Der Menhir von Räther (auch „Der Bauer“, „Der Lange Stein“, „Aufrechter Stein“ oder „Schäferstein“ genannt) ist ein aus der Jungsteinzeit stammender Menhir in Räther, einem Ortsteil der Gemeinde Salzatal im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. In der Neuzeit wurde er als Nagelstein verwendet.

Menhir von Räther
Der Bauer, Der Lange Stein, Aufrechter Stein, Schäferstein
Der Lange Stein von Räther
Der Lange Stein von Räther
Menhir von Räther (Sachsen-Anhalt)
Menhir von Räther (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 30′ 59,5″ N, 11° 44′ 0,1″ OKoordinaten: 51° 30′ 59,5″ N, 11° 44′ 0,1″ O
Ort Salzatal, OT Räther, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Lage und Beschreibung

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Der Menhir steht etwa 300 m südlich von Räther an einem Feldweg und markiert die Grenze zwischen Räther und Höhnstedt. Etwa 1 km westlich befinden sich die Viersteine von Krimpe und 2,7 km südöstlich der Menhir von Höhnstedt („Hexenstein“).[1]

Der Stein besteht aus Braunkohlenquarzit. Er ist plattenförmig und läuft nach oben spitz zu. Er hat eine Höhe von 148 cm, eine Breite von 80 cm und eine Dicke von 50 cm. Seine Breitseiten sind nord-südlich orientiert und weisen zahlreiche Nägel auf. Auf der Nordseite sind diese krumm geschlagen.[2][3]

Der Menhir von Räther in regionalen Sagen

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Der Menhir von Räther wurde offenbar nachträglich in eine Sage über die benachbarten Viersteine von Krimpe eingebunden. Über deren Herkunft wird behauptet, dass einst ein Kutscher mit einem von vier Pferden gezogenen Wagen bei Tauwetter stecken blieb. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Pferden nicht, den Wagen fortzubewegen. Da fing der Kutscher an zu fluchen und wünschte, der Teufel möge sie alle in Stein verwandeln. Kaum hatte er dies ausgesprochen, da brach ein Gewitter los und Pferde, Wagen und Kutscher wurden zu Stein. Bei Nacht soll man bei den Steinen noch ein Brausen, Schreien und das Schnauben der Pferde hören können.[4] Der versteinerte Kutscher wird gelegentlich mit dem Menhir von Räther identifiziert.[5]

Literatur

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  • W. Fieber/R. Schmitt: Kleindenkmale – Definition und Typologie. Beispiele aus Halle und dem Saalkreis. In: Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt. Band 8, 2000, S. 164–175.
  • Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band. Dresden 1866, S. 468, Nr. 517 (Onlineversion).
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 407, 460.
  • Hermann Größler: Altheilige Steine in der Provinz Sachsen. In: Neujahrsblätter. Band 20, 1896.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 181.
  • Erich Neuß: Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld. Band: Südliches Mansfeld. Halle 1938.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 56–57.
  • Erhard Schröter: Bodendenkmale des Bezirkes Halle. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1989, S. 91.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Aufl., Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 97.
  • Bodo Wemhöner, Ralf Schwarz: Routen der Archäologie. Halle und der Saalkreis. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-910010-97-X, S. 79–81.
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Einzelnachweise

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  1. Viererstein
  2. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 460.
  3. Bodo Wemhöner, Ralf Schwarz: Routen der Archäologie. Halle und der Saalkreis. S. 79.
  4. Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band. S. 468, Nr. 517
  5. Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. S. 69.