Michel Rousseau (Radsportler)

französischer Radrennfahrer

Michel Rousseau (* 5. Februar 1936 in Paris; † 23. September 2016[1] in Saint-Yrieix-la-Perche[2]) war ein französischer Radrennfahrer, der als Bahnradsportler erfolgreich war.

Michel Rousseau (1959)

Rousseau gewann 1956 den Sprint-Grand Prix der Amateure in seiner Heimatstadt, bevor ihm das Double aus Olympiasieg und Weltmeisterschaft gelang: Bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne schlug er im Finale des Sprint-Turniers den Italiener Guglielmo Pesenti, bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften den Argentinier Jorge Bátiz. Rousseau verteidigte seinen Weltmeistertitel 1957 und trat dann zu den Profis über. Bereits 1958 wurde er Profiweltmeister im Bahnsprint, im Finale bezwang er seinen Vorgänger als Olympiasieger, den Italiener Enzo Sacchi. 1959 und 1961 wurde er Vizeweltmeister. Rousseau blieb bis 1967 aktiv, noch in seinem letzten Profijahr errang er seine insgesamt fünfte französische Meisterschaft im Bahnsprint. Bei seinem letzten Start bei einer Weltmeisterschaft in jenem Jahr, wurde er teilweise vom Publikum ausgepfiffen, da er durch seine enorme Körperfülle jegliche Form verloren hatte.[3]

Privates

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Nach seiner Karriere betrieb Rousseau zunächst eine Fahrschule. 1964 stellte er ein selbst entwickeltes Rad mit extrem flachem Lenker vor, konnte es aber nicht auf den Markt bringen. Er versuchte kurzzeitig eine Karriere als Catcher, wobei er u. a. 1966 an den Etappenorten der Fernfahrt Paris-Nizza auftrat.[4]

Sein Enkel ist der australische Wasserspringer und Olympiateilnehmer Cassiel Rousseau.[5]

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Commons: Michel Rousseau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Décès de Michel Rousseau, ancien champion olympique sur piste. L’Équipe, 23. September 2016 (französisch).
  2. R. D.: Michel Rousseau, champion olympique 1956, est décédé. In: SudOuest.fr. 23. September 2016, abgerufen am 24. September 2016.
  3. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 35/1967. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1967, S. 12.
  4. Deutscher Turn- und Sportbund (Hrsg.): Deutsches Sportecho. Sportverlag, Berlin August 1966.
  5. Cassiel Rousseau – Sport Australia Hall of Fame. In: sahof.org.au. Abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).