegt sind. In der Inschrift sind sie neben Gottheiten (Hercules Magusanus), beziehungsweise göttlichen Wesen zusammen mit den Matronae Mahalinehae vergesellschaftet.[1] Eine lautlich verwandte Form zu den Abirenae ist der Beleg der Abioreneses.
Der Beiname ist eine Ableitung von einem zugrundeliegenden keltischen Ethnonym „Ambirenae“ = „die am Rhein wohnenden“, vergleichbar mit dem Namen der Ambidravier. Der Name stellt sich als ein keltisches Kompositum dar aus den Gliedern Ambi- mit der Bedeutung von „um etwas (herum) sein oder liegen/umhegen“ und dem latinisierten Glied -renae aus keltisch -renus für den Flussnamen des Rheins. Die Bedeutung lässt sich daher als „die auf beiden Seiten des Rheins wohnenden oder verehrten Matronen“ erklären.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Brigitte Galsterer, Hartmut Galsterer: Die römischen Steininschriften aus Köln. IKöln². (= Kölner Forschungen. Band 10). unter Mitwirkung von Stefan Breuer, Bettina Goffin, Michael Herchenbach, Stephan Meusel, Sabine Schmall und Stefan Schrumpf. Philipp von Zabern, Mainz 2010, ISBN 978-3-8053-4229-2.
- Siegfried Gutenbrunner: Die germanischen Götternamen der antiken Inschriften. Max Niemeyer, Halle/S. 1936.
- Max Ihm: Der Mütter- oder Matronenkultus und seine Denkmäler. In: Bonner Jahrbücher. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. 83 (1887). (Internet Archive)
- Hermann Reichert: Lexikon der altgermanischen Namen, Band I, Teil 1: Textband. (= Thesaurus Palaeogermanicus. 1,1). Unter Mitarbeit von Wilibald Kraml. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987, ISBN 3-7001-0931-8.
- Karl Horst Schmidt: Die Komposition der Gallischen Personennamen. In: Zeitschrift für celtische Philologie 1957 (kostenpflichtig bei De Gruyter Online).
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.