Michael Echter
Michael Echter (* 5. März 1812 in München; † 4. Februar 1879 ebenda) war ein deutscher Historienmaler und seit 1868 Professor an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München.
Leben
BearbeitenEchter war der Sohn eines Tischlers, der in der Königlichen Silberkammer und später als Schloßverwalter in Bamberg tätig war. Er besuchte die Volksschule, in der er die Grundzüge des Zeichnens kennenlernte. Am 7. April 1823 schrieb er sich für das Fach Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München ein,[1] wo er ein Schüler von Heinrich Maria von Hess, Clemens von Zimmermann, Julius Schnorr von Carolsfeld und Ferdinand Johann von Olivier wurde.[2] 1835 malte er ein Altarbild für die Dorfkirche Oberhaching bei München und später ein weiteres für die Kapelle auf dem Schlossberg bei Rosenheim.
Schnorr zog Echter zu seinen Wandgemälden im Königsbau (der Münchner Residenz) heran, und Leo von Klenze vermittelte ihm Aufträge in Kronstadt und Pulkowa. 1847 begleitete Echter Wilhelm von Kaulbach nach Berlin, um ihn bei Ausführung der Wandgemälde im Treppenhaus des Neuen Museums zu unterstützen.[3]
1860 vollendete er für das Maximilianeum in München die Ungarnschlacht auf dem Lechfeld 955, dann den Vertrag von Pavia an der Außenseite des Maximilianeums und Friedrich Rotbarts Vermählung mit Beatrix von Burgund sowie das Begräbnis Walthers von der Vogelweide im Bayerischen Nationalmuseum zu München.
Zu seinen bedeutendsten Werken gehören Gemälde wie: Telegraphie und Eisenbahnverkehr in der Abfahrtshalle des Münchener Hauptbahnhofs. Im Theatinergang bzw. Nibelungengang der Münchner Residenz malte Echter 30 Wandbilder aus der Sage vom Nibelungenring, auch fertigte er zahlreiche Aquarelle für König Ludwig II. nach Wagnerschen Opern.[4]
Krankheit und Tod
BearbeitenSeit 1875 litt Echter, der zuvor als kerngesund galt, an einer Krankheit, die ihn fast bewegungsunfähig machte. Als er davon nach einem Aufenthalt in einem Schweizer Bad genesen war, stellte sich ein Augenleiden ein, das ihn, trotz mehrerer Operationen, schließlich erblinden ließ. Zudem plagte ihn nun ein fortschreitendes Magenleiden, das 1879 zu seinem Tod führte. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 27 – Reihe 12 – Platz 2) Standort .
Ehrungen
Bearbeiten- 1862 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München.
- 1865 zum Ritter des Belgischen Leopoldordens ernannt.[5]
- 1868 erhielt er das Ritterkreuz des Hl. Michael I. Klasse.[5]
- König Ludwig II. von Bayern verlieh ihm die Ludwigsmedaille für Wissenschaft und Kunst.[5]
- Im Münchner Stadtteil Solln wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eine Straße nach ihm benannt.
Literatur
Bearbeiten- Echter, Michael. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 251 (Textarchiv – Internet Archive).
- Echter, Michael. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 292.
- Hyacinth Holland: Echter, Michael. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 250–254.
- Echter. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 5: Differenzgeschäfte–Erde. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 352 (Digitalisat. zeno.org).
- Hyacinth Holland: Echter, Michael. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 314 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
Bearbeiten- Michael Echter (deutsch, 1812–1879). artnet.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 00824 Michael Echter. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste München (Hrsg.): Matrikelbuch. Band 1: 1809–1841. München 1841 (matrikel.adbk.de, daten.digitale-sammlungen.de).
- ↑ Echter. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 5: Differenzgeschäfte–Erde. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 352 (Digitalisat. zeno.org).
- ↑ Echter, Michael. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 5: Deutsche Legion – Elektrodiagnostik. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 689 (retrobibliothek.de).
- ↑ Echter, Michael. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 1: Aachen–Fyt. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 383–384 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ a b c Hyacinth Holland: Echter, Michael. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 250–254.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Echter, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 5. März 1812 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 4. Februar 1879 |
STERBEORT | München |