Menhir von Eilsleben

ein Menhir in Eilsleben

Der Menhir von Eilsleben, auch Langer Stein oder Irminsäule genannt, ist ein Menhir bei Eilsleben im sachsen-anhaltischen Landkreis Börde.

Menhir von Eilsleben
Langer Stein, Irminsäule
Der Lange Stein von Eilsleben
Der Lange Stein von Eilsleben
Menhir von Eilsleben (Sachsen-Anhalt)
Menhir von Eilsleben (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 52° 8′ 29,3″ N, 11° 13′ 40,1″ OKoordinaten: 52° 8′ 29,3″ N, 11° 13′ 40,1″ O
Ort Eilsleben, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Lage und Beschreibung

Bearbeiten

Der Lange Stein befindet sich 150 m südöstlich des Ortsausgangs von Eilsleben an der Straße nach Siegersleben. Er stand ursprünglich 150 m weiter feldeinwärts auf dem Kalkberg an einer ehemaligen Wegkreuzung.

Der Menhir besteht aus feinkörnigem Sandstein und hat durch Verwitterung eine grauschwarze Färbung. Seine Gesamthöhe beträgt 240 cm, davon ragen 170 cm aus dem Erdboden. Die Breite beträgt 50 cm und die Tiefe 40 cm. Der Stein hat in etwa die Form einer Säule, verjüngt sich nach oben leicht und hat eine abgeflachte Rückseite. Seine Oberfläche ist durchgehend mit Pickungen bearbeitet. Er weist außerdem auf der Vorderseite zwei Mulden und im linken oberen Bereich eine Rille auf. Verschiedene Buchstabenritzungen sind neuzeitlichen Datums.[1]

Der Lange Stein in regionalen Sagen

Bearbeiten

Um den Langen Stein ranken sich verschiedene Versionen einer Sage, wonach hier in einer Schlacht 500 Bürger bzw. Jäger aus Goslar bzw. Magdeburg bzw. Hildesheim getötet wurden. Allerdings hat es an dieser Stelle in historischer Zeit niemals größere Kampfhandlungen gegeben.[2]

Literatur

Bearbeiten
  • Paul Grimm: Von aufrechten Steinen (Menhiren) in Mitteldeutschland. In: Mitteldeutsche Volkheit. Bd. 3, Heft 4, 1936, S. 70.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 417, 451.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 183.
  • Johannes Schneider: Bodendenkmale des Bezirkes Magdeburg. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Bd. 69, 1986, S. 124.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Bd. 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 26–27.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Aufl., Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 58–60.
Bearbeiten
Commons: Menhir von Eilsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 451.
  2. Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. S. 26–27.