Mauls

Siedlung in Freienfeld, Südtirol, Italien

Mauls (italienisch Mules) ist ein Dorf in der Südtiroler Gemeinde Freienfeld, knapp südöstlich von Sterzing. Das Dorf befindet sich auf rund 950 m Höhe im Wipptal auf der orographisch linken Seite des Eisack. Es liegt am Ausgang des kurzen Maulser Tals, das von hier die westlichen Ausläufer der Pfunderer Berge erschließt, und wird vom Maulser Bach durchflossen. Der unterste Teil der Ortschaft liegt direkt an der Brennerstaatsstraße.

St. Oswald in Mauls

Aus der Gegend von Mauls sind Zeugnisse aus der Antike bekannt. 1589 wurde ein Mithras-Relief gefunden, die genauen Fundumstände sind allerdings unklar.[1] 1637 kam der aufs 2. oder 3. Jahrhundert datierte Grabaltar einer Aurelia Ruf(f)ina hinzu.[2] Mauls wird 985/990 als Mules erstmals erwähnt.[3] Vermutlich auf das 13. Jahrhundert geht die Burganlage Welfenstein knapp nordwestlich der Ortschaft zurück. Die heutige Ortskirche St. Oswald wurde 1827–1829 erbaut.[4] Das ehemals selbstständige Mauls wurde 1928 mit Stilfes und Trens zur heutigen Gemeinde Freienfeld fusioniert.[5] An öffentlichen Einrichtungen bestehen ein Kindergarten und eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.

Literatur

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  • Gemeinde Freienfeld (Hrsg.): Freienfeld. Trens • Stilfes • Mauls • Fraktionen. Graphic Line, Bozen 1992. (online)
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Commons: Mauls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Reimo Lunz: Archäologische Streifzüge durch Südtirol. Band 1. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2005. Zu dem Objekt siehe auch: Günther Kaufmann: Das Mithras-Kultbild von Mauls. In: Der Schlern. Jahrgang 98, Heft 7, 2024, S. 4–51.
  2. 5837 Grabaltar der Aurelia Rufina. ubi erat lupa, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  3. Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom 10. bis in das 14. Jahrhundert (Acta Tirolensia 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1886, S. 6 Nr. 12.
  4. Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
  5. Oswald Überegger: Freienfeld unterm Liktorenbündel. Eine Fallstudie zur Geschichte der Südtiroler Gemeinden unter dem italienischen Faschismus. Innsbruck 1996, S. 32 ff.

Koordinaten: 46° 51′ N, 11° 31′ O