Mike Schubert
Mike Schubert (* 3. Februar 1973 in Schwedt/Oder, Bezirk Frankfurt, DDR) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Kommunalpolitiker (SPD). Seit dem 28. November 2018 ist er Oberbürgermeister der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam.
Jugend, Ausbildung und Beruf
BearbeitenSchubert wurde 1973 als drittes Kind des Kanuten Manfred Schubert und dessen Frau in Schwedt/Oder geboren.[1] Seine Eltern waren beide Leistungssportler und hatten beruflich in der Stadt zu tun.[2] Sein Vater etwa war dort für den Aufbau eines Trainingszentrums für junge Ruderer verantwortlich. Als Schuberts Vater 1975 nach Potsdam ging, um sich dort am Aufbau des Kanu-Zentrums des ASK Vorwärts zu beteiligen, verließ die Familie Schwedt im August desselben Jahres.[2] Bald nach dem Umzug nach Potsdam wurde Schuberts Mutter schwer krank und verstarb kurz darauf. Schubert wurde nun von seinem Vater alleine aufgezogen. Später heiratete Schuberts Vater erneut und Schubert wuchs mit zwei älteren Stiefgeschwistern im Potsdamer Stadtteil Zentrum Ost auf. Er besuchte dort ab 1979 die POS 38 (heute die Gesamtschule Peter-Joseph-Lenné). 1989 beendete er die Schule mit der mittleren Reife. Gleich daraufhin begann er eine Ausbildung zum Industrieelektroniker in Teltow. Nach der Wende sah er sich gezwungen, die Lehre aufgrund plötzlich wegfallender Berufsperspektiven abzubrechen. Er zog nach Berlin und begann dort bei der Hertie GmbH eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel, die er erfolgreich abschloss.
Nach einem gescheiterten Versuch, sich als Einzelhandelskaufmann[2] selbstständig zu machen, arbeitete Schubert von Mai 1994 bis März 1996 als freiberuflicher Versicherungsvertreter. Im Juni 1996 wurde Schubert zum Wehrdienst eingezogen. Nach der Grundausbildung verlängerte er seinen Dienst im IV. Korps als Pressesoldat in Geltow. Er absolvierte die Eignungsprüfung an der Universität Potsdam und begann 1997 ein Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft, das er 2004 als Diplom-Politikwissenschaftler abschloss. Während des Studiums war Schubert Mitarbeiter verschiedener Landtagsabgeordneter. Des Weiteren verbrachte Schubert als Reservist ein halbes Jahr im Kosovo. Während dieser Zeit nutzte er seinen Einsatzurlaub, um im Sommer 2002 zwei Wochen als Freiwilliger bei der Beseitigung der Schäden der Flut an der Elbe in Dresden zu helfen.
Mit Stand vom 12/2015 ist Schubert Mitglied im Aufsichtsrat der Energie- und Wasser Potsdam und auch Mitglied im Beirat der AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH[3]. Über die daraus resultierenden Bezüge sind keinerlei Informationen bekannt.
Politik
Bearbeiten1995 trat Schubert in die SPD ein. Von 1998 bis 2016 gehörte er für seine Partei der Stadtverordnetenversammlung in Potsdam an. In dieser Zeit war er von 2005 bis 2016 Fraktionsvorsitzender der dortigen SPD-Stadtratsfraktion. Des Weiteren war er von 2008 bis 2016 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Potsdam.[4]
Von Oktober 2004 bis Oktober 2009 leitete er das Abgeordnetenbüro der brandenburgischen Landtagsabgeordneten Klara Geywitz und des damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck.[4]
Anschließend war Schubert von 2009 bis 2016 Angestellter im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg. Als solcher leitete er von November 2009 bis März 2011 das Ministerbüro, war von April 2011 bis November 2013 Beauftragter für Zivil-Militärische Zusammenarbeit und war daneben ab Dezember 2012 Referent für Katastrophenschutz und Leiter des Koordinierungszentrums Krisenmanagement. Von November 2013 bis Juni 2016 fungierte er als Referatsleiter für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen.
Ab September 2016 war Schubert Beigeordneter für Soziales, Gesundheit, Jugend und Ordnung der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam.
Am 20. Januar 2018 wurde er auf der Mitgliedervollversammlung der SPD Potsdam als Kandidat für die kommende Oberbürgermeisterwahl nominiert. Der bisherige Oberbürgermeister und Schuberts Parteikollege Jann Jakobs trat nach 16 Jahren Amtszeit nicht mehr an. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 23. September erzielte Schubert 32,2 Prozent der abgegebenen Stimmen.[5] In der daraus resultierenden Stichwahl am 14. Oktober konnte er sich mit 55,3 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Martina Trauth (Die Linke) durchsetzen.[5] Er trat sein neues Amt am 28. November 2018 an.
Schubert wurde Ende 2019 vom Hauptausschuss in das Präsidium des Deutschen Städtetages gewählt.[6]
Das im April 2024 von der Staatsanwaltschaft Potsdam eingeleitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorteilsannahme und -gewährung wurde im Dezember 2024 gegen eine Geldauflage von 34.046 Euro eingestellt.[7]
Privates
BearbeitenSchubert ist verheiratet, hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, und wohnt im Potsdamer Ortsteil Golm.[2]
Die DEFA suchte an Schuberts Schule häufiger Kinder für ihre Produktionen. So kam es, dass Schubert als Zweitklässler als Kinderdarsteller in der Fernsehserie Spuk im Hochhaus mitwirkte und in Folge 2 „Das zornige Sofa“ zu sehen war.[8]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Tag mit SPD-Kandidat Mike Schubert. Abgerufen am 10. Januar 2022.
- ↑ a b c d Persönlichkeit: Schwedter wird neuer OB von Potsdam. In: Märkische Oderzeitung. 1. November 2018 (moz.de).
- ↑ Mike Schubert: Lebenslauf Mike Schubert. Abgerufen am 8. Juli 2019.
- ↑ a b Oberbürgermeister Mike Schubert | Landeshauptstadt Potsdam. Abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑ a b Oberbürgermeisterwahl: Mike Schubert (SPD) gewählt | Landeshauptstadt Potsdam. Abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑ Hinweis in: Städtetag aktuell 1/2020, S. 15
- ↑ Sabine Schicketanz, Henri Kramer: VIP-Ticket-Affäre in Potsdam: Kein Gerichtsverfahren gegen Oberbürgermeister Schubert. In: Tagesspiegel. 17. Dezember 2024, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 22. Februar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Schubert, Mike |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ökonom und Kommunalpolitiker (SPD), Oberbürgermeister von Potsdam |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1973 |
GEBURTSORT | Schwedt/Oder, Bezirk Frankfurt, DDR |