Max-Ernst-Gymnasium Brühl

Gymnasium in Brühl, Rheinland

Das heutige Max-Ernst-Gymnasium (MEG) in Brühl ist das erste und älteste Gymnasium zwischen Köln und Bonn. Auch war es bis 1961 das einzige im Kölner Umland und blieb selbst nach der Bildung des Rhein-Erft-Kreises 1975 dessen ältestes Gymnasium.

Max-Ernst-Gymnasium
Max-Ernst-Gymnasium Brühl
Schulform Gymnasium
Schulnummer 166881
Gründung 1865
Adresse Rodderweg 66
50321 Brühl
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 49′ 46″ N, 6° 53′ 20″ OKoordinaten: 50° 49′ 46″ N, 6° 53′ 20″ O
Träger Stadt Brühl
Schüler 1058[1]
Leitung Wolfgang Schulz
Website www.meg-bruehl.de

Geschichte

Bearbeiten

Das Schulwesen im Rheinland besserte sich erst in der Franzosenzeit sowie der danach beginnenden Preußenzeit. In Brühl gab es bereits um 1816 eine Knabenschule (ab 1818 im Franziskaner-Kloster) und einige Mädchenschulen, die mehrere Klassen hatten. 1783, noch in der Zeit des Kurfürstentums Köln, wurde auf Anordnung von Kurfürst Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels ebenfalls in den Klostergebäuden eine erste Sekundarschule mit einer Elementarklasse und einer Klasse zur Vorbereitung höherer Studien eingerichtet. 1807 wurden die Gebäude der französisch verwalteten Brühler Mairie im Kanton Brühl zur Einrichtung einer École Secondaire Communale überlassen. Sie wurde ab 1812 bis zum Tod des Kölner Inhabers Caspar Schug, 1822, erfolgreich als private Handelsschule fortgeführt. 1865 wurde erneut eine städtische höhere Knabenschule eingerichtet, die 1879 zum Progymnasium und 1902 zum Gymnasium mit Abitur ausgebaut wurde. Sie war bis 1961, als die Stadt Hürth das nachmalige Ernst-Mach-Gymnasium Hürth begründete, das einzige Gymnasium des damaligen Landkreises Köln.[2]

Seit 1981, fünf Jahre nach dessen Tod, trägt das Städtische Gymnasium Brühl den Namen Max-Ernst-Gymnasium. Max Ernst war Absolvent des Gymnasiums im Jahr 1910. Spätestens seit dieser Namensgebung fühlt sich die Schule in ihrem Schulprogramm dem Musischen und Humanitärem und einer weltoffenen Toleranz, die sich mit diesem Namen verbinden, verpflichtet. So werden Austausche mit der französischen Partnerstadt Sceaux und mit Israel veranstaltet.

Frühere und heutige Situation

Bearbeiten

Gebäude

Bearbeiten
 
Ehemaliges Städtisches Gymnasium Brühl, heute Sankt-Franziskus-Schule
 
Max-Ernst-Gymnasium Brühl
 
Max-Ernst-Gymnasium Brühl – Mensa

Wie bereits erwähnt, hatte das Gymnasium in seiner über 150-jährigen Geschichte mehrere Vorgänger. Der letzte, das Städtische Gymnasium Brühl, befand sich in der früheren Friedrichstraße (heute An der Synagoge) bis zum kompletten Neubau am Rodderweg. Das damalige Hauptgebäude im historistischen Stil war im Jahr 1902 und ein südlicher Erweiterungsbau für die Naturwissenschaften im Jahr 1941 errichtet worden. Ein Großteil des Schulgebäudes des einstigen reinen Jungengymnasiums steht noch wie vor einhundert Jahren. In ihm ist heute die Sankt-Franziskus-Schule, eine Grundschule, untergebracht.

Das neue Gebäude wurde in den Jahren 1962 bis 1965 von Peter Busmann geplant und gebaut. Der Einzug fand am 21. März 1966 statt. 1967 erhielt der Architekt und das Gebäude als erste Schule den Kölner Architekturpreis. Im Herbst 2002 wurde eine Erweiterung zu einer vierzügigen Schule mit zwei Gebäudeteilen abgeschlossen. Dazu kam eine Aufstockung des vorhandenen Gebäudes mit 13 Klassen- und Nebenräumen sowie einem Pavillon mit Unterrichtsräumen, einer Bibliothek, einem Medienraum und einem Musikraum. Als Besonderheit erhielt das Gymnasium einen mit Glas überdachten und intensiv begrünten Innenhof als ganzjährigen Pausenhof.[3] Busmann war auch für die letzten Erweiterungsbauten, 2011 eine Mensa, zuständig.[4]

Besondere Ausstattung

Bearbeiten

Die Schule betreibt auf dem Schulgelände einen Geologischen Garten und Steinabgüsse von Kunst- und Geschichtswerken. Außer der üblichen Schülerbibliothek pflegt die Schule bibliophile Raritäten der überkommenen Lehrerbibliotheken, die 1990 in die Reihe der Historischen Buchbestände der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurden. Dazu gehört zum Beispiel eine Ausgabe der Cronica van der hilliger stat von Coellen von Johann Koelhoff aus dem Jahr 1499.[5] Eine Artothek verzeichnet 130 Kunstblätter.

Besondere Angebote

Bearbeiten

Seit dem Schuljahr 2013/14 kann die Schule für Mittelstufenschüler eine berufsorientierende Förderung durch die von der Deutschen Telekom AG geförderte Junior-Ingenieur-Akademie anbieten.

Lage, Größe

Bearbeiten

Die Schule liegt am Rodderweg im Brühler Westen und hatte im Schuljahr 2019/20 1070 Schüler.

Ehemalige Schüler/Absolventen

Bearbeiten
Bearbeiten
  • Website des Max-Ernst-Gymnasium Brühl
  • Programm des Progymnasiums zu Brühl. 1880/1881–1889/1890 (Digitalisat)
  • Martin Mertens: Katalog der Lehrerbibliothek des Progymnasiums zu Brühl. 1896 (Digitalisat)
  • Jahresbericht des Progymnasiums zu Brühl : über das Schuljahr …Brühl, 1891–1899 (Digitalisat)
  • Jahresbericht : über das Schuljahr … Progymnasium (Gymnasium in Entw.) zu Brühl, 1900–1901 ([http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:1-12
  • Martin Mertens: Die höhere Lehranstalt zu Brühl während der Jahre 1783–1821. 1900 (Digitalisat) 0465 Digitalisat])
  • Jahresbericht : über das Schuljahr … Gymnasium zu Brühl. Brühl, 1902 (Digitalisat)
  • Martin Mertens: Zur Geschichte der Anstalt während der Jahre 1865–1902 : Festschrift zur Feier der Anerkennung des Gymnasiums und der Einweihung des neuen Gymnasial-Gebäudes am 23. und 24. April 1902. 1902 (Digitalisat)
  • Jahresbericht. Gymnasium zu Brühl. Brühl, 1903–1915 (Digitalisat)

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 4. März 2023.
  2. Heimatchronik des Landkreises Köln, hg.i.A. des Kuratoriums für Deutsche Heimatpflege, Bonn; bearbeitet von J. Klersch u. a., Archiv für Deutsche Heimatpflege, Köln 1954, S. 48 f
  3. Aus Referenzen bei Buschmann. In: www.bgs-architekten.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Februar 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bgs-architekten.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Schulzeitschrift Megafon vom Nov. 2011. (Pdf) In: www.meg-bruehl.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Mai 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.meg-bruehl.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) und Eintrag zur Mensaeinweihung mit Bildern unter Was ist Neu? auf der Webseite
  5. Eintrag im digitalen HB der Historischen Buchbestände (Zugriff Juni 2014)